Samstag, 10. Juli 2021

Pflanzenfärben im Sommer 2021

Nachdem es bei mir auch schon Jahre gab, in denen ich nicht gefärbt habe, wird 2021 wieder in den Farbtöpfen gerührt. Dabei fahre ich inzwischen zweigleisig: Pflanzenfärbungen und Färben mit Säurefarben.

Da ich für die Pflanzenfärbungen sehr gern selbst gesammelte Färbedrogen verwende, wird das eine stärker saisonale Angelegenheit werden; die Färberei mit Procion geht ja immer.

Begonnen habe ich im Frühjahr, als bei uns die Traubenhyzinthen im Garten so üppig geblüht haben - hier habe ich es schon gezeigt. Inzwischen sind einige Solarfärbungen hinzu gekommen, bei denen das Experimentieren im Vordergrund stand.

Bei der Flottenfärbung mit Färberkamille, die gerade erst fertig geworden ist, war mir klar, dass ein Gelb dabei herauskommen muss.


Aber dass es ein so tiefes, warmes, ja fast goldenes Gelb sein würde, hat mich überrascht.

Eigentlich bin ich kein Fan von gelb - keine gelben Kleidungsstücke und fast keine gelb blühenden Blumen im Garten - aber diese Farbe hier gefällt mir sehr. Das Material ist eine Wolle-Seide-Mischung im Verhältnis 80/20%.

Hier noch ein kleiner Vorgeschmack auf Färbungen, die ich noch zeigen werde:


Das scheint dem zu widersprechen, was ich oben geschrieben habe ("kein Fan von gelb") ... aber es fällt in die Kategorie experimentieren. Außerdem könnte ich ja immer noch überfärben ... In der Mitte die Färberkamille, oben und unten Solarfärbungen mit Frauenmantel und Holunderblüten.


Sonntag, 4. Juli 2021

Sommerliche Stehkragenhemden für den Ehemann

Nachdem sich hier auf dem Blog einen guten Monat nichts getan hat, mede ich mich heute mit zwei Näharbeiten zurück.

Diesmal nicht für mich, sondern für meinen Mann. Da er bei warmen, sommerlichen Temperaturen gern etwas Luftigeres als ein T-Shirt trägt, sind in den letzten Jahren Stehkragenhemden mit kurzen Ärmeln entstanden. Nun musste der Bestand aufgestockt werden.

Ein schönes Leinen lag noch vom letzten Jahr im Schrank, das ich für dieses Projekt gekauft hatte, aber zu spät, denn dann war plötzlich der Sommer vorbei und das Nähen hätte keinen Sinn mehr gemacht. Nun hatte ich es rasch zur Hand und konnte loslegen.


Ich habe das vielfach erprobte Schnittmuster für das klassische Hemd genommen und das Vorderteil an der vorderen Mitte am Stoffbruch angelegt; das Rückenteil ist unverändert geblieben, nur die Passe ist hier einlagig. Für die Pololeiste habe ich die Anleitung im Burda-Nähbuch zur Hilfe genommen - genausogut hätte ich auch etwas im Netz gefunden. Für den Stehkragen habe ich den Kragensteg ein wenig abgewandelt, vor allem auch, weil ich den Halsausschnitt etwas vertieft habe.


So war das Hemd relativ schnell genäht. Leider ist mir die Pololeiste ein wenig lang geraten, was erst beim Tragen aufgefallen ist. Jetzt werde ich sie noch etwas weiter zunähen.

Diesen keinen Fehler habe ich beim zweiten Hemd natürlich nicht gemacht:


Auch dieser Stoff lag im Schrank; auf dem Foto mag er vielleicht wie ein Pyjamastoff aussehen, aber angezogen sieht das Ganze sehr OK aus.

Hier war die nähtechnische Herausforderung, die Pololeiste so hinzubekommen, dass sie genau ans Muster passt. Es ist mir relativ gut gelungen  - vielleicht einen Millimeter versetzt, aber das können wir verschmerzen.


Von diesem Stoff hatte ich mal die Restmenge vom Ballen zu einem unwiderstehlichen Preis ergattern können und habe deshalb noch reichlich da. Tatsächlich war da schon die Idee, einfach ein zweites, identisches Hemd zunähen ...

Während ich dies noch schreibe, dämmert mir, dass ich die ersten Hemden dieser Art auch auf dem Blog gezeigt habe - und tatsächlich, sie sind da! Vor neun Jahren gepostet und bis auf das weiße Exemplar sind noch alle Hemden im Gebrauch.

Was tut sich sonst so bei mir? Nun, dieser Sommer ist ein Färbe-Sommer, hauptsächlich mache ich Pflanzenfärbungen, von denen ich ja im April bereits etwas gezeigt hatte. Nun ist noch einiges hinzugekommen und es geht noch weiter. - Demnächst in diesem Theater!