Als erstes sind mir dazu diese schönen, farbkräftigen Waxprint-Stoffe eingefallen. Aber ich hatte mich gedanklich festgelegt: Waxprint nur für Kleidung und Kleidung wollte ich im Moment bei den Stoffspielereien nicht nähen. Also habe ich weiter gesucht und bin dabei häufiger auf Körbe gestoßen, geflochten oder auch anders gearbeitet. Viele ebenso farbenfroh wie die Waxprint-Stoffe. Dann hatte ich meine Idee: ein rope basket sollte es werden.
Die DIYer unserer Sparte wissen wahrscheinlich was das ist; für alle anderen: ein geeignetes Seil oder auch Wäscheleine wird so spiralförmig in dichten Reihen aneinander genäht (oder auch gehäkelt), dass ein Korb oder eine Schale entsteht. Ich habe dabei hauptsächlich nach dieser Anleitung gearbeitet.
Man kann dieses Seil, vorzugsweise aus einer Naturfaser, so belassen, wie es ist oder mit Stoffstreifen umwickeln, so dass man Farbe hineinbringt und ein Muster erhält.
Ich habe mich für Stoffstreifen entschieden und versucht, "afrikanische" Farben zu verwenden. Meine Restekisten haben drei geeignete Farben enthalten, die ich jetzt mal forsch afrikanisch nenne:
Mein Seil ist eine Wäscheleine aus Sisal; ich finde sie für mein Vorhaben sehr gut geeignet, denn mir gefällt, dass sie ein wenig "fusselt". Ich habe aus meinen Stoffen 4cm breite Streifen geschnitten, die ich einmal längs zur Hälfte gebügelt habe. Hier wollte ich nämlich keine fransende Stoffkante. Mit dem doppelten Streifen kann ich so das Seil umwickeln, dass die Schnittkante vom Streifen immer wieder überwickelt wird. Wichtig ist, dass man eine kräftige Nadel in die Maschine einsetzt, die mit dem robusten Material fertig wird. Im zweiten Foto oben sieht man ganz gut, wie genäht wird: mit einem Zickzackstich Runde um Runde so, dass man immer in den Rand der beiden benachbarten Kordeln einsticht.
Um einen gewölbten Rand zu bekommen, muss man irgendwann die Spirale unter der Nähmaschine ankippen und so gekippt die weiteren Runden nähen. Meine Befürchtung war, dass man einen schiefen Rand bekommt, weil man den Ankippwinkel nicht immer schön gleichmäßig einhalten kann. Ja, ein wenig schief ist mein Korb, aber da sich das Gebilde auch ein wenig formen lässt, kann man es ausgleichen.
Und das Kordelende? Das habe ich nach außen gelegt und in einer weiteren Spirale verwahrt:
Nun habe ich noch etwa ein Drittel meiner Wäscheleine übrig. Mache ich noch ein weiteres Körbchen? Vielleicht nur, um den Rest zu verarbeiten. Denn obwohl mir das Ergebnis durchaus gefällt, hat mich der Weg dorthin nicht zu Wiederholungen angestachelt.
Bei mir hat die Inspiration "Afrika" womöglich ein wenig weit weg vom Thema geführt, aber ich denke, auch das ist bei den Stoffspielereien erlaubt: Das Thema ist der Anstoß und dann entwickelt man seine Ideen weiter.
Heute werden die Beiträge von Gabi gesammelt - auf jeden Fall mal reinschauen, es lohnt sich immer. Dann machen die Stoffspielereien eine zweimonatige Sommerpause bevor wir uns am letzten Sonntag im September (29.9.) wieder treffen.
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Nachtrag:
Einen "Nachschlag" gibt es hier zu sehen, denn ich habe das restliche Seil noch verarbeitet.
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* Da habe ich mich doch tatsächlich im Kalender vertan: heute ist erst der vorletzte Sonntag des Monats und insofern bin ich mit meinem Beitrag eine Woche zu früh dran. Gabi musste mich in ihrem Kommentar erst darauf aufmerksam machen. Aber besser zu früh als zu spät ...