Donnerstag, 19. Juni 2014

Pflanzengefärbte Wolle

Es ist höchste Zeit hier einmal die Färbeergebnisse der letzten Wochen und Monate zu zeigen. Ich habe verschiedene Garne mit verschiedensten Pflanzenfarben gefärbt.

hinten: Blauholz, erster bis dritter Zug
vorn: Rotholz, erster und zweiter Zug



links: rote Zwiebelschalen
rechts: braune Zwiebelschalen, zweiter Zug
unten: schwarze Stockrose

Das Stockrose-Garn wird im Moment von mir zu einem Tuch verhäkelt.


rote Zwiebel auf einem ganz feinen Lacegarn von ebenso feiner Zusammensetzung


mit Efeubeeren gefärbt, zwei Züge und ein dritter mit Eisensulfat nuanciert


verschiedene Brauntöne: grüne Walnussschalen, schwarzer Tee und Eukalyptus


Ein weiterer Braunton - schwarzer Tee, erster Zug - wird bereits zu einem Tuch verstrickt:



Alle Garne wurden mit Alaun gebeizt.
Weitere Färbungen habe ich bereits verarbeitet oder an Strick-Kolleginnen weitergegeben.
Dass ich inzwischen eine Schirmhaspel besitze, die mir das Wollewickeln dramatisch erleichtert, habe ich, glaube ich, schon berichtet. Auch die Wickeltechnik habe ich verbessert, so dass ich nun schneller und schöner wickeln kann. Mein Knäuel beginne ich nun mit Hilfe einer leeren Overlockgarn-Hülse, über die ich wickele bis eine Knäuelgröße erreicht ist, die man mit den Fingern besser greifen und halten kann:



In den meisten Färbeflotten habe ich Stoffstücke mitgefärbt, die irgendwann einmal - wenn ich genug beisammen habe - zu einem Wandquilt verarbeitet werden sollen.

Es folgen fünf Bilder, weil ich so begeistert bin vom Ergebnis:








Dies ist wirklich eine Rückschau, denn im Moment sind bei mir wieder die sog. Eco Print Färbungen dran; ich werde demnächst davon berichten.



Mittwoch, 4. Juni 2014

Me Made Mittwoch - Bluse aus Strandlaken

Wie bitte?
Ja, doch:


Den Stoff habe ich während eines Urlaubs in Südfrankreich auf dem Wochenmarkt gekauft. Es war ein 1x2 Meter großes Stoffstück mit Fransen an den Schmalseiten, halb Baumwolle, halb Leinen, das ein Strandlaken sein sollte. Anhand der Reste vom Zuschneiden kann man sich vielleicht vorstellen, wie das Strandlaken einmal ausgesehen hat:



Die Webart das Stoffes erzeugt eine Bicolor-Optik, außerdem changiert die Farbe, je nach Faltenwurf, Blickrichtung oder Lichteinfall - das mag ich sowieso.





Jedenfalls ist dies kein Einzelfall; ich habe schon öfters einmal einen Stoff, der keine Meterware war, "zweckentfremdet" verarbeitet, zwar nicht immer mit Erfolg, aber ich habe es in allen Fällen als eine kleine Herausforderung angesehen, mir dann eine angemessene Verwendung zu überlegen. So auch hier: als Strandlaken wollte ich den Stoff nicht verwenden, aber Materialzusammensetzung, Farbe und Muster haben mir gefallen, so dass ich zugegriffen habe, ohne in dem Moment zu wissen, was ich einmal damit machen würde.
Also eine Bluse, sommerlich mit kurzen Ärmeln; dafür schien mir das Material geeignet. Ich habe meine Schnittteile so aufgelegt, dass ich vorn und hinten eine einfarbige und eine gestreifte Seite erhalten habe. Der runde Ausschnitt ist mit Schrägstreifen eingefasst, die Seitennähte enden in kleinen Schlitzen. Die Perlmuttknöpfe nehmen das Grau der schmalen Streifen wieder auf.

Die Bluse von hinten und von der Seite:





Genäht habe ich diese Bluse kürzlich während eines gemeinsamen Nähtages bei Roswitha vom Blog Blauraute.  Als Roswitha vor einiger  Zeit Stoffe aus meinem Flohmarkt gekauft hat, haben wir uns kennengelernt und festgestellt, dass wir ziemlich nahe beieinander wohnen. Nun treffen wir uns ab und zu zum gemeinsamen Nähen.

Die Hose ist ebenfalls selbstgenäht, aus einem grauen Leinen. Ich habe beide Teile gestern zum ersten Mal getragen und weiß bereits, dass - einigermaßen sommerliches Wetter vorausgesetzt - die Bluse eine gute Saison haben wird.

Alle anderen Beiträge zum heutigen Me Made Mittwoch kann man sich hier anschauen.

Montag, 2. Juni 2014

Lace-Schal passend zum Kleid

Zu meinem kürzlich genähten Kleid habe ich mir einen farblich passenden Laceschal gestrickt. Das Garn habe ich selbst gefärbt - mit Rotkraut. Mir war schon früh aufgefallen (siehe Foto in der Schnittbesprechung), dass der hell-rauchblaue Farbton des Garns auch im Muster des Kleiderstoffs vorkommt. Hier ist das Ergebnis:


Solo:

Und im Detail:


Für den Schal mit den Maßen 43x220 cm habe ich meine 100g Merinowolle fast komplett verbraucht. Das Grundmuster - ich nenne es "Blütenmuster" - findet sich in der einen oder anderen Mustersammlung; ich habe die Aufteilung und Abfolge meinen Vorstellungen angepasst. Wer sich für das Muster im Detail interessiert, mag sich melden; ich informiere dann ausführlicher.

Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich noch für die vielen netten und positiven Kommentare zu diesem Kleid bedanken. Viele haben besonders hervorgehoben, dass mir das Kleid so gut stehe und gut zu meinem Typ (und zu den Haaren ...) passen würde. Das hat mich besonders gefreut, denn es zeigt, dass der Blick über Schnitt, Stoff und Umsetzung hinausgegangen ist.