Mittwoch, 29. Oktober 2014

Me Made Mittwoch - Das "Rosenkleid"

Das "Rosenkleid", das ich heute zeigen möchte, habe ich erst kürzlich genäht, gleich nach dem Leinen-Jersey-Kleid; zwei Kleider kurz hintereinander zu nähen - das ist für mich völlig untypisch. Aber irgendwie haben sich diese zwei Modelle, die ich eigentlich gar nicht "gebraucht" hätte, vorgedrängelt.

 


Der Stoff vom holländischen Stoffmarkt ist ein Gemisch mit viel Leinen und wenig Synthetik, grün mit aufgestickten schwarzen Rosen. Auf den ersten Blick sieht er wie ein Doubleface aus, ist aber keiner. Er ist eher ein Crash, deshalb auch ein klein wenig dehnbar. Ich hatte so wenig Material, dass ich ein Modell ohne Ärmel wählen musste. Außerdem sollte es ein Schnitt sein, bei dem ich das Muster so wenig wie möglich zerschneiden würde. Wieder einmal mehr bin ich in einem älteren Burdaheft fündig geworden: 05-2005-128.

Es hat ganz gut gepasst; ich habe nur die Armausschnitte etwas vertieft, da ein Shirt drunter Platz haben muss. Auf die Längsabnäher habe ich verzichtet. Für die Ausschnitte habe ich mir Belege gezeichnet, die ich aus schwarzem Jersey genäht habe. Das Kleid ist auch mit Gürtel tragbar, finde ich; ich sollte ihn nur nicht so fest zurren, wie auf dem Foto.

 


Auf dem Foto oben links weist meine linke Hand auf Ohrringe, die farblich ganz perfekt mit dem Grün des Kleides harmonieren; eine richtig gut passende Halskette hatte ich beim Fototermin noch nicht, die habe ich mir erst am Sonntag gekauft, als ich das Kleid während eines Besuchs bei einem Kunsthandwerkermarkt getragen habe.

Zwei Fotos noch:

Nahaufnahme vom Stoff

 
die neue Kette; doch, doch, sie ist schwarz


Wer sich alle anderen Teilnehmerinnen am MMM in ihren selbstgerechten Outfits ansehen möchte, schaut in den MMM-Blog.

Montag, 27. Oktober 2014

Herbstquilt Sewalong - Teil 5/8

Beim Herbstquilt Sewalong nähe ich ja eigentlich zwei Quilts. Der erste ist nun fertig:



Für das nächste Foto habe ich ihn auf dem Bett ausgebreitet, für das er ursprünglich gedacht war. Da er aber viel zu bunt für diesen Zweck ausgefallen ist (schlecht oder gar nicht geplant), wird er zur Sommerbettdecke (Herbstquilt - ha ha!) umgewidmet.



Beim zweiten Quillt habe ich inzwischen mehr aufgetrennt als genäht, scheint mir. Hier kann man den Stoff und meine Anfänge sehen. Nachdem ich beschlossen hatte, die Ecken am Rand anders zu machen, habe ich getrennt und an einer Stelle 2cm zu viel abgeschnitten. Also Rand wieder abgetrennt, alles ein wenig schmaler gemacht und Rand mit den neuen Ecken wieder angenäht. Dabei mehrfach aufgetrennt und neu genäht, weil es immer irgendwo nicht akkurat war. Jetzt habe ich das Sandwich zusammengefügt und wieder gemerkt, wie wenig verschiebefest solch ein Leinen ist. Es ist sehr schwierig, alles gerade hinzubekommen. Das Arbeiten mit Baumwolle ist dagegen ein Klacks. Gerade bin ich mit dem Stecken an einem Rand angekommen, um festzustellen, dass eine Naht nicht ganz gerade ist. Ich werde wohl wieder trennen müssen. Wir kriege ich das halb gesteckte Sandwich unter die Nähmaschine - und danach wieder glatt auf den Tisch? Was habe ich mir da eingebrockt! Auch heute verkneife ich mir jegliches Foto und hoffe, dass ich in einer Woche eine halbwegs vorzeigbare Decke haben werde.

Eigentlich ist der Stoff ja ganz wunderbar: Jacquard aus reinem Leinen von Linumo zu einem für diese Qualität günstigen Preis. Der Händler empfiehlt, den Stoff zunächst 24 Std. in kaltem Wasser einzuweichen. Da ich 4m Stoff zu bewältigen hatte, habe ich das in der Badewanne gemacht. Dann habe ich ihn wie angegeben bei 30° mit Bio-Waschmittel in der Waschmaschine gewaschen. Danach war der Stoff weich und griffig. Ich werde in Zukunft einmal ausprobieren, ob Einweichen vor der ersten Wäsche vielleicht bei konventionellen, einfarbigen Leinenstoffen die leidigen hellen Knitterfalten verhindert.

Bei Marja Katz kann man sich anschauen, wie weit die Kolleginnen mit ihren Herbstquilts gekommen sind.

Sonntag, 19. Oktober 2014

Herbstquilt Sewalong - Teil 4/7

Mein vierter Beitrag zeigt, wie weit ich bis heute mit meinem Quilt gekommen bin. Gastgeberin Marja Katz hat in ihrem siebten Post zum Sewalong die Themenvorgabe: "Der Quilt wird verbunden."

Mit meiner bunten Decke bin ich schon ein wenig weiter. Das Quilten ist fertig und die Seiten sind beschnitten. Hier habe ich für das Foto den Quilt quer ein wenig gefaltet, damit er aufs Foto passt:


Ich habe so in Wellenlinien über die Verbindungsnähte der Streifen genäht, dass die seitlichen Ausschläge meiner Linien nie weiter als 1,5cm neben der Naht lagen. Das konnte ich mit Augenmaß erreichen und so war sicher, dass es einigermaßen gleichmäßig werden würde. Die Längen der Wellen habe ich nach Gefühl genäht; ein wenig ungleichmäßig sollte es ja auch werden und ich glaube, ich habe die Balance ganz gut getroffen. Dann habe ich auf dem blauen Rand ca. 1mm neben der Naht einmal rundherum gesteppt. Auf dem Rand wiederholen sich die Wellenlinien. Hier habe ich mir jedoch mit Heftfaden drei Hilfslinien im Abstand von jeweils 4cm aufgenäht. Bei der Farbwahl des Nähgarns habe ich forsch zu Dunkelblau gegriffen, also die Farbe des Rands; ebenso für den Unterfaden, obwohl meine Rückseite gelb ist. Ungewöhnlich - wahrscheinlich schon, aber hier sollte es so sein.

  



Wenn man einen Quilt in dieser Größe heftet, fallen viele Fäden an, die, wenn sie beim Entfernen nicht zu sehr zerreißen, wiederverwendet werden können. Dafür wickele ich sie über dem Zeigefinger zu kleine Röllchen, die ich in einem Kästchen bis zum nächsten Einsatz aufbewahre.


Wie soll das Binding aussehen? Die Frage war schnell entschieden, hatte ich doch noch einige Meter meiner 6cm breiten Stoffstreifen vom Top übrig. Passt genau in der Breite und wird verwendet. Nächste Woche sollte ich den fertigen Quilt zeigen können. Aber mir fehlt immer noch ein passender Name.

Mit meiner zweiten Arbeit bin ich leider noch längst nicht so weit. Ein Fehler hat mich zurückgeworfen. Vorige Woche hatte ich berichtet, dass ich die Ecken am Rand noch verändern wollte. Dabei habe ich an einer Stelle 2cm zu viel abgeschnitten. Ärger, Ärger, Ärger. Tief durchatmen und nicht den Kopf verlieren. Ich habe zunächst den Rand wieder komplett abgetrennt, das Top etwas verschmälert und bin nun dabei, die veränderten Ränder wieder anzunähen. Davon gibt es heute allerdings keine Fotos und die Informationen zum Stoff verschiebe ich auch noch einmal.

Zwei Termine im Rahmen des Herbstquilt Sewalongs gibt es noch und ich hoffe, dass ich das schaffe, denn danach sinkt sicher meine Fertigstell-Moral, sollte das Werk dann noch nicht vollendet sein.



Mittwoch, 15. Oktober 2014

Me Made Mittwoch - Kleid aus Leinen und Jersey

Beim Me Made Mittwoch zeigen Hobbyschneiderinnen, dass selbst gemachte Kleidung einen festen Platz in ihrem Alltag hat. Verlinken kann man sich im MMM-Blog. Ich zeige heute ein Kleid im Materialmix aus burdastyle 02-2014 Modell 134.

Die diesjährige Februarausgabe von burdastyle ist in meinen Augen ein Kleider-Heft. Modell 116, (hier besprochen und hier das Tragefoto) habe ich bereits genäht und häufig getragen. Nun folgt ein weiteres Kleid, für das Leinen und Jersey kombiniert worden sind.

 


Beim Originalmodell ist nur das Vorderteil aus Leinen; Rückenteil, Ärmel und eine locker über dem Vorderteil liegende zweite Schicht sind aus Jersey. Ich habe wieder einmal ein wenig variiert. Mein Kleid ist komplett aus schwarzem Halbleinen (aus meinem Vorrat: Stoffabbau!); das Rückenteil ist mit Jersey gedoppelt und das Über-Vorderteil ist ebenfalls aus Jersey. Aber nicht nur einfach Jersey - meine Ware ist eine Art Cut-out.



Der Stoff war mal ein Spontankauf im Stoffhaus am Kö in Kassel, hatte schon eine Zeit in meinem Vorrat gelegen und auf eine Chance gewartet. Mir gefällt vor allem die Farbkombination mit schwarz, die durch mein Layering entstanden ist.
Das Modell war recht einfach zu nähen. Es hat weder Abnäher noch Zipper, fällt entsprechend locker, ist aber nicht sackig. (Na ja, wenn ich mir jetzt die Fotos anschaue, bin ich mir nicht mehr so sicher.) Nach Ausmessen der Schnittmusterteile habe ich mich entschlossen, eine Nummer kleiner als üblich zuzuschneiden und obwohl der Schnitt im Original für Jersey konzipiert ist, habe ich keinen zusätzlichen Reißverschluss einarbeiten müssen (wäre aber in der linken Seitennaht möglich gewesen).  Den größten Aufwand musste ich mit der Falte im Jersey-Vorderteil treiben; ich habe ein wenig hin und her probiert bis mir der Fall zugesagt hat. Beim Burdamodell wird die Falte nur zugelegt, ich habe sie genäht, was m.E. den Fall verbessert. Beim Zuschnitt habe ich an der vorderen schrägen Kante 4cm Saumzugabe angeschnitten und sie schließlich auch dran gelassen - diese zusätzliche Breite hat mir ebenfalls besser gefallen. Die Kanten des Jerseys habe ich schließlich unversäubert gelassen. Meine Ärmel haben Handgelenklänge und auch ein wenig mehr Weite. Der Ausschnitt fällt eher großzügig aus; meine NZG von 1,5cm habe ich belassen und den Ausschnitt mit Schrägstreifen eingefasst. Die Quasi-Raglanärmel, sind zunächst bei mir auf Skepsis gestoßen, da ich einmal ein Shirt mit diesem Typ Ärmel verkorkst hatte. Hier gefallen sie mir aber recht gut; sie machen eine schöne Schulterrundung.

Im Burdaheft wird das Kleid mit einem Gürtel getragen. Keine schlechte Idee - ich habe sie ausprobiert, in dem ich den selbstgemachten Gürtel von diesem Kleid (nach unten scrollen) verwendet habe.

 


Wenn mir das auf Dauer gefällt, mache ich mir aus dem schwarzen Kleiderstoff noch einen Gürtel in der gleichen Art. Eine Schnalle habe ich schon: Es ist die gleiche wie oben, auch wieder von einem Billiggürtel für € 2,50 abgeschnitten.

Ein wenig Sorge habe ich, dass sich der Jersey im Rücken durch Stoffgewicht und die eingeschnittenen Schlitze auf Dauer nach unten verziehen wird. Falls das passiert, muss ich mir etwas einfallen lassen; der Gürtel könnte da schon helfen.


Dienstag, 14. Oktober 2014

Herbstquilt Sewalong - Teil 3/6

Teil 3/6: d.h. mein Teil 3 aber der von Maria Katz geleitete Sewalong ist schon bei Teil 6.
Ich hatte mich Mitte September ohne viel Vorüberlegung diesem Sewalong angeschlossen und einen Restequilt begonnen, der als Bettüberwurf gedacht war (Link zu Teil 1). Schnell habe ich gemerkt, dass mir das Werk für diesen Zweck eigentlich viel zu bunt ist und auch ein breiter dunkelblauer Rand hat mich nicht umstimmen können (Link zu Teil 2). Umwidmung: Dieser Quillt wird eine Schlafdecke für den Sommer.

Für den neuen und für den Zweck besser passenden Quilt habe ich einen Leinenjacquard gefunden, der farblich ganz zurückhaltend ist.


 


Seine Zweifarbigkeit erscheint auf der Rückseite wie ein Negativ - das wollte ich gezielt einsetzen, aber nur am Rand, auf der großen Fläche wird nichts gepatcht. Ich habe also nur ein größeres Stück herausgeschnitten und einen Rand angenäht, bei dem ich die andere Seite des Stoffs nach vorn genommen habe. Das Top ist fertig und sieht so aus:

(fürs Foto mit Falte)


Wenn man genau hinschaut, kann man sehen, dass eine Ecke anders ist (unten rechts). Die erste Version hat mir nicht gefallen und ich bin nun dabei, an den vier Ecken am Rand ein Rosettenmotiv wie man es auf der Fläche sieht, einzufügen.


Beim Quilten ist geplant, dem Muster zu folgen, was, so hoffe ich, einen ansprechenden Effekt ergibt.
Informationen zum Stoff gibt es beim nächsten Post.

Nun zum bunten Quilt:

Das Volumenvlies ist wie geplant aus Baumwolle und für die Rückseite habe ich die Resteverwertung konsequent fortgesetzt und zwei verschieden farbige Unis aus dem Vorrat aneinander genäht.
Bei früheren Quilts dieser Größe habe ich das Sandwich immer auf dem Fußboden ausgebreitet, zusammengesetzt und mit Stecknadeln fixiert. Eine Quälerei für Knie und Rücken. Dieses Mal habe ich auf meinem Zuschneidetisch gearbeitet. An allen drei Teilen habe ich jeweils am Rand der langen Seiten die Mitte markiert und dann nacheinander mittig auf dem Tisch aufeinander gelegt und gesteckt. So begonnen, konnte ich das Sandwich auf dem Tisch vor und zurück ziehen, ohne dass etwas verrutscht ist.



Inzwischen ist die Decke geheftet und die ersten Reihen sind gequiltet, mit der Maschine. Dafür habe ich die Arbeit halbseitig zusammengerollt und mit Fahrradklammern gesichert.



Das ist der Stand der Dinge. Bis zum nächsten Treffen bei Marja Katz möchte ich die bunte Decke fertig gequiltet haben. Für die Leinendecke werde ich mir wieder das Volumenvlies aus Baumwolle besorgen; ich finde, es lässt sich deutlich besser handhaben als die Variante aus Synthetik - mal abgesehen davon, dass Naturfasern ohnehin vorzuziehen sind. Einen Rückseitenstoff habe gerade gekauft; ein dünner, leichter Popeline aus Baumwolle. Hier musste es nicht unbedingt Leinen sein, zumal in der Herbst/Wintersaison bei den Händlern schlecht Feinleinen zu bekommen ist.

Bei Marja Katz sind alle Links zu den anderen Teilnehmern des Herbstquilt Sewalongs gesammelt.