Samstag, 15. August 2020

Eco Print mit Coreopsis tinctoria

Mit Pflanzenfarben beschäftige ich mich nun schon ein paar Jahre und genau genommen war Eco Print der Auslöser dazu. Aber die Färberpflanze Coreopsis tinctoria ist mir erst jetzt begegnet. Schade, schade - denn diese Pflanze färbt ganz fabelhaft. Und das Pflanzenmaterial ist ergiebig.

Als ich im Frühjahr Samen für Färbepflanzen gesucht habe - eigentlich hatte ich die Sonnenblume Black Hopi gesucht - fiel mir das Mädchenauge, so der deutsche Name von Coreopsis, auf. Bestellt, ausgesät und in ein sonniges Beet umgepflanzt. Sie blüht unermüdlich, man muss nur ständig das Verblühte entfernen, damit die Kraft in neue Blüten und nicht in den Samen geht.

So sehen meine Coreopsis aus. Für meine Eco Prints habe ich die noch volle Blüte "geerntet" und gut, dass ich auch etwas grüne Stängel mit abgeschnitten habe; die färben nämlich auch sehr gut.

Früher habe ich meine Eco Prints immer gedämpft, aber diesmal wollte ich mein Bündel in einer Flotte der gleichen Pflanze färben. Aber der Reihe nach.


Meine Pflanzenteile habe ich nur in der Mitte des Stoffes (Wollmoussline in Schalgröße, mit Altbeize AL vorbehandelt) ausgelegt, gerade so breit, wie mein Plastikrohr lang ist, auf das ich das Gewebe danach aufgewickelt habe. Ich habe fest gewickelt, so wie man es machen muss, damit ein guter Kontakt zwischen Pflanzenmaterial und Stoff hergestellt wird. Da konnte man schon sehen, wie die Blüten färben:

Dann habe ich das Bündel mit Stoffstreifen straff umwickelt:


Die Färbeflotte hatte ich bereits vorbereitet. Mit der Menge habe ich gegeizt - das Bündel lag nur zur Hälfte drin (no risk no fun):

Während der knappen Stunde Färbezeit habe ich das Bündel mehrfach umgedreht, was tatsächlich gereicht hat, um die Ränder halbwegs gleichmäßig zu färben; super-gleichmäßig sollte es auch nicht werden.

Im Sud abkühlen und dann noch 24 Std. feucht ruhen lassen, dann kam erst der spannende Moment des Auswickelns. Hier liegt der Stoff im Gras:

Der Stoff ist noch feucht, dann sind die Farben kräftiger:


Auch die Bänder, mit denen das Bündel umwickelt war, haben gut Farbe abbekommen:

Einige werde ich als Geschenkbänder weiterverwenden.

Jetzt schaut euch noch einige Detailaufnahmen des getrockneten Stoffs an:



Man kann die Stängel erkennen:

Ich bin verfahren, wie es India Flint empfiehlt: Den fertigen Eco Print trocknen lassen, so heiß wie der Stoff es verträgt bügeln und dann erst einmal ruhen lassen; am besten mehrere Tage, auch beliebig länger. Dann wird erst gespült.

Ach, ich glaube, jetzt wird der Blogpost ein wenig lang und fotolastig. Ich unterbreche hier und zeige zwei weitere Schals mit Coreopsis-Eco Prints aber anderen Randstreifen sowie weitere Färbungen in der Flotte das nächste Mal.

Samstag, 8. August 2020

Farbmuster

Kürzlich habe ich noch ein paar neue Procion-Farben gekauft, die ich zunächst auf ihr Potential für Ice-Dyeing getestet habe.

Dafür habe ich kleinere Stücke (ca. 25x25cm) Baumwollkretonne zurecht geschnitten, auf denen ich jeweils eine Farbe aufbringen wollte. Um alles gleichzeitig färben zu können, habe ich die Stoffstücke gefaltet - die endgültige Form war in etwa die eines Tortenstücks - und auf Abtropfgittern ausgelegt. Die Eiswürfel habe ich sorgsam von Hand aufgelegt und dann das Farbpulver aufgetragen.

An den Rändern der Stoffstücke habe ich die Farbnamen notiert, damit ich nach dem Färben noch wusste, was was ist.

Jet Black gehört eigentlich nicht zu den neuen Farben; ich wollte das Schwarz jedoch noch einmal testen, da es beim ersten Versuch so schwach ausgefallen war. Das Ergebnis ist aber wieder das Gleiche.

Jetzt überschwemme ich meine Leser mit zehn-Einzel-Fotos:











Teilweise hatten die Stoffstücke Kontakt zum Nachbarn, so dass sich die Farben ein wenig gemischt haben. Das war zwar nicht die Idee, ist aber zu verschmerzen. Tigerauge, Turmalin und Wedgwood sehen mir am vielversprechendsten aus. Unerwarteterweise hat sich Türkis nicht sichtbar aufgesplittet. Burgunder scheint meinem für Ice Dyeing favorisiertem Deep Purple am nächsten zu kommen. Der Händler, bei dem ich diesmal bestellt hatte, hat diese Farbe nicht im Sortiment.

Da ich nun die Färbeergebnisse fotografisch gut erfasst habe, kann ich die Stoffe eigentlich auch verarbeiten. Ursprünglich dachte ich, sie als Mustervorlagen aufzuheben. Apropos verarbeiten: Vor kurzen habe ich mit Eiswürfeln gefärbte Stoffservietten verarbeitet - ich muss noch fotografieren, dann kann ich das hier zeigen.