Sonntag, 31. Oktober 2021

Stoffspielereien im Oktober 2021

Heute bin ich endlich einmal wieder dabei, bei den Stoffspielereien, diesmal zum Thema "Punkte und Kreise".


Ich habe das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden und das Thema auf ein Kleidungsstück angewendet.

Allerdings habe ich dafür meine Kreise manipuliert indem ich sie zu Spiralen aufgeschnitten habe. Ziel war, ein Jersey-Shirt mit spiralförmigen Applikationen zu besticken, wie man sie bei Alabama Chanin findet. Ich besitze zwei Bücher von ihr und konnte mich an die dort abgedruckte Anleitung halten. Größe, Farbe und Aufteilung musste ich aber selbst finden - und das war gar nicht so einfach.

Aber der Reihe nach: Ein zur Probe ausgeschnittener Kreis hat sich kräftig eingerollt, was als Spirale aufgeschnitten noch heftiger war. Glücklicherweise hatte ich eine Dose Sprühstärke im Haus. Das hat den Jersey ausreichend stabilisiert, so dass alles besser handhabbar war.

Ich habe Kreise in vier Größen ausgeschnitten:


 

Nun mussten die zugeschnittenen Spiralen auf dem Vorderteil meines Shirts platziert werden - eine schwere Entscheidung:


Ich hatte noch mehr Versionen; diese habe ich wahllos herausgepickt.
Gestickt habe ich mit dreifädigem Sticktwist in der Farbe des Shirts (dunkelblau) - die Spiralen sind petrolfarben - vielleicht sehen sie auf anderen Monitoren anders aus?

Zum Schnitt des Shirts sollte ich noch etwas sagen, bevor ich das fertige Shirt zeige. Es handelt sich um Modell 115 aus dem Burdaheft vom August diesen Jahres. Es hat einen interessanten Kragen - irgendwo zwischen Rollkragen und Wasserfall. Das hat mich sofort interessiert und ich war sicher, dass ich den Schnitt ausprobieren würde. Und dies ist auch schon das zweite Modell, was heißt, dass es mir total gut gefällt. 



Hinten habe ich nur eine Spirale in der Mitte unter dem Kragen aufgenäht:



Die Ärmel haben auch etwas abbekommen, aber sie sind nicht gleich:


Vielleicht nähe ich noch eine weitere große Spirale mitten auf die rechte Schulter, habe ich mir überlegt.

Die Art, wie die Spiralen auf dem Stoff sitzen, gefällt mir wirklich gut. Durch das Aufsticken wölben sie sich etwas, was dem Ganzen eine gewisse Dreidimensionalität verleiht und gleichzeitig auch lebendiger wirkt.



Ja, beim Sticken hatte ich das Gefühl, es kommt Leben hinein. Das lässt mich den Entschluss fassen, auch einmal einen Quilt mit der Hand zu nähen - da dürfte das selbe Gefühl aufkommen.

Das Shirt habe ich vor ein paar Tagen fertiggestellt und trage es heute zur "Feier" der Stoffspielereien, die diesmal von Christiane auf ihrem Blog "Schnitt für Schnitt" gesammelt werden. Ich bin sicher, da werden wieder ganz tolle Arbeiten zu sehen sein. Danke für das Thema und einen herzlichen Gruß an die Mitspielerinnen.

Dieses Jahr wird es nur noch einen weiteren Termin geben. Am 28. November lädt Tyche ein zu "Glitzer tröstet". Da wir im Dezember hauptsächlich mit Weihnachten beschäftigt sein werden, gibt es keinen Termin aber im neuen Jahr heißt es dann wieder:

Mach mit, trau dich, sei dabei! Die Stoffspielereien sind offen für alle, die mit Stoff und Garn etwas Neues probieren wollen. Es geht ums Experimentieren und nicht ums Perfektsein, denn gerade aus vermeintlich „misslungenen“ Experimenten können wir im Austausch jede Menge lernen. Lass dich gerne vom monatlich vorgegebenen Thema inspirieren und zeig deine Ideen dazu.
Jeden letzten Sonntag im Monat sind die Stoffspielereien zu Gast bei einer anderen Bloggerin. Dabei kommen wir ohne Verlinkungstool aus: Schreib einfach einen Kommentar mit dem Link zu deinem Beitrag im jeweiligen Blogpost der Gastgeberin. Sie fügt die Links im Lauf des Tages in ihren Beitrag ein – ganz persönlich und individuell.
Bist du nächstes Mal auch dabei?

Donnerstag, 21. Oktober 2021

Rezept für Lebkuchen

Heute gibt es hier auf dem Blog 'mal etwas ganz anderes, nichts Genähtes, Gewebtes oder Gefärbtes. Nein, ein Rezept für Lebkuchen. 

Ich backe diese Lebkuchen inzwischen seit vielen Jahren. Wie lange kann ich nur raten, denn das Rezept stammt aus einer "Brigitte" aus dem Jahr 1991 und fast so lange schon mache ich unsere Lebkuchen selbst.

Wichtig ist, dass man den Teig eine ganze Zeit vor dem Backen herstellt und ihn dann ruhen lässt. Eine Woche ist das absolute Minimum, zwei sind schon besser und drei schaden auch nicht. Und wenn man dann berücksichtigt, dass die Lebkuchen im Geschmack noch gewinnen, wenn man sie nach dem Backen wiederum eine Weile ruhen, ist klar, warum ich das Rezept jetzt schon hier veröffentliche.

Hier meine handschriftliche Kopie, die ich jedes Jahr zu dieser Zeit hervorhole:



Die trockenen Zutaten werden in einer großen Schüssel vermischt (statt Nüssen kann man auch Mandeln verwenden). In einem Topf wird die Butter-Honig-Zucker-Mischung vorbereitet, die Eier in einem Schüsselchen verkleppert und das Backnatron in der Milch aufgelöst.

das ist die Honig-Zucker-Butter-Mischung im Topf

Dann rühre ich zunächst Eier und Milch kurz in das Mehl und füge dann den Topfinhalt hinzu. Gut rühren, so dass alles gleichmäßig vermischt ist. Der Teig ist relativ flüssig - keine Sorge, dass muss so und durch das Ruhen wird er so fest, dass er sich später auswellen lässt.

das ist der fertig gerührte Teig (die kleinen "Punkte" sind die gehackten Mandeln

Dann fülle ich gewöhnlich den Teig in eine Schüssel um, die ich mit einer Folie verschließe und an einen kühlen Ort stelle (bei mir im Keller).


Den Kühlschrank halte ich für zu kalt; wer keinen geeigneten Ort zuhause hat, fragt vielleicht mal in der Familie, bei Freunden oder in der Nachbarschaft - wenn man ein paar fertige Lebkuchen verspricht, ist das sicher kein Problem.

Keine Sorge: Der Teil vergammelt nicht (obwohl rohe Eier drin sind) - wahrscheinlich wirken Honig und Zucker dagegen.

Wie es dann in zwei bis drei Wochen mit dem Backen weitergeht, verrate ich euch, wenn es soweit ist ...




Samstag, 9. Oktober 2021

Weste aus Handgewebe

Das Anfertigen von Handgewebe für Kleidung war ursprünglich einer meiner Beweggründe, mit dem Weben anzufangen. Ein paar Kleidungsstücke sind auf diesem Weg schon entstanden und nun ist das nächste fertig.


Gewebt habe ich bereits im Sommer; dann ist das Ganze erst einmal liegen geblieben. Der beginnende Herbst ist die Jahreszeit, in der man eine Weste gut tragen kann.

Da ich mich bei der Länge der Kette etwas verrechnet hatte, war mein Webstück nicht ausreichend lang und ich musste bei der Weste eine Passe einbauen. Da ich aber ohnehin vorhatte, Blenden aus einem indischen Blockprint, von dem ich noch einen Rest im Vorrat hatte, an die vorderen Kanten und den Ausschnitt zu nähen, erscheint die Passe, da aus dem selben Stoff, nicht als Fremdkörper.



Die Armausschnitte habe ich wie mit einem unsichtbaren Binding versäubert und die Nahtzugaben an den Seitennähten und den Saum eingefasst:

 

Für die Kettfäden des Handgewebes habe ich eine Viskose-Leinenmischung von Schachenmayr verwendet, für die Schussfäden ein geschenktes Konengarn, dessen Zusammensetzung ich nur raten kann: vermutlich eine Mischung mit Viskose, Synthetik, Baumwolle ... Ich habe es doppelt genommen.


Und der Schnitt? - Ich habe etwas Passendes aus dem Ordner genommen und für dieses Projekt angepasst ...

Und mit diesem Kleidungsstück habe ich sogar eine Lücke im Kleiderschrank gefüllt, denn darin gab es bisher keine Weste.