Montag, 28. Dezember 2020

Blogjubiläum: Die Gewinner

Vielen herzlichen Dank für eure lieben Worte und die guten Wünsche zum 10jährigen Blogjubiläum.

Neun Kommentare und eine Mail sind eingegangen; ich habe also zehn Namen auf Zettel geschrieben und die Gewinnerinnen der Preise gezogen.


Zu gewinnen gab es einen Stoff, einen Strang von mir gefärbte Sockenwolle und Keramik-Knöpfe, in Raku-Technik von mir gemacht.

Die Gewinnerin des Stoffs:

Die Gewinnerin der Wolle:

Die Gewinnerin der Knöpfe:

Herzlichen Glückwunsch!

Ich bitte nun die Gewinnerinnen, sich bei mir per Mail zu melden, damit ich den Versand in die Wege leiten kann.

Sonntag, 27. Dezember 2020

Selbstgemachte Weihnachtsgeschenke: gewebt

Ich hatte ein Foto im Netz gesehen und gleich an ein Webprojekt gedacht. Die Vorlage dürfte sogar gestrickt gewesen sein (gehäkelte Versionen habe ich auch gefunden); gewebte Exemplare als Schal gibt es wohl auch. Aber bei mir ist ein Sofakissen daraus geworden:

Die Technik ist wieder - wie beim Tischläufer und den Sets - clasped weft, oder verschlungener Schuss. Das habe ich inzwischen ganz gut drauf, und so ging das Weben gut voran und ich war mir sicher, dass das Werk gelingen würde.

Ich hatte mich zunächst kundig gemacht über die Maße der Klaviatur und die Anordnung, damit ich die Größenverhältnisse richtig hinbekomme. Für die Abfolge der Streifen habe ich mir einen "Fahrplan" aufgeschrieben:

Den Plan gab es nochmal in einer verkürzten Version, die ich neben den Webrahmen legen konnte; eine Büroklammer hat mir immer angezeigt, wo ich gerade war (leider ohne Foto).

Der gewebte Teil am Kissen ist umlaufend und an der seitlichen Naht passt es sogar fast genau - was Zufall war. Die schwarzen Streifen oben und unten sind aus Leinen und an der unteren Naht ist ein Reißverschluss eingenäht. Größe des Kissens: 40x60cm.

Das war ein Geschenk für meinen klavierspielenden Sohn, der sich hoffentlich zum Üben und Spielen animiert fühlt ...


Samstag, 26. Dezember 2020

Selbstgemachte Weihnachtsgeschenke: geklebt und genäht

Weiter geht's mit meiner Präsentation von selbstgemachten Weihnachtsgeschenken.

Zunächst eine kleine Buchbindearbeit:

Dafür bin ich weitestgehend den Anleitungen in Michaela Müllers Büchern ("Bunte Bücher" und Stoff trifft Papier") gefolgt. Ich habe zwei Deckel von ausgemusterten Büchern mit einem meiner selbst gefärbten Stoffe bezogen und zwei Buchblöcke eingenäht. Innen ist der Einband mit Korkstoff beklebt.

Dazu passend, da aus dem selben Stoff entstanden, gesellt sich ein Täschchen mit zwei Zippern. Dafür gibt es eine Anleitung von weisnäschen. Diese "Zwei-in-einem-Idee" ist doch ebenso originell wie praktisch ...  ich glaube, ich brauche auch so ein Täschchen.

Bei der Durchsicht der Fotos fällt mir auf, dass ich beide Teile nur zusammen fotografiert habe (Foto 1 ist ein Ausschnitt); wahrscheinlich erschien mir das wegen des Stoffes so naheliegend. Aber Einzelfotos kann ich nicht mehr machen: beide Teile sind ja bereits verschenkt.

Hier sieht man besser die doppelten Reißverschlüsse:

Ich habe absichtlich zwei verschieden farbige Zipper verwendet, damit die beiden Abteilungen auch von außen unterscheidbar sind. Nur bei den Schiebern war dann mein Vorrat erschöpft; ich hatte keinen blauen mehr. Kann ja behaupten, es war Absicht ...

Morgen zeige ich noch das dritte und letzte selbstgemachte Geschenk und dann folgt am Montag die Bekanntgabe der Gewinner meiner kleinen Verlosung.

Freitag, 25. Dezember 2020

Selbstgemachte Weihnachtsgeschenke: genäht

Herzliche Weihnachtsgrüße

Meine besten Wünsche für ruhige, friedvolle Festtage mit viel Zeit für alles, was euch am Herzen liegt.

*****

Ich finde sie wirklich nett, diese Untersetzer aus Stoff, die ich vor einiger Zeit auf Gabis Blog gesehen habe.

Die sechseckige Form ist sicherlich ansprechender als eine runde und eine geschickte Kombination von Farben und Mustern bei den Stoffen macht sie besonders. Meine Untersetzer sind aus einfarbigen Stoffen, die aber alle eine kleine Schattierung haben.

Neben der Größe für Glasuntersetzer habe ich noch ein größeres Format genäht, das als Untersetzer für einen kleinen Topf gedacht ist. Deshalb habe ich hier eine dritte Schicht aus Thermolam eingebaut.

Man kann sich aber auch vorstellen, die Weinflasche darauf zu stellen.

Ein Pluspunkt, wenn man sie als Geschenk verschicken will: leicht zu verpacken und unzerbrechlich.

Eine weitere Idee wäre, diese Form als Topflappen zu realisieren. Dann müsste man aber wohl die Öffnung zunähen. Ich denke, das werde ich noch ausprobieren.

Wer noch an der Verlosung meiner kleinen Danke-für-die-Treue-Geschenke anlässlich meines 10jährigen Blogjubiläums teilnehmen möchte, mag gern noch einen Kommentar auf dem vorausgehenden Blogpost hinterlassen (Es müssen ja keine Lobeshymnen sein - ein schlichtes "Ich möchte an der Verlosung teilnehmen" genügt.) Hier ist der Link dorthin. Ich ziehe die Gewinner erst am Sonntag. 

Montag, 14. Dezember 2020

Blogjubiläum: 10 Jahre "Siebensachen-zum-Selbermachen"

Vor genau 10 Jahren, am 14. Dezember 2010 habe ich hier angefangen zu bloggen.

Nach Unsicherheiten zu Beginn hat sich mein Blog zu einem stabilen Spielfeld für meine Hobbys entwickelt und hat sich auch gegenüber Instagram behaupten können, wohin ich einmal einen kurzen Abstecher gemacht habe. Ein Blogpost in nach oben offener Länge, um von Details, Hintergründen und Entstehungsgeschichten berichten zu können und mit den Möglichkeiten für viele qualitätsvolle Fotos, das ist einfach für mich das richtigere Medium.

Während dieser vielen vergangenen Monate gab es 460 Posts und etwas mehr als 2500 Kommentare. Ja, die Kommentare - sie sind für uns Bloggerinnen und Blogger durchaus bedeutsam, viel wichtiger als Zugriffszahlen (finde ich). Anfangs habe ich auf Kommentare, die hier eingegangen sind, nicht geantwortet; dann habe ich es mir doch angewöhnt, auch aus Wertschätzung und als Dank an die Schreiberinnen. In Zeiten der schnellen Klicks schätze ich es sehr, wenn sich jemand die Mühe macht, einen Kommentar zu tippen. Ich selbst habe als Kommentatorin auf anderen Blogs sicherlich noch Luft nach oben (wie man so schön sagt). Ich gelobe Besserung.

Habe ich anfangs hauptsächlich über Nähen berichtet, so sind im Laufe der Zeit Färben und zuletzt Weben hinzugekommen, auch wenn ich damit sicherlich auf einem Nähblog weniger unmittelbar Interessierte erreiche.

Was mich in den letzten Jahren immer sehr bei meinem Tun inspiriert hat, sind die Stoffspielereien, die es nunmehr auch schon seit rund acht Jahren gibt. Das ist so ein schönes Spielfeld für meine diversen Hobbys; hier kann ich vieles zusammenführen.

Ein Antrieb, um mit dem Bloggen zu beginnen, war auch die Idee, dass ich mit meinen Beiträgen etwas von dem in die Näh-und Hobbygemeinschaft zurückgeben kann, was ich selbst zuvor (und immer noch) durch das Lesen der anderen Blogs für mich als Wissen und Anregung gewonnen habe.

Und nun gebe ich etwas an euch, liebe Leserinnen und Leser, zurück. Denn ich möchte anlässlich meines Blogjubiläums etwas verlosen.

Ich habe mit Absicht Dinge zusammengetragen, die alle, im engeren oder weiteren Sinn, weiterverarbeitet werden können oder müssen, in der Hoffnung, die Ergebnisse auch einmal sehen zu dürfen.

Wer unter diesem Blogpost bis zu den Weihnachtsfeiertagen einen Kommentar hinterlässt (oder mir eine Mail schreibt, wenn man nicht kommentieren möchte), kommt in den Lostopf für:

1. Stoff

Ein Meter mit Goldglitter beschichtetes schwarzes Feinleinen (140cm breit). Pflege: vorsichtige, lauwarme Handwäsche und bügeln von der Rückseite. Der Stoff ist sicher eine Besonderheit und wünscht sich, in ein besonderes Kleidungsstück verwandelt zu werden.

2. Garn

Ein Strang (100g) handgefärbte Sockenwolle. Ich habe Procion MX-Farben in Tigerauge, Grüner Turmalin und Antik Gold verwendet.

3. Keramik-Knöpfe

Drei selbstgemachte Keramikknöpfe in Raku-Technik. Durchmesser: 3cm. Auf schwarzem Stoff wirken sie besonders gut.

Zwischen den Jahren werde ich die Gewinner ermitteln und die Namen bzw. die Blognamen hier veröffentlichen. Wer mitmacht, erklärt sich damit einverstanden, dass der Blogname oder der echte Vorname hier zu lesen sein wird. Ich versende überall hin, sofern mich die Portokosten nicht arm machen. Der Versand der Gewinne sollte auch im bevorstehenden Lockdown möglich sein; vielleicht muss ich nur um ein wenig Geduld bitten.

Vielen Dank für eure Treue und die Kommentare all die Jahre.

Und nun viel Glück!

Mittwoch, 2. Dezember 2020

Me Made Mittwoch im Dezember 2020: Jacke mit handgewebtem Vorderteil

Heute passt es mal wieder, dass ich beim Me Made Mittwoch mitmache, wo man selbstgemachte Kleidung an der und für die Frau zeigen kann.

Ich habe kürzlich eine Jacke fertiggestellt, für deren Vorderteil ich einen selbstgewebten Stoff verwendet habe.

Ich fange von vorn an zu berichten. Das Garn für dieses Gewebe habe ich schon vor ein paar Monaten gekauft: Tinarella blau und Cheope, beides Baumwolle von Adriafil. Tintarella ist ein Garn mit einem langen Farbverlauf, Cheope ist einfarbig und mein Akzentgarn im Gewebe. Gewebt habe ich im Gerstenkorn-Muster mit zwei Leseleisten; die Anleitung stammt aus dem Buch "Weben. Das Standardwerk" von Syne Mitchell.

Das Gewebe hat zwei unterschiedliche Seiten und ich musste mich entscheiden, welche meine rechte Seite werden sollte.

Es wurde schließlich die im Foto links. Ich habe mein Webstück so berechnet, dass ich zwei Vorderteile zuschneiden konnte.

Die Jacke ist ein schlichter Cardigan mit V-Ausschnitt; Rückenteil, Ärmel und die Blenden sind aus einem Sommersweat aus Baumwolle in einem farblich passenden Dunkelblau.

Vielleicht ist es ja schon bei dem obigen Foto aufgefallen: Meine Unerfahrenheit mit Garnen im Farbverlauf hat dazu geführt, dass ich beim Knäuelwechsel den Übergang nicht berücksichtigt habe. Deshalb hat es im Gewebe einen farblichen Absatz gegeben. Wenn ich das hätte vermeiden wollen, hätte ich vom neuen Knäuel soviel Garn abwickeln müssen, bis ich den passenden Farbton für den glatten Anschluss erreicht hätte. Nun ja, den Absatz im Gewebe kann man blöd finden oder in Kauf nehmen. Ich bin ja inzwischen nicht mehr so pingelig bei "Pannen" wie diesen und kann mit dem Ergebnis leben. An der fertigen Jacke, meine ich, fällt das garnicht mehr so auf, oder man kann auch meinen, das muss so sein. Also: Alles gut bei mir.

Als ich die zugeschnittenen Teile meines Gewebes vor mir liegen hatte, fiel mir ein Webfehler auf, der mir zuvor tatsächlich entgangen war:

Aber ich habe ja schon früh, d.h. bei meinem Webkurs im Januar, gelernt, wie man das wieder hinbekommt.

Man schneidet den falschen Faden heraus und webt für ein kurzes Stück mit Überlappung links und rechts einen neuen Faden ein, der nun im richtigen Muster verläuft.

Das ist hinterher wirklich so unsichtbar, dass ich bei meinem Beweisfoto nicht sicher bin, ob ich die richtige Stelle fotografiert habe. Ich schwöre: Ich habe nichts Sichtbares mehr gefunden.

So, nun habe ich meine Leser ziemlich lange mit "Web-Kram" aufgehalten - zumindest alle, die bis hierhin durchgehalten haben. Danke für euer Interesse.

Anmerkung: Ich habe zu verschiedenen Zeiten bei unterschiedlichen Bedingungen und Lichtverhältnissen fotografiert; das erklärt die verschiedenen Blautöne des Garns. Die Fotos der fertigen Jacke zeigen die tatsächlichen Farben am besten.

Sonntag, 29. November 2020

Stoffspielereien im November 2020: Skandinavien

Auf der Suche nach Inspirationen zum Thema bin ich irgendwo im Netz auf den Satz gestoßen: Ein schönes Mitbringsel von einer Schwedenreise ist ein Flickenteppich. - Aha. - Ja, den kann man weben! Und so hatte ich mein Projekt gefunden.

Anleitungen findet man leicht im Netz. Als Schussgarn verwendet man meist Stoffstreifen, die man sogar fertig kaufen kann. Soweit wollte ich - natürlich - nicht gehen und habe in meinen Kisten mit den Resten nach etwas Verwendbarem gesucht. Baumwollstoffe in halbwegs gleicher Stärke habe ich genügend, so dass ich sogar auf die Farben achten konnte. Blau ist vorherrschend.

Die Stoffe habe ich in 3cm breite Streifen gerissen. Diese müssen natürlich verbunden werden. Zunächst habe ich die Enden miteinander verschlungen, so wie es in diesem Video beschrieben ist. Da das bei mir relativ dicke Knubbel ergab, habe ich in der Folge die Streifen zusammengenäht.

Als Kette habe ich ein festes Baumwollgarn verwendet, das schon mehrfach zur Anwendung kam, z.B. bei einem Tischläufer und den dazu passenden Sets. Der Gatterkamm hatte die Größe 30/10, d.h., 30 Fäden kommen auf 10cm. Das war genügend Abstand für meine Stoffstreifen. Dann habe ich einfach meine aufgezogene Kette abgewebt. Begonnen und geendet habe ich jeweils mit einem zweifingerbreiten Streifen aus naturfarbenem Baumwollgarn.

Mein Flickenteppich hat die Maße 48x110cm. Eine Tour bei 60° in der Waschmaschine hat er schon hinter sich, also sollte das gute Stück einigermaßen robust sein.

Mit einem der gewebten Streifen bin ich eher unzufrieden. Das Gewebe wellt sich; auf dem obigen Foto kann man es beim vierten hellen Streifen von oben erkennen. D.h., auch Stoffe, die auf den ersten Blick ziemlich gleich aussehen, müssen sich nicht unbedingt gleich verhalten.

Wahrscheinlich werde ich den Läufer auseinanderschneiden, um den unschönen Streifen zu eliminieren. Ich suche noch nach einer Idee für eine Tasche, größer oder kleiner, je nach dem, was ich an verwertbaren Gewebe erhalte. Geschickt kombiniert kann ich es vielleicht wieder zu einem größeren Stück zusammensetzen. Wer eine zündende Idee hat, kann sie mir gern in den Kommentaren dalassen.

Ich denke aber, dass ich diese Flickenteppich-Weberei weiter verfolgen werde. Vor ein paar Tagen habe ich einen alten Bettbezug zerlegt - der ergibt schöne lange Streifen. Ich habe drei, vier Stücke, die ich vorhabe zu färben. Dann habe ich garantiert das gleiche Material und die Farben kann ich selbst bestimmen. 

Übrigens: Wer sich gefragt hat, was das erste Foto oben darstellt: Das sind die Gewebefäden, die anfallen, wenn man Stoff reißt. Sieht doch hübsch aus, oder? Ach, ich hätte sie aufheben sollen ...

Heute sammelt Ines vom Blog Nähzimmerplaudereien.com die Beiträge zum Thema. Im Dezember gibt es keine Stoffspielereien; da machen wir eine Weihnachtspause. Für das neue Jahr stehen die Themen schon fest:

31.01.2021: „Smocking“ bei Machwerk 
28.02.2021: „Stoffschichten“ bei Stoffnotizen
28.03.2021: „Pop Art“ bei bimbambuki
25.04.2021: „Fransen“ bei made with Blümchen
30.05.2021: „Exotisch“ bei Petersilie & Co
27.06.2021: „Nähfüße“ bei Nähzimmerplaudereien
Sommerpause
26.09.2021: „Risse und Schlitze“ bei nahtlust
31.10.2021: „Punkte und Kreise“ bei Schnitt für Schnitt
28.11.2021: „Glitzer tröstet“ bei Tyche

Und was sind eigentlich die Stoffspielereien?

Mach mit, trau dich, sei dabei! Die Stoffspielereien sind offen für alle, die mit Stoff und Garn etwas Neues probieren wollen. Es geht ums Experimentieren und nicht ums Perfektsein, denn gerade aus vermeintlich „misslungenen“ Experimenten können wir im Austausch jede Menge lernen. Lass dich gerne vom monatlich vorgegebenen Thema inspirieren und zeig deine Ideen dazu.
Jeden letzten Sonntag im Monat sind die Stoffspielereien zu Gast bei einer anderen Bloggerin. Dabei kommen wir ohne Verlinkungstool aus: Schreib einfach einen Kommentar mit dem Link zu deinem Beitrag im jeweiligen Blogpost der Gastgeberin. Sie fügt die Links im Lauf des Tages in ihren Beitrag ein – ganz persönlich und individuell.
Bist du nächstes Mal auch dabei?

Donnerstag, 26. November 2020

Handgewebte Tischsets

Endlich sind sie fertig: die handgewebten Tischsets, die zu dem Tischläufer passen, den ich im Frühjahr gewebt habe.

Ich habe wieder - es sollte ja zusammen passen - mit verschlungenem Schuss (clasped weft) gewebt und fast die gleichen Garne verwendet. Ein wenig stabiler als der Läufer sollten die Sets ja sein, deshalb habe ich ein "Quilt-Sandwich" gemacht: ein einfarbig dunkelblauer Stoff für die Rückseite, Thermolam als Batting und mein Gewebtes. Den Rückseitenstoff habe ich nach vorn umgeschlagen und so ein Binding gefertigt. Gequiltet habe ich nicht, obwohl ich darüber nachgedacht habe - aber wie? Jetzt bleibt es erst einmal so und soll sich bewähren; ändern kann ich immer noch, wenn nötig.


Idealerweise webe ich noch Stuhlkissen im gleichen Muster. Ein Projekt für die nahe Zukunft.

Samstag, 31. Oktober 2020

Glencheck-Hemd

Mein Mann hat endlich wieder ein neues Hemd bekommen. Ich habe ja einige Hemdenstoffe im Vorrat, aber der Stoff, den ich für dieses Hemd verwendet habe, war der zuletzt gekaufte. Es ist ein Halbleinen; ich habe ohne zu zögern zugegriffen, als ich ihn im Geschäft gesehen habe. Eine schöne Zusammensetzung, auch und gerade für ein Hemd und das Glencheckmuster ist ja nun nicht gerade das weinverbreitetste für ein Herrenhemd.


Wieder habe ich den bewährten Schnitt verwendet, der auf einen Mann mit langen Armen und langem Rumpf angepasst ist. Inzwischen habe ich die Schnittmusterteile auch auf ein Vlies kopiert, denn der alte, vielverwendete Papierschnitt fiel durch die vielen Stecknadellöcher schon auseinander.

Bei Karos nehme ich den Stoff an der äußeren Passe gern diagonal und schneide die innere Passe aber im geraden Fadenlauf zu; das dürfte die Stabilität erhöhen. Desgleichen bei den Ärmelmanschetten:


Sie Metallknöpfe hätten einen Ticken größer sein können, aber ich wollte gern etwas aus dem Vorrat verwenden, statt nochmals auf Knopfsuche gehen zu müssen.


Als nächstes ist eine Jacke für ihn an der Reihe; der Stoff ist bereits gekauft.

Sonntag, 25. Oktober 2020

Stoffspielereien im Oktober 2020: Textile Behältnisse

Die Idee zu den textilen Behältnissen - Thema bei den Stoffspielereien im Oktober - hatte ich sehr früh und angefangen habe ich zumindest früh, aber die letzte Naht habe ich dann doch erst gestern Abend geschlossen. Und gerade bei ordentlichen Lichtverhältnissen die Fotos gemacht.

Meine Arbeiten basieren auf den textilen Flaschen - bottlemania - aus dem Buch "Quilten in der dritten Dimension" von C. June Barnes. Schon dreimal hatte ich mir hier zu den Stoffspielereien Inspiration geholt (hier, hier und hier nachzulesen). Nun sollten es die besonderen Flaschen sein, die auch das Cover des Buchs zieren. Sie sind einfach toll!

Ich habe Stoff verwendet, den ich während einer meiner letzten Färbesessions selbst gefärbt habe. Da es sich um kleinere Servietten handelte, war die Größe meiner Gefäße vorgegeben. Zufällig habe ich blau und grün gefärbt und ähnele somit farblich meinen Vorbildern.

Begonnen habe ich mit einer einfachen zylindrischen Form, für die ich drei verschieden farbige Stoffe diagonal zusammengenäht habe. Das Vlies ist Thermolam und gequiltet habe ich mit den Stichen meiner Nähmaschine - schön, dass ich sie bei dieser Gelegenheit einmal wieder ausprobieren konnte.


Da das ganz gut geklappt hat, durfte es dann etwas komplizierter werden:


Die Öffnung ist mir eigentlich unnötig eng geraten, was mir das Füllen mit meinem Stabilisierungsmaterial erschwert hat. Ich habe Reis verwendet - zufällig hatte ich überlagerten Milchreis im Haus. Beim Zusammennähen der Teile muss man an einem Punkt das Objekt wenden; durch die kleine Öffnung geht das natürlich nicht, deshalb war eine Wendeöffnung am Boden nötig, die ich am Ende mit der Hand geschlossen habe. Den Rand an der Öffnung habe ich einfach ein paar Zentimeter nach innen geklappt und ebenfalls mit Handstichen festgenäht. Dann kann man das weiße Vlies nicht sehen.


Nun aber noch eine Flasche! Diesmal habe ich zwei Grüntöne zusammengebracht:


Den markanten Quiltstich kann glücklicherweise meine Nähmaschine. Hier der einzelne Stich im Vergleich zur Fläche:


Es dauert zwar eine Weile, diesen Stich zu nähen und er verbraucht auch ordentlich Garn, aber er gefällt mir gut, gerade auch für diese Arbeit.

Und nun noch alle drei Gefäße/Behältnisse zusammen:


Vielen Dank für das Thema; es hat mir viel Freude gemacht, diese Skulpturen? Gefäße? Behältnisse? zu nähen und ich habe im Stapel meiner selbstgefärbten Stoffe bereits nach mehr gesucht, was sowohl größere Arbeiten zulässt als auch farblich gut harmoniert.

Ich habe bereits entdeckt, dass heute noch eine Kollegin so gearbeitet hat ... Ihre und alle weiteren Beiträge finden sich heute auf dem Blog der drei Damen von Petersilie & Co.

Und schließlich unser Aufruf an alle:

Mach mit, trau dich, sei dabei! Die Stoffspielereien sind offen für alle, die mit Stoff und Garn etwas Neues probieren wollen. Es geht ums Experimentieren und nicht ums Perfektsein, denn gerade aus vermeintlich „misslungenen“ Experimenten können wir im Austausch jede Menge lernen. Lass dich gerne vom monatlich vorgegebenen Thema inspirieren und zeig deine Ideen dazu.
Jeden letzten Sonntag im Monat sind die Stoffspielereien zu Gast bei einer anderen Bloggerin. Dabei kommen wir ohne Verlinkungstool aus: Schreib einfach einen Kommentar mit dem Link zu deinem Beitrag im jeweiligen Blogpost der Gastgeberin. Sie fügt die Links im Lauf des Tages in ihren Beitrag ein – ganz persönlich und individuell.
Bist du nächstes Mal auch dabei?
Das nächste Mal ist am 29. November mit dem Thema: Skandinavien.
Die Termine und Themen für das nächste Jahr stehen auch schon fest:
31.01.2021: „Smocking“ bei Machwerk 
28.02.2021: „Stoffschichten“ bei Stoffnotizen
28.03.2021: „Pop Art“ bei bimbambuki
25.04.2021: „Fransen“ bei made with Blümchen
30.05.2021: „Exotisch“ bei Petersilie & Co
27.06.2021: „Nähfüße“ bei Nähzimmerplaudereien
Sommerpause
26.09.2021: „Risse und Schlitze“ bei nahtlust
31.10.2021: „Punkte und Kreise“ bei Schnitt für Schnitt
28.11.2021: „Glitzer tröstet“ bei Tyche

Freitag, 23. Oktober 2020

Neues vom Weben

Ich habe länger nichts vom Weben berichtet, habe aber die meiste Zeit eine Arbeit auf dem Webrahmen gehabt.

Als ich im März hier meinen gewebten Tischläufer gezeigt habe, erwähnt ich, dass ich passende Tischsets zu weben vorhabe. Das Gewebe dafür ist jetzt fertig, aber noch nicht genäht - das passiert, sobald ich mich entschieden habe, wie ich die Stabilisierung realisieren will. Davon also später mehr.

Heute möchte ich einen fertigen und einen begonnenen Schal vorstellen.


Das Garn für diesen Schal habe ich selbst mit Pflanzenfarben gefärbt; mit roten Zwiebelschalen und Sandelholz. Die verschiedenen Farbtöne habe ich im Übergang "verblendet", damit ein sanfter Wechsel entsteht. Auch hier ganz gut zu sehen:


Etwa in der Mitte der Farbstreifen befindet sich eine Reihe "Brooks Bouquet" - so heißt dieses Lochmuster, bei dem durch Umschlingen mit dem Schussgarn mehrere Fäden des Kettgarns zusammengerafft werden: kleine Bündel entstehen, die an Sträußchen erinnern. 


Bisher noch nicht getragen ...

Und jetzt befindet sich ebenfalls selbstgefärbtes Garn auf dem Rahmen. Gezeigt habe ich es schon Anfang Oktober hier auf dem Blog - hier nochmals unverarbeitet:


Das graue Garn links wurde zum Kettgarn. Und ich habe erstmals eine Probe gewebt. Das wird ja allenthalben von erfahrenen Webern empfohlen und ist auch in jedem Web-Buch so zu lesen. Hier war ich mir wirklich unsicher, wie sich das nicht dehnbare Baumwollgarn zur weichen Sockenwolle verhalten würde und wie die Farben harmonieren. Da kann man nämlich, wie ich bereits aus eigener Erfahrung weiß, grandios daneben liegen. Aber alles sah gut aus und ich konnte auch herausfinden, wie stark - oder genauer gesagt, wie sanft - ich anschlagen muss, um ein lockeres Ergebnis zu bekommen.


Die Melierung hatte ich mir ziemlich genau so vorgestellt, als ich die Garne gefärbt habe.


Da das Weben recht flott voran geht, bin ich optimistisch, dass ich den fertigen Schal bald zeigen und tragen kann. Zu meinen schwarzen Mänteln sollte das doch gut aussehen.


Samstag, 10. Oktober 2020

Bluse aus Bouretteseide

Manchmal mache ich ja tatsächlich das, was ich hier auf dem Blog angekündigt habe.

Am Ende meines Berichts über die Bluse mit dem Vorderteil aus verschiedenen bedruckten Bouretteseiden habe ich geschrieben, dass es doch sinnvoll wäre, sofort die zweite, ohnehin geplante Bluse in der selben Machart zu nähen. Und das habe ich dann wirklich getan.

Ich hatte dafür in etwa die gleiche Menge bedruckten Stoff zur Verfügung - zur Erinnerung: alles Reste - und zusätzlich unbedruckte, naturfarbene Bouretteseide für den Rücken und die Ärmel.

Wenn ich bei den Stoffen aus dem Vollen hätte schöpfen können, wäre wahrscheinlich die Aufteilung etwas anders ausgefallen, aber auch so bin ich recht zufrieden. Zumal sich diese Bluse sehr angenehm auf der Haut anfühlt. Seide ist halt Seide.

Bouretteseide hat ja auch die angenehme Eigenschaft, dass sie nicht empfindlich ist und einfach in der Waschmaschine gewaschen werden kann. Das macht beide Modelle sehr alltagstauglich.

Jetzt habe ich doch sehr viel Gefallen an dieser Art einer Bluse gefunden, mit ihrer Aufteilung des Vorderteils, optisch abgesetzt zu Rücken und Ärmeln, der kragenlosen Form und den einfachen, geraden Ärmeln ohne Manschette. Das ist ja auch alles viel schneller und problemloser genäht als z.B. eine Hemdbluse. Deshalb habe ich bereits meine Stoffvorräte durchgesehen nach Stücken, mit denen ich diese Version einer Bluse noch einmal realisieren könnte. Schön wäre, wenn ich mit ein paar veränderten Details eine deutlich andere Optik erreichen könnte.

Sonntag, 4. Oktober 2020

Gefärbte Wolle

Bereits im Juni hatte ich meine ersten Stränge Wolle mit Procion-Farben gefärbt. Das war eine Premiere für mich, denn zuvor hatte ich nur mit Pflanzenfarben gearbeitet. Nun sind letzte Woche während eines Färbetags mit Roswitha zwei weitere Stränge dazu gekommen.

Kurz gefasst geht man beim Färben folgendermaßen vor: Die Wolle (reine Wolle oder Gemisch, auf jeden Fall vorwiegend tierische Fasern) wird in einem Wasserbad, dem Essig beigemischt ist, eingeweicht. Gut ausgedrückt habe ich die Stränge auf eine hitzebeständige Plastikfolie gelegt, die so groß war, dass man die gefärbten Stränge gleich darin einwickeln bzw. einrollen kann. Meine angerührten Farben habe ich mit Pipetten, Löffeln oder aus Spritzflaschen auf das Garn geträufelt. In die letzten noch weißen Stellen habe ich schließlich die Farbe mit den Fingern einmassiert. Dann habe ich den Strang mit der Folie zu einer Rolle aufgewickelt und eine gute halbe Stunde über Wasserdampf fixiert. Nach dem Auskühlen wurde das Garn gespült und dann noch in ein Synthrapol- bzw. Wollwaschmittelbad gelegt. Das trockene Garn ist dann fertig zumVerarbeiten.

Die Ergebnisse:

Garn: Sockenwolle; gefärbt mit Raspberry, Deep Purple, und einer schwarz-blau bzw. rot-grau Mischung.

Garn: Sockenwolle; gefärbt mit Tigerauge, Grüner Turmalin und Antik-Gold.

Garn: Mischgarn aus Merino, Baumwolle, Polyamid und Seide; gefärbt mit Dark Blue, Medium Blue, Wedgewood und Türkis.

Bei diesem Garn fällt die Färbung leicht meliert aus, was ich auf den Sythetikanteil zurückführe, denn diese Fasern nehmen die Procion-Farbe nicht an. Andererseits hat die Sockenwolle einen fast gleichen Anteil an Synthetik, aber da ist keine Melierung erkennbar. Ich nehme an, dass dort die Polyamidfasern im Garn feiner verteilt sind und somit die ungefärbten Anteile für das Auge nicht erkennbar sind. Wie dem auch sei, der melierte Effekt gefällt mir - auf der einen Seite, aber auf der anderen scheint mir, der Naturfaser-Liebhaberin, das Garn auch zu sagen: hey, hier bist du dir nicht treu geblieben.

Leider ließ sich das Farbspiel mit der Kamera nicht gut einfangen; alles sieht ziemlich einheitlich blau aus. Aber ein Foto ist mir dann doch gelungen, das die verschiedenen Farbtöne dieses Garns wiedergibt. Dabei haben veränderte Lichtverhältnisse die Farben im Vergleich zum oberen Bild wieder anders aussehen lassen:


Da ich das Garn zum Weben verwenden will, habe ich mir zur ersten Wolle ganz oben ein Baumwollgarn in Grau-Blau-Tönen gefärbt, das ich für die Kette verwenden will (siehe auch erstes Foto ganz oben).

Ich bin gespannt, ob meine Planungen am Ende zu einem gelungenen Schal führen werden. Wenn ich die aktuelle Webarbeit fertig habe, werde ich mit diesen Garnen beginnen.

Jetzt suche ich nach weiteren schönen Farbkombinationen für die Wolle, die bereits in meinem Vorrat liegt. Dabei sind auch Wolle-Seide-Mischungen, auf deren Ergebnis ich besonders gespannt bin.