Samstag, 25. Juni 2016

Jeans Sew Along: Ich steige noch ein

Der Blog Metterlink hostet einen Jeans Sew Along, wo inzwischen schon das zweite Treffen läuft.
Da ich in letzter Zeit mehrere Hosen im Jeansstil genäht habe und eine weitere plane, möchte ich mich bei diesem Sew Along einklinken, um zum einen über meine Erfahrungen beim Jeans nähen zu berichten und zum anderen an Hand der neuen Hose zu zeigen, wie ich das mache. Wir wissen ja: Es gibt mehr als einen Weg zum Ziel.

Ich habe bereits letzten Herbst begonnen, Jeans selbst zu nähen, nachdem ich jahrelang die Levis 505 gekauft und getragen habe. Sie hat mir gut gepasst und ich habe deshalb damals keine Notwenigkeit gesehen, Jeans selbst zu nähen. Dann hat die Firma Levis den Schnitt geändert und die Hose hat mir nicht mehr gepasst. Jeans in den Geschäften zu suchen und eine nach der anderen anzuprobieren, ist mir so sehr verhasst, dass ich also beschlossen hatte: Jetzt wird selbst genäht!

Für meine Hosen habe ich gezielt Baumwollstoffe ohne Elasthan gesucht (was teilweise nicht ganz einfach ist), denn ich wollte die Dehnbarkeit meiner Jeans besser unter Kontrolle haben und eine von oben bis unten anliegende Hose, bei der man ohne Stretch nicht auskommt, wollte ich sowieso nicht nähen.

Für meine ersten Versuche habe ich einen Schnitt hervorgekramt, den ich vor Jahren schon einmal verwendet und als brauchbar in Erinnerung hatte. Irrtum: Der Schnitt hatte eine viel zu hohe Leibhöhe, was mir merkwürdigerweise erst nach der dritten Hose so richtig aufgefallen ist. Ich wusste nur, so richtig zufrieden war ich noch nicht, habe es aber auf noch nicht ausreichende Anpassung geschoben.

Der nächste Schritt war dann doch die Suche nach einem ganz anderen Schnitt. Da ich meistens nach Burda nähe und ein großes Heftarchiv habe, bin ich schließlich bei Schnitt 120 aus burdastyle 04-2010 hängengeblieben. Ein Vergleich der Maße hat gezeigt, dass hier die Leibhöhe viel niedriger und somit besser für mich ist. Und: Je niedriger die Leibhöhe, desto weniger Anpassung ist beim Hohlkreuz nötig, nicht wahr?




Das Foto zeigt die letzte fertiggestellte (aber noch nicht gesäumte) Jeans in weiß (!), die auf dem Stoff liegt, den ich als nächstes verarbeiten will. Es ist eine Baumwolle mit 2% Elasthan (jetzt also doch), die ich kürzlich in meiner örtlichen Karstadtfiliale ergattert habe. Blau-weiß-Pfeffer-und-Salz; so etwas habe ich noch nicht.



Diesem Link kann man den Zeitplan für den Sew Along entnehmen. Ab Donnerstag, 14. Juli können die fertigen Jeans bei Metterlink gezeigt, verlinkt und angeschaut werden.
Bis dahin erhoffe ich mir von den anderen Teilnehmerinnen ein wenig Jeansnäh-Wissen und den einen oder anderen Tipp aufzuschnappen. Gleichzeitig werde ich hier mein Jeansnäh-Wissen zur Verfügung stellen.




Dienstag, 7. Juni 2016

Sommerkleid-Lieblingsschnitt

Mein Favorit bei Kleidern ist das Shiftkleid; ich denke, dieser Schnitt steht mir am besten. Ärmellos sind sie ideale Sommerkleider. Inzwischen habe ich fünf davon. Das erste und somit älteste ist aus schwarzem Feinleinen, mit Seide gefüttert und hat einen leicht abgerundeten V-Ausschnitt. Inzwischen sitzt es etwas knapp um die Hüften, ist aber immer noch tragbar. Drei weitere Varianten habe ich im Januar mal kurz im Post mit dem Thema "Lieblingskleider 2015" gezeigt. Ein neues Kleid ist kürzlich hinzugekommen.


Von links nach rechts: weiches Leinen; glatte, feine Baumwolle; Baumwolle mit etwas Synthetik.
Und was trage ich im linken Foto in der Hand? - Voilà:


Mir hat die ganze Zeit ein Oberteil gefehlt, mit dem ich die Kleider auch bei etwas kühleren Temperaturen tragen kann. Die Lösung ist ein kurzes Wickeljäckchen aus Jersey. Jetzt habe ich zwei nach dem gleichen Schnitt - eins in braun, das zu beiden braun gemusterten Kleidern passt und eins in dunkelblau, das (auch) mit meinem gestreiften "Haus- und Gartenkleid" zusammen geht. Auch, das heißt, es sollte vorrangig mit dem letzten, gerade erst genähten Kleid harmonieren, diesem hier:



Der Stoff ist ein Feinleinen in bester Qualität, bereits im letzten Jahr bei Pavani erstanden, aber seit dem mit der Idee zu diesem Kleid verbunden. Die beiden oberen Kleider haben kein Futter, aber dieses habe ich mit einem leichten Baumwollbatist gefüttert. Mit Jäckchen:


Um diese Präsentation komplett zu machen, fehlt das anfangs erwähnte schwarze Kleid, das ja der Prototyp zu dieser Serie war:


Ja, sitzt schon ein klein wenig auf den Hüften auf, geht aber doch noch, auch von hinten, oder?
Zu diesem Kleid gibt es kein passendes Jersey-Jäckchen; bisher habe ich dieses dazu getragen:


Diese kurze Jacke ist ebenfalls aus Leinen und weiß gefüttert. Der Schnitt ist aus einer alten Burda: 11-2003-117. Diesen Schnitt habe ich bisher dreimal umgesetzt.

Es fehlen noch die Informationen zu den anderen Schnitten. Das Kleid: burdastyle 06-2004-130 (auch wieder älter, aber ich verwende den Schnitt ja auch schon eine Weile), bei dem ich im Rücken Längsabnäher hinzugefügt und vorn eine SBA durchgeführt habe. Das Wickeljäckchen ist eine Kombination von zwei Schnitten: burdastyle 05-2006-127 und 08-2006-121. (Warum kaufe ich eigentlich noch neue Burdahefte?)
Den braunen Jersey vom Jäckchen habe ich beim letzten Holländischen Stoffmarkt gekauft; er ist aus Baumwolle mit etwas Elasthan und scheint qualitativ ziemlich identisch zu sein mit dem blauen, den ich kürzlich bei Pavani erstanden habe und der mir ziemlich gut gefällt.

Heute trage ich das Leinenkleid vom ersten Foto und brauche bei den angenehmen Temperaturen kein Jäckchen - auch schön!

Mittwoch, 1. Juni 2016

Me Made Mittwoch: Blaue Stunde

Ich nutze heute die Platform des Me Made Mittwoch, wo wöchentlich Nähnerds ihre selbstgemachte Kleidung zeigen und verlinken können, um mich ganz in blau zu präsentieren:



Die selbstgenähte Hose ist dunkelblau; auf sie werde ich in einem geplanten Hosen-Post, den ich immer noch vor mir herschiebe, zurückkommen.

Das Oberteil ist aus einem Doppelgewebe aus reinem Leinen, hellblau-grundig mit einem Blumenmuster in dunkleren Blautönen. Der Stoff ist vom Holländischen Stoffmarkt und wenn mich meine Erinnerung nicht ganz täuscht, ist er vom selben Stand, an dem ich ein oder zwei Jahre zuvor einen Stoff für ein Kleid gekauft habe. Den blauen Stoff hätte ich auch mit der anderen Seite nach außen verarbeiten können, denn er sieht so aus:


Also hell auf dunkel; ich denke, ich habe die für mich "richtige" Seite ausgewählt.

Der Schnitt geht auf dieses Modell zurück, bei dem ich die Knopfleiste weggelassen und die vordere Mitte am Stoffbruch angelegt habe. Die Weite ist gerade ausreichend, dass ich die Bluse auch ohne Verschluss über den Kopf bekomme. Mit diesem Grundschnitt habe ich in letzter Zeit schon mehrfach "experimentiert"; davon auch ein andermal mehr.

Nur das Darüber gestaltet sich ein wenig schwierig, da ich keine Jacke für die herrschenden Temperaturen besitze, die ausreichend lang wäre. Da meine Mode-Sozialisation aus einer Zeit stammt, wo man kurz über lang nicht getragen hat, tue ich mich damit immer noch schwer und habe bisher noch keine vorzeigbare Variante von kurzem-über-langem-Oberteil gefunden. Genauso geht es mir mit teileingesteckten Oberteilen. Ich finde das oft an anderen Frauen schön, weiß aber noch nicht einmal, ob es mir überhaupt steht, selbst wenn ich es "richtig" hinbekommen sollte.

Einen Versuch will ich aber gern zeigen; dafür habe ich die Bluse vorn locker in den Hosenbund gesteckt, sonst hätte sie 1 bis 2 cm unter der Jacke hervorgeblitzt und das hätte wirklich blöd ausgesehen:



Diese bisher unverbloggte Jacke ist aus einem Sweatstoff mit angedeutetem Giraffenmuster genäht. Zur Zeit gibt es den Stoff noch bei Pavani zu kaufen. Der Schnitt ist aus der Ottobre Nr.2 von 2013. Ich habe ihn für einen einfarbigen Cadigan bereits einmal verwendet, für dieses zweite Modell jedoch die kleinen Brustabnäher entfernt - das entspricht einer SBA/Anpassung bei kleiner Oberweite. Diese Jacke ist auch ein paar Zentimeter länger als ihre Vorgängerin, was nicht geplant war sondern auf mein Ignorieren der Angaben zur Saumzugabe zurückzuführen ist. Na gut, in dieser Kombination kommt es mir zupass.

Noch einen schönen Tag ohne Regenkatastrophen.