Sonntag, 28. Juni 2020

Stoffspielereien im Juni 2020

Heute lädt Gabi zu den Stoffspielereien ein und das Thema ist: Monogramme.


Ich habe mich damit ein wenig schwer getan, denn Monogramme verbinde ich in erster Linie mit Stickerei und das kann ich nicht besonders gut. Deshalb habe ich einen anderen weg gewählt, aber so ganz ohne Sticken war mein erster Versuch dann doch nicht. Ich habe mich an das Buch The Art of Manipulating Fabric von Colette Wolff erinnert und bin dort den Anleitungen für Trapunto bzw. Corded Quilting (Gibt es dafür einen deutschen Begriff?) gefolgt.
Zunächst habe ich mir eine Vorlage für meine Initialen im Internet gesucht und das Motiv mit einem wasserlöslichen Stift auf weißes Leinen übertragen. Dann habe ich den Stoff mit einem zweiten Stück Leinen rückseitig gedoppelt und die Linien mit einem dickeren doppelt genommenen Nähfaden mit Rückstichen nachgestickt.


Auf diese Weise arbeitet man einen Zwischenraum, einen Tunnel, in den man von der Rückseite einen dickeren Faden einzieht, der auf der Vorderseite die Linien plastisch hervortreten lässt.


Das fand ich nicht besonders gelungen. Die Stiche zu groß, der Tunnel zu breit und alles ein wenig schief.
Aber das kann man auch mit der Nähmaschine nähen - mit der Zwillingsnadel. Ich habe zwei Breiten ausprobiert und die schmalere als besser geeignet befunden. Zweiter Versuch:


Die Stiche sind zwar etwas gleichmäßiger, aber es ist schwierig mit der Zwillingsnadel Rundungen hinzubekommen. Die Form meiner Initialen ist letztlich für ein sauberes Ergebnis auch nicht gut geeignet. Die eckigen Buchstaben würden besser klappen. Wahrscheinlich kann man auch meine Initialen kaum entziffern: BS soll das sein.

Die Ausgangs-Idee war, die Brusttasche einer geplanten weißen Bluse mit einem solchen Monogramm zu verzieren. Nun, so wie hier ausprobiert, mache ich das gewiss nicht - vielleicht habe ich, bis ich zum Nähen der Bluse komme (Spätsommer?), eine andere Idee und vielleicht findet sich eine Inspiration bei den anderen Stoffspielerinnen.

Heute folge ich also den Statuten der Stoffspielereien indem ich auch eine etwas weniger gelungene Arbeit zeige. Vielleicht gibt es in den Kommentaren Ideen und Vorschläge. OK, eine Idee habe ich selbst - sticken üben.

Gabi (Link oben) sammelt heute die Ergebnisse der anderen Stoffspielerinnen; ich bin gespannt, was wir da zu sehen bekommen.

Mach mit, trau dich, sei dabei! Die Stoffspielereien sind offen für alle, die mit Stoff und Garn etwas Neues probieren wollen. Es geht ums Experimentieren und nicht ums Perfektsein, denn gerade aus vermeintlich „misslungenen“ Experimenten können wir im Austausch jede Menge lernen. Lass dich gerne vom monatlich vorgegebenen Thema inspirieren und zeig deine Ideen dazu.
Jeden letzten Sonntag im Monat sind die Stoffspielereien zu Gast bei einer anderen Bloggerin. Dabei kommen wir ohne Verlinkungstool aus: Schreib einfach einen Kommentar mit dem Link zu deinem Beitrag im jeweiligen Blogpost der Gastgeberin. Sie fügt die Links im Lauf des Tages in ihren Beitrag ein – ganz persönlich und individuell.
Bist du nächstes Mal auch dabei?
Das nächste Mal wird erst im September sein, denn die Stoffspielereien machen eine Sommerpause. Am Sonntag, 27. 9. ist das Thema "Texturen der Natur" bei Schnitt für Schnitt.


Donnerstag, 18. Juni 2020

Handgewebte Küchenhandtücher in Zitrusfarben

Heute gibt es hier mal wieder etwas Gewebtes zu sehen.


Küchenhandtücher selber weben - man kann das banal oder überflüssig finden, aber es gibt zahlreiche Weber, die das wunderbar finden und ihre Tücher nie gegen gekaufte Massenware eintauschen würden. Ich möchte das auch nicht mehr tun.

Bei den zwei Küchenhandtüchern, die man oben zusammengefaltet in der Nahaufnahme sehen kann, wollte ich zwei Dinge ausprobieren: mit relativ dünnem Material weben und dabei gefachtes Garn verwenden.
Was ist gefachtes Garn? Bei gefachtem Garn sind die Einzelfäden nicht miteinander verzwirnt, wie man es von Strickgarn gewohnt ist, sondern sie laufen locker nebeneinander her. StrickerInnen kennen dieses Garn vielleicht von den Bobbeln, deren Besonderheit der Farbverlauf ist. Darauf kam es mir nicht an, denn ich habe einfarbige Garne ohne Verlauf verwendet. Genau genommen habe ich mit dieser Garnsorte die Möglichkeit gesehen, preiswert ein dünnes Garn für einen ersten Versuch mit dem feinsten Gatterkamm, den ich habe  (6 Fäden auf 1 Zentimeter: 60/10), auszuprobieren. Mein Bobbel-Garn ist aus reiner Baumwolle, das ich mir in vier verschiedenen Farben besorgt habe: orange, gelb, hellgelb und naturfarben. Das sind nicht Farben, nach denen ich normalerweise greifen würde, aber es sollte mal etwas anderes sein.

Um das vorweg zu nehmen: Ich kann es nicht wirklich empfehlen, gefachtes Garn zum Weben zu verwenden. Man bleibt mit dem Schiffchen doch ziemlich oft in den Einzelfäden hängen und es ist insgesamt schwierig, eine gleichmäßige Spannung bei den Kettfäden zu erreichen. Besonders dann, wenn man wie hier viele kurz aufeinander folgende Farbwechsel hat. Nun, ein Versuch war es wert, eine Wiederholung in dieser Form wird es wahrscheinlich nicht geben. Obwohl die Handtücher schön weich sind und sicherlich ihren Zweck erfüllen werden.


Erwähnen muss ich natürlich, dass ich für diese Handtücher ein neues Muster ausprobiert habe: Waffelmuster (hier kurz angetestet). Genau genommen ist es ein falsches Waffelmuster, denn das richtige kann man nur mit einem Webstuhl hinbekommen. Aber mit meinem war ich durchaus zufrieden.


Das oben liegende Tuch ist im Waffelmuster gewebt. Man arbeitet mit einem sog. Lesestab, der während der Weberei so zwischen den Kettfäden bewegt wird, dass einmal die Kett- und einmal die Schussfäden auf dem Gewebe sichtbar aufliegen. Das macht das Gewebe plastisch.

Meine aufgezogene Kette sollte für drei Tücher ausreichen; eins habe ich im Waffelmuster gewebt, dann hatte ich genug davon, habe mit einfacher Leinwandbindung weitergemacht und nur die verschiedenen Farben als Effekt eingesetzt. Das zweite Tuch ist etwas länger geraten und dafür habe ich auf das dritte verzichtet. Dann hatte ich genug von mangelhafter Spannung bei den Kettfäden und dem Gedöns mit dem gefachten Garn.


Jetzt liegen die Tücher im Schrank bereit für ihren ersten Einsatz in der Küche. Ich denke, bewähren werden sie sich schon.

Samstag, 13. Juni 2020

Solarfärbung: Das erste Glas ist geöffnet

Eins der beiden Gläser mit Färbegut zum Solarfärben habe ich nach zehn Tagen geöffnet und entleert. Zuerst das Glas nach dem Befüllen und dann nach zehn Tagen:



Im ersten Post dazu befindet sich eine Liste mit dem Inhalt des Glases. Die schwarzen Bohnen ganz unten im Glas sahen mir jetzt ein wenig "suspekt" aus - deshalb habe ich alles herausgenommen.
Der Baumwollsatin oben im Glas hat eine eher einheitliche Farbe aber ein marmorartiges Muster  bekommen:


Im Detail:


Das kräftige Gelb stammt sicherlich von der Kurkumawurzel.
Das Garn aus Wolle und Seide ist mehrfarbig:





Schön, oder?

Das Blau würde ich als kräftig Stahlblau beschreiben; wo es auf das Gelb der Kurkumawurzel getroffen ist, hat es grünliche Schattierungen hervorgebracht. Die zwei Sorten Zwiebelschalen (braun und rot) kann ich farblich auf der Wolle nicht so recht unterscheiden. Aber egal: diese Färbung gefällt mir ziemlich gut und ich hoffe, dass ich das demnächst auch vom Garn aus dem zweiten Glas sagen kann. Ich wollte die warmen Tage vom Wochenende noch abwarten und dann entscheiden, wann ich den Inhalt berge.

Samstag, 6. Juni 2020

"Smoke on the Water"

Deep Purple on the rocks:


Icedyeing mit Procion MX Deep Purple.






Heute nur Fotos, weil sie so schön sind.

Donnerstag, 4. Juni 2020

Gefärbte Holzperlen

Meine Färbungen mit Procion-Farben habe ich auf Holzperlen ausgeweitet. Ich hatte noch Material von meinen Pflanzenfärbungen im Vorrat.

in die Irre führendes Foto...
Wie bei Stoff oder Garn habe ich die Holzperlen zunächst in einer Sodalösung eingeweicht. Dann habe ich, um sie besser handhaben zu können, je 10 Perlen aufgefädelt und in die aufgelöste Farbe gelegt. Ich habe medium blue, bronze, oliv und bright yellow verwendet. Färbedauer: mehrere Stunden. Sodann, wie bei Stoff und Garn üblich, mindestens 12 Stunden eingepackt feucht ruhen lassen. Schließlich gespült und in einer Waschlauge heiß fixiert und nochmals gespült. Zum Trocknen, das nahezu 24 Stunden gedauert hat, konnte ich die Perlen an ihrem Faden aufhängen - das war wieder praktisch. (Jetzt erklärt sich schon das Foto oben.)


Das Foto zeigt die Perlen nach dem Trocknen; sie erscheinen matt.

Jetzt habe ich die Perlen mit einer Wachs-Öl-Mischung eingerieben, was ihnen zu einem matten Glanz verholfen und gleichzeitig noch die Oberfläche versiegelt hat (hoffe ich zumindest). Nach mehreren Stunden Ruhezeit habe ich das Holz mit einem Papiertuch abgerieben, um einen eventuellen Wachsüberschuss zu entfernen.

Diese Perlen werden nun wieder eine Halskette (wie zuvor die pflanzengefärbten).


Der Verschluss ist ganz einfach ein zur Schlaufe geknotetes Ende der verwendeten Lederkordel, die sich über eine eingeknotete Holzperle am anderen Ende zieht.

Nun muss ich allerdings noch herausfinden, ob die Perlen eventuell abfärben werden, weil sich noch überschüssige Farbe daran befindet und ob die Farbe überhaupt haltbar sein wird.

Und wenn diese Fragen positiv beantwortet sein sollten, kann ich mir noch überlegen, welche Färbungen mir besser gefallen: die natürlichen oder diese hier mit den Säurefarben. Es kann natürlich gut sein, dass ich diese Frage gar nicht beantworten möchte.

Übrigens: Im ersten Foto oben sieht man die Garne, mit denen ich die Perlen zusammengebunden hatte. Sie sehen eigentlich ziemlich schön aus und das, obwohl sie vorher nicht in der Sodalösung waren. Die Farbkombination werde ich mir jedenfalls merken.

Montag, 1. Juni 2020

Erste Solarfärbung 2020

Kürzlich hatte ich bereits erwähnt, dass in 2020 bei mir wieder mehr gefärbt werden soll.

Diesem Vorsatz folgend habe ich heute zwei Solarfärbungen angesetzt. Letzte Woche hatte ich mir weitere Färbewolle im Strang und erstmals die Kaltbeize AL besorgt. Diese macht der Färberin wirklich das Leben leicht, spart Zeit und Energie. Wie dar Name schon sagt, wird (im Gegensatz zu Alaunbeize) kalt gebeizt und man muss eigentlich nichts tun, als das Garn (oder den Stoff) in die Beize legen und acht Stunden warten. Man kann auch auf Vorrat beizen und die Ware bis zum Gebrauch einfach in der Beize liegen lassen. Diese Art der Vorbehandlung ist für Pflanzenfarben gedacht. Und meine Solarfärbungen sind Pflanzenfärbungen.

Das erste Glas:



Das zweite Glas:



Damit ist eigentlich schon alles gesagt. Ich dachte mir, ich poste in der nächsten Zeit immer wieder mal Fotos der Gläser, um die fortschreitende Färbung zu zeigen. Das kann sich über mehrere Wochen hinziehen. Vielleicht hat ja die eine oder andere Lust, diesen Prozess hier zu verfolgen. Ich bin jedenfalls sehr gespannt auf die Ergebnisse.