Donnerstag, 31. Oktober 2019

Weben - erste Gehversuche

Wie bei den Stoffspielereien am Sonntag bereits erwähnt, habe ich mir vor ein paar Tagen einen Webrahmen gekauft. Es ist ein sog. Schulwebrahmen, zwar relativ einfach aber preiswert und sofort im Bastelgeschäft in der nahegelegenen Stadt zu bekommen. Der Rahmen ist 34cm breit und die Webbreite beträgt 22cm. Kleines Manko: Der Warenbaum ist nicht verstellbar, so dass die Größe der Webstücke begrenzt ist, aber für den Anfang reicht es.

Zwei Stücke habe ich bisher angefertigt. Der Erstling:


Mit kleinen Web- und Schönheitsfehlern, aber das erinnert mich daran, wo ich in Zukunft aufpassen muss. Positiv überrascht hat mich, dass ich auf Anhieb gleichmäßig breit gewebt habe; das schien mir zuvor als große Schwierigkeit - wie man sich täuschen kann. Das Garn ist das gleiche, wie das im vorherigen Post verwendete.

Zweiter Versuch:


Hier habe ich versucht, etwas lockerer zu weben, damit die verschieden farbigen Kettfäden besser sichtbar sind. Die Idee war, die Bauhaus-Webereien nachzuempfinden. Geht doch für einen ersten Versuch, oder? Das Garn ist ebenfalls wieder selbstgefärbt, es ist nur eine andere Sorte, eine Materialmischung.

Literatur habe ich inzwischen auch und ich habe einen Webkurs im Blick; glücklicherweise gibt es bei mir in der Nähe ein Angebot, das recht vielversprechend klingt.

Sonntag, 27. Oktober 2019

Stoffspielereien im Oktober 2019

Das vorgegebene Thema für die Stoffspielereien in diesem Monat lautet: Handweben.


Ich habe es eher frei interpretiert und drei Arbeiten angefertigt. Zwei sind genau genommen Tests für Ideen, die zu keiner fertigen Arbeit geführt haben. Die dritte Idee hat ein vorzeigbares Ergebnis.

Zweimal habe ich begonnen, in dem ich sozusagen das Gegenteil von Weben gemacht habe: Ich habe Webfäden gezogen und sie somit aus dem Gewebe entfernt. Dafür eignet sich natürlich nur Stoff, der ausreichend locker gewebt ist.

Aus dem letzten Rest einer grob gewebten Wildseide - die übrigens bei den letzten Stoffspielereien bereits zu sehen ist - habe ich Fäden gezogen und sie durch Fäden meiner pflanzengefärbten Wolle ersetzt. Aber zunächst habe ich an einem kleinen Stoffstück getestet, ob und wie das klappt und habe mir dabei die Anordnung der drei Farben überlegt, die ich verwenden wollte.


Übrigens: Auf meinem Teststück habe ich auch das sog. Nadelweben ausprobiert (unten links), auf das Christiane, unsere heutige Gastgeberin, in ihrem Inspirationspost hingewiesen hat. Das gefällt mir gut und ich kann mir Verwendungen im Bereich meiner textilen Arbeiten vorstellen, die über eine klassische Stickerei hinausgehen.

Dann hat schließlich die Größe meines Stoffrests entschieden, was daraus geworden ist. Nennt es einen einzelnen Pulswärmer, nennt es ein ungewöhnliches Armband (vorausschauend auf den Januar mit dem Thema "Textiler Schmuck") - so sieht es aus:


Zugegeben, die Knöpfe sind etwas groß, aber sie sollten unbedingt aus einem Naturmaterial sein und glänzende hätten hier nicht gepasst.



Beim ersten der beiden Testobjekte habe ich wieder Fäden gezogen (gefällt mir irgendwie...) und wieder ist der Stoffrest klein, aber ich wollte ja nur ausprobieren. Aus einem mit verschieden starken Fäden gewebten Wollmischstoff habe ich die dicken Fäden gezogen und wiederum mit Fäden der oben bereits verwendeten Wolle ersetzt. Dabei ist mein neuer Webrhythmus regelmäßiger als der im Original, was die Farben besser zur Geltung bringt.




Aus diesem Stoff habe ich mir vor ein paar Monaten eine Jacke genäht (noch nicht gebloggt - sollte ich mal machen), habe aber noch einen Rest, der für einen schmalen Rock reichen würde. Dann kann ich mir vorstellen, den Rock so oder so ähnlich zu "besticken".

Für den zweiten Tester habe ich zunächst ein Gitter aus Stäbchen und Luftmaschen gehäkelt um dann Stoffstreifen in dieses Gitter einzuweben.





Das Gewebe ist stabil und griffig aber dennoch ist die Idee noch unausgegoren, finde ich. Vielleicht wenn man für das Gitter ein anderes Material verwendet, z.B. Bindfaden, Brennessel- oder Papiergarn. Und dann fehlt mir noch eine zündende Idee für eine passende Verwendung.

Und zum guten Schluss noch eines:
Gestern - gestern! - habe ich mir einen Webrahmen gekauft. Geliebäugelt habe ich damit schon länger und warum es bis jetzt gedauert hat, weiß ich selbst nicht. Hätte ich das früher gemacht, hätte ich klassisch gewebt und wäre dichter am heutigen Thema dran gewesen, aber es wäre sicherlich nicht zu den gerade gezeigten Arbeiten gekommen. Wie dem auch sei, ich betrachte sie als Wegweiser zu weiteren Projekten und in das Weben mit Wolle - und hier kann ich wunderbar auf meine Vorräte an gefärbten Garnen zurückgreifen - werde ich demnächst tiefer eintauchen.

Heute sammelt Christiane auf ihrem Blog die Beiträge zu den Oktober-Stoffspielereien und ich bin schon gespannt, was ich da alles werde entdecken können.



Unsere Einladung zu den Stoffspielereien:

Die Stoffspielereien

Mach mit, trau dich, sei dabei! Die Stoffspielereien sind offen für alle, die mit Stoff und Garn etwas Neues probieren wollen. Es geht ums Experimentieren und nicht ums Perfektsein, denn gerade aus vermeintlich „misslungenen“ Experimenten können wir im Austausch jede Menge lernen. Lass dich gerne vom monatlich vorgegebenen Thema inspirieren und zeig deine Ideen dazu.
Jeden letzten Sonntag im Monat sind die Stoffspielereien zu Gast bei einer anderen Bloggerin. Dabei kommen wir ohne Verlinkungstool aus: Schreib einfach einen Kommentar mit dem Link zu deinem Beitrag im jeweiligen Blogpost der Gastgeberin. Sie fügt die Links im Lauf des Tages in ihren Beitrag ein – ganz persönlich und individuell.
Bist du nächstes Mal auch dabei?
Das nächste Mal, am 24. November, steht das Thema "Nähen auf Papier" an und Ines wird die Beiträge sammeln.