Mittwoch, 27. Dezember 2017

Weihnachtskleid 2017 - Schnittbesprechung

Der Schnitt meines Weihnachskleides ist aus einem Burdaheft: burdastyle 08-2011 Modell 125 (Link zum Modell bei Burda). Das Kleid ist in Langgrößen auf dem Bogen; ich habe Größe 80 verwendet, was meiner üblichen Größe 40 entspricht.



Mein Stoff ist ein Leichtflanell aus reiner Wolle und ein Gitterstoff in der gleichen Farbe. Auf der Suche nach einem Modell, das beide Stoffe gut in Szene setzen kann, bin ich auf das genannte Kleid gestoßen. Mehr Details zum Stoff gibt es hier.



Beim Originalmodell sitzt die Quernaht erhöht, d.h. oberhalb der Taille. Da ich an dieser Stelle nichts verändert habe, sitzt sie Quernaht bei mir genau in der Taille, was ich in Ordnung finde; der Schnitt verträgt das.

Das Kleid im Burdaheft hat einen eher großen Ausschnitt, was beim Modellfoto in der Zeitschrift  vom voluminösen Kragen verdeckt wird. Ein Blick auf die Schnittmusterteile verrät es jedoch. Ich wollte auf Nummer sicher gehen und habe den Ausschnitt verkleinert: An der Schulter habe ich 4 cm zugegeben, zur hinteren Mitte auf + 3 cm und zur vorderen Mitte auf 0 auslaufend. Für meinen Geschmack war das genau richtig.

An den vorderen Teilungsnähten habe ich pro Seite 5 mm weggenommen, was einer klitzekleinen SBA entspricht. Sorry, dass ich das hier zunächst unterschlagen bzw. vergessen hatte. Also Achtung bei größerer Oberweite unbedingt nachmessen.
Nachmessen empfiehlt sich auch bei der Taillenweite, denn ich musste ca. 2 cm zugeben.

Insgesamt würde ich raten, ein einfaches Probemodell für die obere Hälfte des Kleides zu machen. Dabei lassen sich dann auch eventuelle Änderungen an den kleinen Ärmeln durchführen. Sie sitzen recht körpernah und Schultern können schon verschieden sein. Bei der Gelegenheit kann man dann auch prüfen, ob das Armloch insgesamt ausreichend groß ist. Ich habe es schließlich um 5 mm vertieft, es hätten aber auch 10 mm sein können, wie ich im Nachhinein feststellen musste.

Beim Burdamodell ist das Kleid nur bis zur Taillennaht gefüttert. Komplett zu füttern erschien mir jedoch viel sinnvoller. Das ist ja einfach zu bewerkstelligen, da man die Rock-Schnittteile des Kleids 1:1 verwenden kann.

Das Verstürzen des oberen Kleidteils mit dem Futter fand ich nicht ganz einfach, vor allem, weil man wegen der Ärmelchen auf kleinstem Raum arbeiten muss. Aber es geht und die Anleitung von Burda ist wirklich ok und erschließt sich spätestens, wenn man die Arbeitsschritte durchführt.

Je nach Wahl des Stoffes ist es ratsam, die NZGn im oberen Bereich gründlich zu kürzen. Ich musste das jedenfalls bei meinem nicht ganz dünnen Stoff akribisch tun. Womöglich war die Dicke meines Stoffes auch der Grund, dass ich schließlich die Kanten von Ausschnitt und Ärmeln knappkantig abgesteppt habe. Ohne Absteppung blieben die beiden Stofflagen nicht freiwillig an ihrem Platz. Den Saum habe ich jedoch mit der Hand angenäht.



Da ich noch Gitterstoff übrig hatte, habe ich mir daraus einen Gürtel genäht. Er nimmt die Optik des Schals noch einmal auf, was für mich ein stimmigeres Gesamtbild ergibt. Ich konnte mir auch die Löcher im Stoff nutzbar machen, denn da geht der Dorn der Gürtelschnalle hindurch!



Noch ein Wort zum Gitterstoff: Ich musste ihn nicht säumen. Er scheint ein wenig angeflitzt zu sein und franst deshalb nicht. Das fand ich für die Kanten am Schal ausgesprochen glücklich. Noch ein Detail: Ich habe den Kragen, der zwischen Oberstoff und Futter zwischengefasst wird, in der hinteren Mitte in eine kleine Kellerfalte gelegt, mit der Überlegung, dass sich durch das etwas Mehr an Stoff im hinteren Bereich der Kragen schöner rund legt.



Ich glaube, das kommt mir auch bei dieser Tragevariante entgegen:


Der Schal bedeckt etwas die Arme und wärmt daher mehr, verdeckt jedoch die besonderen Schultern (des Kleides).

Der 2 cm breite Gürtel wird von drei Gürtelschlaufen gehalten, die ich mit Fadenstegen gearbeitet habe. Hier gibt es dafür eine Anleitung.


Für ein abschließendes Gesamturteil fehlt eigentlich nur noch die rückseitige Ansicht des Kleides:



Es hat wirklich Spaß gemacht, dieses Kleid zu nähen! Der besondere Stoff mit seiner Geschichte (vielen, vielen Dank nochmals für die großzügige Gabe), die Suche nach einem geeigneten Modell, das Nähen zum besonderen Anlass. Ich habe auch wieder erfahren können, wie angenehm das Nähen eines hochwertigen Stoffes ist.
Vielen Dank für die zahlreichen Kommentare zu den Posts, die das Entstehen des Kleides dokumentiert haben (Post 1, Post 2, Post 3). Jeder einzelne hat mich gefreut.




Sonntag, 24. Dezember 2017

Weihnachtskleid 2017


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Ich freue mich über mein Weihnachtskleid, das im Rahmen des Me Made Mittwoch-Sew Alongs entstanden ist. Es ist tatsächlich mein erstes - kaum zu glauben, denn diese Näh-Aktion gibt es ja schon ein paar Jahre, genauso wie meinen Blog. Es hat Spaß gemacht; danke an alle, die an der Ausrichtung beteiligt waren. Hier werden jetzt alle Modelle der beteiligten Hobbynäherinnen gesammelt.
Eine Schnittbesprechung und Anmerkungen über meine Umsetzung folgen in den nächsten Tagen. Jetzt ist erst einmal Weihnachten!

Ich wünsche allen meinen Leserinnen und Lesern (zumindest einen gibt es, das weiß ich)


Frohe Weihnachten

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Nachtrag: Die Schnittbesprechung ist jetzt online, hier klicken.

Sonntag, 10. Dezember 2017

Weihnachtskleid Sew Along - Teil 2/3 "Zwischenstand"

Beim Weihnachtskleid Sew Along, der vom Me Made Mittwoch Blog ausgerichtet wird, fragen heute die begleitenden Nähkolleginnen nach dem Zwischenstand.

Das zweite Treffen im Rahmen des Sew Alongs konnte ich auslassen, da meine Entscheidung über Stoff und Modell bereits vorher gefallen war. Hier habe ich darüber berichtet. Zur Erinnerung: Ich nähe das Kleid 125 aus burdastyle 08-2011.



Mein Stoff ist ein strahlend blauer Leichtflanell aus Wolle und ein Gitterstoff in der gleichen Farbe. Der Gitterstoff ist für den Kragen gedacht.



Um mit den 1,50m Stoff hinzukommen, habe ich Länge und Weite der Rockteile etwas reduziert. Das hat gut geklappt, wie man sehen kann:

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Kurz vor dem Zuschnitt haben es die Götter der Hobbyschneiderei gut mit mir gemeint, denn einer hat mir zugeflüstert: "Miss doch mal die Taillenweite nach!" - Oh, oh! Da fehlten ein paar Zentimeter. Wie kann das sein? Burda-Größe 40 passt mir eigentlich immer, meine Taille hat sich nicht verändert und die Maße für die Langgrößenschnitte (um einen solchen handelt es sich hier) weichen doch nur in der Länge von den Normalgrößen ab. Seltsam. Jedenfalls konnte ich noch vor dem Ansetzen der Schere die erforderliche Weite zugeben und war gerettet.

Dann habe ich alle Teile mit der Nähmaschine geheftet (längste Sticheinstellung) und die erste Anprobe sah vielversprechend aus. Davon habe ich kein Foto, nur vom Kleid an der Puppe:



Eine weitere Merkwürdigkeit ist mir bei der Anprobe aufgefallen. Die Oberweite passt; dabei hatte ich erwartet,  eine kleine SBA machen zu müssen, was bei den Teilungsnähten einfach gewesen wäre. Aber ich komme auch ohne aus.

Nächste Woche, beim gemeinsamen Nähen mit Roswitha, lasse ich mir zunächst von ihrem fachkundigen Auge die Passform begutachten. Für meine Maschinen-Heftnähte habe ich Garn in der Kleiderfarbe verwendet, so dass ich die Nähte, die nicht geändert werden müssen, einfach übernähen kann. Das habe ich schon häufiger so gemacht und wenn ich wirklich genau Naht über Naht setze, funktioniert das gut.

Das Burdakleid wird nur oberhalb der Taille gefüttert. Blöde Idee, finde ich und werde selbstverständlich auch den Rock füttern. Vielleicht nähe ich mir auch noch einen kleinen, schmalen Gürtel aus dem Kleiderstoff - mal sehen. Es ist auch noch nicht entschieden, ob ich unten am Saum einen Streifen Gitterstoff ansetze. Auch ohne diesen Streifen würde mir die Kleidlänge schon ausreichen. Auch hier - mal sehen.

Vielen Dank an die MMM-Crew für das Ausrichten des Sew Alongs und allen Weihnachtskleid-Näherinnen viel Erfolg. Wir sehen uns dann virtuell am 23. Dezember beim Finale.

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* Das kleine runde "Dings" oben rechts auf dem Stoff ist übrigens das Stückchen Seife, das ich zum Anzeichnen der NZGn benutzt habe.