Sonntag, 28. Februar 2016

Stoffspielereien im Februar : Es war einmal ein Tuch

Bei den Stoffspielereien ist die thematische Vorgabe, ein Tuch oder auch einen Schal für das textile Experiment zu verwenden. Dafür blicke ich zunächst zurück, denn ich habe drei Kleidungsstücke, die aus einem Tuch entstanden sind:

  

Links eine Bluse aus einem Tuch, das mir an einem Marktstand in Frankreich als Strandlaken angepriesen worden ist (hier gebloggt) und rechts eine Jacke aus einem indischen Wollshawl (hier gebloggt).
Dann gibt es noch einen Rock, ebenfalls aus einem Shawl aus Indien, der vornehmlich aus Seide besteht:

(hier gebloggt)


Die Bluse habe ich schon viel getragen und mag sie sehr, obwohl sie gern knittert, aber das liegt am hohen Leinenanteil im Material. Die rote Jacke habe ich bisher kaum getragen, wahrscheinlich weil mir bisher ein guter Kombipartner gefehlt hat; inzwischen habe ich eine (selbstgenähte) dunkelbraune Hose, zu der die Jacke gut passen müsste.

Das gleiche "Problem" hatte ich mit dem Rock. Der olivgrüne Cardigan, den ich mir mal passend dazu gekauft habe, gefällt mir nicht wirklich. Jetzt, zu den Stoffspielereien, habe ich den Rock wieder hervorgeholt und überlegt, was ich tun könnte. Warum das Tuch nicht noch einmal verändern? Ich habe die Schere angesetzt, die Bordüre mit den Fransen abgeschnitten und neu gesäumt. Jetzt ist es ein kurzer Rock, der auf mich ganz anders wirkt.

(ein schlechtes Foto - das Bild oben gibt die Farben besser wieder)

Aber ich muss erneut ein passendes Oberteil suchen. Dafür habe ich mir schon mal ein Stoffschnipsel eingesteckt, damit ich immer eine Farbprobe dabei habe, falls ich etwas sehe. In den Tiefen meines Stoffschranks habe ich ein olivfarbenes Leinen gefunden, das leidlich gut zum Rock passt. Es liegt unter dem Rock, aber die Farben sind wieder schlecht getroffen.

Die abgeschnittene Fransenbordüre habe ich natürlich aufgehoben - vielleicht kann ich sie ja mal an einen neuen Schal annähen ...


Die Beiträge zu den Stoffspielereien sammelt heute Susanne vom Blog Textile Geschichten. Vielen Dank für die Mühe.



Donnerstag, 25. Februar 2016

Karo-Rock mit sichtbarem Zipper (und Mängeln)

Gemeint ist dieser Rock, den ich gestern beim MeMadeMittwoch gezeigt habe:

 


Ende letzter Woche war ich im Rock-Näh-Fieber. Der Schnitt lag noch vom vorherigen Projekt auf dem Tisch und den karierten Stoff hatte ich kürzlich im Stoffschrank "wiedergefunden" und mal rausgelegt in der Hoffnung auf eine Idee.

Die Idee war dann ziemlich unausgegoren, denn mit ein bisschen Nachdenken würde man einen karierten Stoff im schrägen Zuschnitt nicht in der hinteren Mitte teilen, sondern den Reißverschluss in die Seitennaht verlegen. Habe ich nicht gemacht und da ich eher wenig Stoff hatte, hätte er womöglich auch gar nicht gereicht. Ich musste ohnehin herumtricksen und konnte letztlich auf den Karoverlauf an den Nähten nicht achten.



An den Seiten habe ich es gleich aufgegeben, in der hinteren Mitte habe ich es noch versucht, musste aber dann feststellen, dass es nicht geklappt hat. Was nun? Irgendwie den Übergang verdecken ... mit einem außen aufgesetzten Reißverschluss! Glücklicherweise hatte ich einen ausreichend langen in der passenden Farbe im Vorrat; dass es ein teilbarer Zipper ist, stört mich nicht. Jetzt kann man sich überlegen, ob der RV vom schlechten Karoanschuss ablenkt, oder die Blicke geradezu darauf richtet. Wie hat Martina gestern kommentiert: Es gibt keine Fehler, sondern nur Designelemente.

Am Ende der Überlegungen ist ausschlaggebend, was ich selbst davon halte. Ich weiß, dass ich das besser kann, aber hier ist es nun mal so wie es ist und solange ich dazu stehe und mich in dem Kleidungsstück wohl fühle, ist es gut so. Ich habe gestern den Rock den ganzen Tag getragen und hatte ein gutes Gefühl. Nur der Zipper ... Innen ist er verdeckt, da die Stoffkanten der rückwärtigen Rockbahnen aneinander stoßen, aber außen können sie für empfindliche Flächen, auf die man sich setzen könnte, gefährlich werden. Sitzmöbel aus Leder zum Beispiel.

Noch einen Blick auf den Stoff:


Ich bin der Meinung, dass die sichtbaren Knitter nicht von Anfang an da waren, sondern erst nach der ersten Wäsche gekommen sind. Ich habe mich bemüht, sie nicht glatt zu bügeln, denn sie gefallen mir. Die Hauptfarbe ist kamel mit schwarzen und ein paar feinen roten Streifen. Deshalb mag ich auch rot dazu kombinieren, so vielleicht:


Gestern hatte ich die rote Jacke vom Winterjacken Sew Along dazu an. Ich fand es OK, meinem Mann hat es nicht gefallen - er ist da ja immer ehrlich, wenn ich ihn frage.

Ach ja, die "Mängelliste" ist noch nicht abgearbeitet: Das Futter scheint ein wenig zu lang geraten zu sein, denn gestern hat es vorn geblitzt - da werde ich wohl noch einmal ran müssen.

Mittwoch, 24. Februar 2016

Me Made Mittwoch: neuer Rock mit Mängeln

Heute kommt hier nur ein kurzer, knapper Beitrag über einen neuen Rock. Die Hintergrundinfo liefere ich morgen nach. Bis dahin mag der geneigte Leser rätseln, wo die oben angedeuteten Mängel zu finden sind.
Aus einem Stoff aus dem Vorratsschrank ist spontan und ohne vorheriges Nachdenken dieser Rock entstanden:

 



Der "Clou" ist der Zipper, den ich am hinteren Rockteil außen aufgesetzt habe.

Also, wie gesagt, morgen mehr; heute ist die Zeit zu knapp. Jetzt verlinke ich meinen Beitrag beim MeMadeMittwoch, wo auch heute wieder Hobbyschneiderinnen ihre selbstgemachte Kleidung an der Frau zeigen.

Mittwoch, 17. Februar 2016

Me Made Mittwoch: Polo-Sweater

Vor ein paar Tagen ist ein neues Oberteil entstanden, das mir zum Ausklang des Winters noch gerade recht kommt. Vor ein paar Tagen genäht und seit dem schon mehrmals getragen - die Fotos sind vom Montag:

 

Der Stoff ist ein leichter Sweat mit einem interessanten aufgedruckten Muster von dunkel nach hell abgestuft (wurde in Rapporten verkauft); der Hintergrund sieht aus wie ein Webstoff in Leinwandbindung:


Die Farbe des Musters ist irgendwo zwischen Aubergine und Pflaume, der Hintergrund ist schwer zu beschreiben, vielleicht hell schlammfarben (Diese Bezeichnung klingt immer so unattraktiv, die Farbe hingegen finde ich durchaus passabel.) Der Polo-Ausschnitt ist aus einem pflaumenfarbenen, leichten Leinen, das perfekt zum Sweat passt. Diesen Stoff habe ich einmal reflexartig beim Kasseler Stoffhaus am Kö gekauft, weil mir die Farbe so gut gefallen hat. Die Qualität des Stoffs hat sich dann erst nach der Wäsche gezeigt, denn nach der Entfernung der Appretur war das Leinen viel dünner als es mir beim Kauf erschien. Was aber der tollen Farbe keinen Abbruch tut. Nun habe ich noch reichlich übrig und überlege, was ich daraus machen könnte. Die Farbe passt übrigens auch ziemlich gut zu diesem Rock:


(hier gebloggt)

Zurück zum Sweater: Der Schnitt ist von dieser Bluse übernommen, ich habe jedoch den Brustabnäher entfernt, die hintere Mitte mit Naht gearbeitet, so dass ich ein wenig die Taille modellieren konnte, desgleichen habe ich die Seitennähte in der Taille ein wenig hereingenommen. Trotzdem sitzt der Polo-Sweater eher locker, aber ich wollte hier gern ein etwas weiteres und auch längeres Oberteil. Der Ausschnitt stammt von einer Bluse aus einem Burdaheft vom Juli 2007, bei der ich einfach die Knopfleiste auf meine gewünschte Länge gekürzt habe. Beim Nähen des Poloausschnitts habe ich dann das Burdabuch "Nähen leicht gemacht" herangezogen; hier schlage ich öfters nach, wenn ich Hilfe brauche.

Bei meinem letzten Besuch im Stoffgeschäft habe ich den gemusterten Stoff in Grün liegen sehen (der auberginefarbene war sofort ausverkauft - Glück gehabt!) ... hm, vielleicht sollte ich noch einmal zugreifen?

Alle Me Made Mittwoch-Beiträge sind heute hier versammelt. Vielen Dank an die Organisatorinnen, die sich Woche für Woche viel Mühe geben.