Mittwoch, 6. Juni 2018

Me Made Mittwoch: Sommerliches Top

Als ich mir vor ein paar Tagen überlegt habe, ob ich zum heutigen Me Made Mittwoch ein neues Kleidungsstück zeigen kann, war die Antwort negativ. Die zwei Herrenhemden, die ich zuletzt genäht habe, fallen hier raus und über die Färbereien habe ich schon berichtet bzw. passen ebenfalls nicht hierher (obwohl ich bei der Färbesession auch ein Kleidungsstück gefärbt habe, den Bericht darüber möchte ich mir jedoch noch aufsparen ...).
Aber als ich mir am Montagmorgen zu meiner selbstgenähten weißen Jeans ein uraltes Top angezogen habe, war klar, dass ich euch das zeigen möchte.



Das Top ist wahrscheinlich mal locker zehn Jahre alt, eher älter. Es muss auch irgendwo in den Tiefen deines Schranks gelegen haben, denn als ich es vor einiger Zeit hervorgezogen habe, war ich überrascht, dass es noch existiert. Bei der Datierung von älteren Kleidungsstücken - damals habe ich darüber noch nicht Buch geführt - helfen mir die Etiketten, denn ich habe über die Jahre bei einer neuen Bestellung von Etiketten zum Einnähen immer ein neues, anderes Design gewählt.
Der Schnitt ist aus einer Burda vom Februar 1999; das Heft habe ich nicht mehr, aber der Schnitt ist immer noch in meinem Ordner. Das Vorderteil hat von den Brustabnähern ausgehend eine Quernaht und unterhalb davon eine mittige Längsnaht. Diese Aufteilung habe ich für mein Design genutzt. Das obere Vorder- und Rückenteil ist patchworkartig zusammengesetzt; dafür habe ich Stoffreste aus Feinleinen verwendet, die farblich zum Schwarz der unteren Vorderteil- und Rückenteile passen.


Wenn ich mir das Foto jetzt betrachte, sehe ich, dass das obere Rückenteil eigentlich zu breit ist. Außerdem sieht man den weißen Zipper unten blitzen; nun ja, das war halt noch die Zeit vor den Nahtreißverschlüssen.

Also, eigentlich ein recht einfaches Top, aber wenn ich das heute zeige, möchte ich damit an die Möglichkeiten erinnern, die wir Hobbyschneiderinnen haben, wenn wir Schnittmuster kreativ verwenden: verschiedene Stoffe kombinieren, Teile auseinander schneiden und verändert wieder zusammen setzen, Nähte als Designelement nutzen,  usw. Damit multiplizieren wir die Möglichkeiten eines einzigen Schnittmusters. Das ist vor allem interessant, wenn es ein "Lieblingsschnittmuster" ist, das gut passt und das wir mögen.

Wäre das vielleicht einmal eine Idee für einen Extra-MMM? Das verwandelte (Lieblings-) Schnittmuster, oder so ähnlich?

Jetzt schauen wir aber auf die Parade der Modelle vom heutigen Tag.