Donnerstag, 21. Februar 2019

Stoffspielereien im Februar 2019

Die Stoffspielereien im Februar haben zum Thema: Farbverläufe. Christiane wird am Sonntag* auf ihrem Blog Schnitt für Schnitt die Beiträge der Stoffspielerinnen sammeln.

Beim Thema Farbe wollte ich gern wieder meine selbstgemachten Pflanzenfärbungen einsetzen. Farbverläufe bzw. Farbschattierungen ergeben sich fast von selbst wenn man färbt; man lässt die Stoffe unterschiedlich lange in der Flotte oder nuanciert mit verschiedenen Zugaben, z.B. Eisensulfat. Die Farben meiner verwendeten Stoffe verlaufen von rosenholzfarben über gelb zu grün. Und ein paar farblich passende Ecoprints haben sich auch hineingeschummelt.



Da ich gerade bzw. immer noch die Wände in meinem Nähzimmer neu dekoriere, sollte es ein Wandbehang werden. Ich habe die Stoffe in Streifen geschnitten, fast gleich breit, aber nur fast und auch nicht immer ganz gerade aneinander genäht. Dann mit Volumenvlies hinterlegt und für die Rückseite ein Stück weniger gelungenen Pflanzendruck verwendet.


Dann habe ich mit farblich passenden und ebenfalls pflanzengefärbtem Garn genau in der Nahtrille gequiltet. Leider hat sich dabei mein Quiltsandwich etwas zusammengezogen, was ich vielleicht hätte verhindern können, wäre ich erfahrener im Handquilten. Jetzt sieht das alles etwas blasig aus ...

Die letzten Arbeitsgänge: rund herum gleichmäßig abschneiden und ein Binding annähen. Dafür habe ich - wie kann es anders sein - wieder einen pflanzengefärbten Stoff verwendet.


Auf meinem Monitor sehen die Farben auf den verschiedenen Fotos übrigens ziemlich unterschiedlich aus: oben eher von blau über gelb nach braun und unten von grünlich über gelb nach rosenholzfarben. Das letzte Foto gibt die echten Farben am besten wieder.

Jetzt hängt der Wandquilt zunächst probehalber an der Stelle, wo zuvor eine andere Arbeit hing, die auch einmal bei den Stoffspielereien entstanden ist: Im August 2014 hatte ich mit Stoffstreifen gewebt. Inzwischen waren die Farben verblasst bzw. hatten sich alle nach bräunlich verändert, so dass ich gerne einen farbfrischen Ersatz haben wollte.

Dieses Garn habe ich übrigens zum Quilten verwendet:


Und da es mir schon mal vor der Nase lag, habe ich begonnen, damit großflächiger zu sticken. Ein Werk ist fast fertig und zwei weitere sind geplant und da ich dann eine gewisse Farbharmonie herstellen kann, werden alle Werke am Ende zusammen an einer Wand hängen.

Ich werde berichten.

Nun bin ich gespannt, was die anderen Stoffspielerinnen so gewerkelt haben und schaue mir das bei Christiane an. Danke an dich für das Thema und das Sammeln der Beiträge. Im März haben wir das Thema "Geometrie" - oh ja, sehr schön, da freue ich mich drauf!

________________
* Da ich wahrscheinlich ab morgen, Freitag, und bis wenigstens Montag keinen regulären Internetzugang haben werde, poste ich schon heute.

Flohmarkt 2/2019

Aus meinen Beständen habe ich drei Seidenstoffe aussortiert. Sie gefallen mir zwar nach wie vor, aber inzwischen bin ich sicher, dass ich sie nicht verarbeiten werde. Deshalb möchte ich sie gern abgeben.
Die Seiden sind leicht; für Blusen oder Tuniken geeignet, ich kann mir auch einen Schal oder ein Tuch gut vorstellen.
Für einen besseren Eindruck die Fotos durch Anklicken vergrößern.

Interessentinnen melden sich bitte per Mail, die Adresse findet sich oben unter "Kontakt". Ich denke, dass ich die Stoffe in einem Großbrief versenden kann und wenn das Ziel in Deutschland ist, versteht sich der angegebene Preis einschließlich Porto.

1.


graphisches Muster in dunkelbraun/ocker/beige/rot
2m, 135cm breit
€ 15.-
verkauft

2. 

blaugrundiges Muster mit Rapport
das Foto zeigt genau ein Viertel des gesamten Stoffes, d.h., das Motiv wiederholt sich noch einmal in der Höhe und einmal in der Breite
Details:



1,50m, 130cm breit
€12.-

3. 

üppiges floral-graphisches Muster in natur/grün/blau/violett/grau
das Foto zeigt ein Viertel des gesamten Stoffes
Detail:


2,40m, 130cm breit
€18.-

Freitag, 15. Februar 2019

Gerahmte Ecoprints

In meinen sechs kleinen Holzrahmen habe ich jetzt die Ecoprints erneuert. Die alten hingen mehrere Jahre, d.h. bei Pflanzenfärbungen in der Regel, dass die Farben verblassen. Manche lassen mehr, manche weniger nach, aber ich hatte auch Lust auf frische Motive und einen neuen Eindruck.

Die Stoffe sitzen ohne Glasscheibe im Rahmen, genau genommen, sitzt die Scheibe dahinter, da ich sie als Träger verwende. Der Stoff wird um den Rand gelegt und auf der Rückseite mit Klebeband fixiert. Zwischen Stoff und Scheibe habe ich ein dünnes Vlies gelegt; das sieht plastischer aus.

Ahornblätter auf Seide

Eukalyptusblätter auf Wolle

Komposition von Kastanienblättern und Färberkamille auf Leinen

Blätter vom Perückenstrauch auf Seide

Blätter vom Storchschnabel und ? auf Seide

Walnussblätter auf Seide
Es war schön, die inzwischen etwas älteren Ecoprints wieder aus der Kiste zu holen und zu sichten.
Nun beginnt ja bald eine neue Färbesaison und ich denke, dass ich wieder diese Art der Kontaktfärbungen machen werde.

Dienstag, 12. Februar 2019

100 Jahre Bauhaus 2019 - ein Aufruf

Dieser Tage habe ich mit einer textilen Arbeit begonnen, die durch das 100 Jahre Bauhaus-Jubiläum inspiriert ist. Ich besitze ja dieses schöne Buch über die Bauhaus-Frauen von Ulrike Müller, das, wie ich gerade auf der Homepage des Verlags entdeckt habe, eine Jubiläums-Neuauflage erfährt. In diesem Buch habe ich mir meine Anregung geholt und hoffe, dass ich mein Werk bis zum Gründungstag des Bauhauses am 12. April fertig haben werde.

Wer hat Lust mitzumachen?

Ich denke dabei an eine Arbeit, die den Geist des Bauhauses widerspiegelt und somit offen ist für alle Bereiche, in denen das Bauhaus aktiv war. Aber wahrscheinlich erreiche ich über meinen Blog ja in erster Linie die textilen Künstlerinnen (und Künstler?) bzw. Kunsthandwerkerinnen, aber das würde ich als Idee schön finden: eine Inspiration vom Bauhaus in einer textilen Arbeit sichtbar werden zu lassen.

Ich würde auf meinem Blog die entstandenen Arbeiten sammeln, genau so, wie wir das allmonatlich bei den Stoffspielereien machen. Beginnen kann ich am 12. April, würde aber die Sammlung eine geraume Zeit offen halten - die Jubiläumsfeierlichkeiten erstrecken sich ja schließlich auch über fast das ganze Jahr. Ich würde mich auch über ergänzende Vorschläge zur Durchführung dieser Aktion freuen.

Wer sich  beteiligen möchte, hinterlässt am besten einen Kommentar oder schickt eine Mail (Adresse oben unter "Kontakt").

Auf meinem Zuschneidetisch sieht es im Moment so aus:



Samstag, 9. Februar 2019

Pflanzengefärbte Holzperlen

Angeregt durch mehrere Blogbeiträge anderer Pflanzenfärberinnen (hier und hier) habe ich kürzlich begonnen, Holzperlen mit Pflanzenfarben zu färben. Mit Garnen und Stoffen mache ich das ja schon seit einiger Zeit - einschließlich Kontaktfärbungen, aka Ecoprint - aber die Idee, es mit Holz zu versuchen, war reizvoll.



Eine anständige Menge Holzperlen (100 Stück) gab es in meiner Nähe nicht im Laden zu kaufen, also musste ich bestellen. Leider habe ich keine Angaben, um welche Holzart es sich handelt. Buche ist es wahrscheinlich nicht; bei meiner Materialsuche habe ich festgestellt, dass Buche immer etwas teurer ist und ich habe für meine ersten Versuche eher nach der preiswerteren Ware gegriffen. Aber die Qualität war in Ordnung.

Zunächst habe ich immer fünf oder zehn Kugeln auf einen Faden gefädelt, diesen zusammen geknotet und dann in Alaun gebeizt. Die Alaunmenge, die bei Garn und Stoff immer nach dem Gewicht des Färbeguts berechnet wird, habe ich hier nur abgeschätzt.



Für den ersten Färbedurchgang habe ich rote Zwiebelschalen (zuvor eingeweicht und ausgekocht) verwendet. Tierische Fasern, wie Wolle und Seide färben sie olivgrün, wie ich wusste, hier hat das Ergebnis eher der Farbe der Schalen entsprochen:


Zusammen mit den Holzkugeln habe ich auch dünnes Baumwollgarn gefärbt, das gleiche, wie ich auch zum Zusammenbinden der Perlen verwendet habe. Das Garn ist deutlich brauner geworden als das Holz.

Braune Zwiebelschalen:



Holz vom Perückenstrauch (das ich von einem Drechsler bekommen habe):



 Purpurmöhren (geraspelt):



Schwarze Bohnen (kalt gefärbt):



Olivenblätter:



Um einen besseren Eindruck zu bekommen, empfehle ich, die Fotos durch Anklicken zu vergrößern, dennoch haben sie auf dem Bildschirm nicht die gleiche Farbintensität wie in natura (welche Überraschung ...!).

Meiner Erfahrung nach brauchen die Perlen wenigstens 24 Stunden bis sie durch und durch getrocknet sind und ein Aufhängen am Faden ist ebenfalls ratsam, um die gleichmäßige Färbung nicht zu beeinträchtigen. Dann habe ich die Perlen mit einer Wachs-Öl-Mischung eingerieben; das Rezept dafür habe ich von hier übernommen (danke!).

Was mache ich nun mit den Perlen? Na, erst einmal das Naheliegende: Ketten. Ich habe ein wenig mit dem herumprobiert, was ich in meiner Perlenbox hatte:

schwarze Bohnen und Olivenblätter

rote Zwiebelschalen und Perlen aus der Box

rote Zwiebelschalen mit einer selbstgemachten Walze aus Rakukeramik

Oder vielleicht auch ein Ohrring, wie hier angedeutet:


Und dann habe ich mich schließlich für eine Kette entschieden und sie mit Verschluss komplettiert:


Ein dickerer Faden, z.B. aus Leder, wäre schöner gewesen, er hätte jedoch nicht durch die Metallelemente gepasst. Nun, das muss ja alles nicht endgültig sein; ich werde zunächst testen, wie sich die Kette trägt, ob die Perlen am Ende abfärben oder ihre Farbe vorschnell verlieren.

Mit den Perlen habe ich allerdings nicht nur die kleinen Stränge Garn gefärbt, sondern auch noch Stücke meines gut gehüteten Seidensatins. Pflanzenfarben auf Seide sind einfach phänomenal:


Die Leuchtkraft ist besonders durch den Glanz der Seide großartig.

Ich hätte ja gern noch Perlen in einem Grünton gefärbt, habe aber dafür momentan kein Pflanzenmaterial. Außerdem brauche ich noch mehr Perlen, um demnächst Krapp zu testen und wenn ich die nächste Indigofärbung mache, werde ich natürlich auch Perlen mit in den Topf werfen.