Sonntag, 31. März 2019

Stoffspielereien im März 2019

In diesem Monat lautet das Thema der Stoffspielereien: Geometrie. Ein feines Thema - es hat mich sehr angesprochen.



Dafür habe ich wieder einmal das Buch Quilten in der dritten Dimension von C. June Barnes  zur Hand genommen, das ich mir schon vor längerer Zeit als Anregung für die Stoffspielereien im allgemeinen gekauft hatte. Hier erobern die textilen Arbeiten die dritte Dimension und das hatte ich mir auch für dieses Mal vorgenommen.

Ich wollte die platonischen Körper aus Stoff gestalten. Beim ersten Versuch war ich noch relativ dicht an den Vorgaben im Buch, aber das Ergebnis hat mir nicht gefallen. Leider habe ich vergessen, ein Foto zu machen - und der Mülleimer wurde gerade geleert ... Schade, wir wissen ja, auch weniger gelungene Experimente können bei den Stoffspielereien gezeigt werden.

Mein textiler Würfel/Quader war jedenfalls zu formlos für meinen Geschmack und da ich kurz zuvor etwas über English Paper Piecing (z.B. hier erklärt) gelesen hatte, habe ich die Teile, aus denen sich meine platonischen Körper zusammensetzen, mit weicher Pappe verstärkt, die ich nach dem Zusammennähen nicht wieder entfernt habe. Jetzt hatte ich stabile "Wände" für meine Körper.

Quader
Tetraeder

Oktaeder

Das Auf-Kante-Nähen war komplett neu für mich und bei meinen Objekten müssen einige Nähte auch von außen gearbeitet werden. Gut, dass ich zuletzt beim Mola-Nadelbrief schon ähnlich feine Sticheleien gemacht hatte.



Für die Stoffspielereien habe ich nur drei der fünf platonischen Körper genäht, habe mir aber vorgenommen, alle fünf noch einmal neu und in zueinander passenden Größen in dieser Technik zu arbeiten. Dann sollen auch die Stoffe besser harmonieren. Ich könnte ja ein Mobile daraus machen. Kennt das noch jemand? Das war in meiner Jugend mal en vogue.

Nun verweise ich noch auf die heutige Sammlung der textilen Geometrie-Arbeiten, die auf Karens Blog feuerwerkbykaze zu finden sind. Besten Dank für das Thema und fürs Sammeln.

Am 28. April - letzter Sonntag im Monat - werde ich hier die Arbeiten zum Thema 100 Jahre Bauhaus sammeln. Das wird in einer noch nicht ganz feststehenden Weise mit meinem Aufruf, eine wie auch immer vom Bauhaus inspirierte Arbeit zu fertigen verknüpft werden. Schön wären auch Arbeiten aus den Bereichen Keramik, Holz, Metall usw. Vielleicht mögen Leser, die sich auf diesen Gebieten betätigen (oder Menschen kennen, die es tun) für meine Idee Werbung machen. Ich würde das ganze Jahr über Projekte bei mir verlinken.

Unsere Einladung zu den Stoffspielereien:

Die Stoffspielereien

Mach mit, trau dich, sei dabei! Die Stoffspielereien sind offen für alle, die mit Stoff und Garn etwas Neues probieren wollen. Es geht ums Experimentieren und nicht ums Perfektsein, denn gerade aus vermeintlich „misslungenen“ Experimenten können wir im Austausch jede Menge lernen. Lass dich gerne vom monatlich vorgegebenen Thema inspirieren und zeig deine Ideen dazu.
Jeden letzten Sonntag im Monat sind die Stoffspielereien zu Gast bei einer anderen Bloggerin. Dabei kommen wir ohne Verlinkungstool aus: Schreib einfach einen Kommentar mit dem Link zu deinem Beitrag im jeweiligen Blogpost der Gastgeberin. Sie fügt die Links im Lauf des Tages in ihren Beitrag ein – ganz persönlich und individuell.
Bist du nächstes Mal auch dabei?

Die nächsten Termine:
28.04.2019: „100 Jahre Bauhaus“ bei Siebensachen zum Selbermachen (s.o.)
26.05.2019: „Heimat“ bei Nahtlust
30.06.2019: „Afrika“ bei made with Blümchen
29.09.2019: „Miniatur“ bei Feuerwerk bei Kaze
27.10.2019: „Handweben“ bei Schnitt für Schnitt
24.11.2019: (Thema noch offen) bei Nähzimmerplaudereien
Einen Überblick über die bisherigen Stoffspielereien findest Du hier bei mir.


Freitag, 22. März 2019

Nadelbrief: Sashiko

Bei den Nadelbriefen hinke ich zeitlich ein wenig hinterher, denn in Susannes großer Sammlung ist bereits das nächste Thema aufgerufen. Wie gut, dass man trotzdem immer noch posten und verlinken kann.

Die japanische Stick-Kunst Sashiko habe ich erstmalig bei den Stoffspielereien im Sommer 2014 probiert. Erst als ich gerade den Post dazu aufgerufen habe, habe ich mich an den mit Kreisen bestickten Beutel erinnert; von dem anderen wusste ich noch, dass er eine eher einfache Sashikoarbeit war, bei der sich nur Linien kreuzen. Komisch, dass ich jetzt für den Sashiko-Nadelbrief Kreise mit Linien kombiniert  habe:

Vorderseite
Rückseite
Es kam mir darauf an, die Technik möglichst akkurat hinzubekommen: den sichtbaren Stich etwas länger als den nicht sichtbaren und ein berührungsfreier Kreuzungspunkt.
Mein Material ist ein dunkelblaues Leinen mittlerer Stärke, gefüttert mit Thermolam. Für das Innenleben des Nadelbriefs habe ich mehrere Varianten durchprobiert bis mir die Bouretteseide eingefallen ist, die ich für Pflanzenfärbungen gebunkert habe. Ein Stückchen habe ich abgezweigt und nur die Kanten ausgefranst:



Auch die Innenseiten sind bestickt: links ein Kreis und rechts sieben Sternchen. Die Bouretteseide habe ich ebenfalls in Sashiko-Manier befestigt und hatte dabei Glück, dass in der Mitte des Nadelbriefs genau der Platz vorhanden war, um die Stiche nach Sashiko-Vorschrift platzieren zu können:


Nadeln sind vorerst keine drin; ich werde mal die Augen offen halten und schauen, wo ich echte Sashiko-Nadeln bekommen kann. Sie sind besonders dünn, spitz und lang, damit man immer mehrere Stiche auf die Nadel nehmen kann.

Ich danke Susanne vom Blog nahtlust.de für die Verlinkungsmöglichkeit und schaue auf die Themenliste, um mich zu einem weiteren Nadelbrief anregen zu lassen.

Mittwoch, 6. März 2019

Me Made Mittwoch: Karierter Rock mit Wickeleffekt

Kürzlich genäht und heute zum Me Made Mittwoch im März vorzeigbar: ein karierter Rock mit Wickeleffekt.



Ich schaffe es tatsächlich in letzter Zeit, Stoffe aus dem Bestand zu vernähen, so auch dieser. Die dunkelblauen Farbtöne lassen eher an Herbst und Winter denken, aber wirklich wärmend ist der Rock nicht, denn der Stoff besteht überwiegend aus Leinen. Aber ich habe ihn trotzdem zu Beginn des Frühjahrs genäht, da er in seiner Art eine Lücke im Kleiderschrank füllt.

Der Schnitt ist aus burdastyle 12/2018-117. Was hier wie ein Wickelrock aussieht, ist nur Optik, denn der Rock hat ein durchgehendes Vorderteil mit einem darüber liegenden Überrock.

Ich finde, der Schnitt eignet sich besonders gut für karierte Stoffe. Die Passe habe ich im schrägen Fadenlauf zugeschnitten (im Original nicht vorgesehen), was die Optik ein wenig interessanter macht und auch die Überrockbahn vorn sprengt durch den etwas zipfelten Zuschnitt den geraden Karoverlauf. Aber nicht genug: ich habe dem Rock an der Kante des Überrocks und an der unteren Kante der Passe eine Paspel verpasst.


Das rehbraune Leinen der Paspel ist ebenfalls aus dem Bestand und harmoniert gut mit dem Braun des Gitterkaros.

Eine zusätzliche Paspel verträgt der Schnitt ziemlich gut und ich denke, ein einfarbiges Modell könnte man auf diese Weise ebenfalls aufpeppen.


Hier noch einmal der Rock mit Original-Knitter nach einem Tag tragen - die leicht gebogene Kante des Wickelteils ist ebenfalls darauf zurückzuführen (und nicht etwa auf schlampiges Nähen meinerseits).

Glücklicherweise befand sich in meinem Schrank ein passendes Oberteil, um den Look zu komplettieren. Das dunkelblaue Jersey-Wickeljäckchen habe ich schon vor ein paar Jahren genäht.


Montag, 4. März 2019

Nadelbrief: Das tapfere Schneiderlein

Auf dem Blog Nahtlust.de gibt es eine Ganzjahres-Aktion, bei der man zu wöchentlich wechselnden Themen Nadelbriefe nähen kann. Das kleine Format des Nadelbriefs bietet eine schöne Möglichkeit, neue Techniken auszuprobieren, ohne gleich ein größeres und zeitintensives Projekt angehen zu müssen.


Hier nun meine zweite Arbeit dieser Art, mit der ich ein wenig spät dran bin, zumal mein Nadelbrief zum Thema "Das tapfere Schneiderlein" sogar rechtzeitig zur achten Kalenderwoche fertig war.

Vom Märchen habe ich mich in zweierlei Hinsicht inspirieren lassen: schneidern/nähen - mein Hobby und der Zahl 7 ("sieben auf einen Streich"). Die Vorderseite meines Nadelbriefs ziert ein Utensil, das der Schneider/die Schneiderin bei der Arbeit braucht: ein Nadelkissen und auf der Rückseite prangt die Zahl 7 - eine wichtige Zahl für die hier schreibende Näherin.



Das Nadelkissen und die Zahl sind auf einen Leinenstoff appliziert und die Stecknadeln sind mit der Maschine aufgestickt; die kleinen Rocailleperlen symbolisieren die bunten Köpfe der Nadeln. Innen haben meine Perlennadeln ein neues Zuhause gefunden.


Damit reihe ich mich in Susannes große Nadelbrief-Sammlung ein und danke für die Anregung und die Verlinkungsmöglichkeit.