Auf der Suche nach Inspirationen zum Thema bin ich irgendwo im Netz auf den Satz gestoßen: Ein schönes Mitbringsel von einer Schwedenreise ist ein Flickenteppich. - Aha. - Ja, den kann man weben! Und so hatte ich mein Projekt gefunden.
Anleitungen findet man leicht im Netz. Als Schussgarn verwendet man meist Stoffstreifen, die man sogar fertig kaufen kann. Soweit wollte ich - natürlich - nicht gehen und habe in meinen Kisten mit den Resten nach etwas Verwendbarem gesucht. Baumwollstoffe in halbwegs gleicher Stärke habe ich genügend, so dass ich sogar auf die Farben achten konnte. Blau ist vorherrschend.
Die Stoffe habe ich in 3cm breite Streifen gerissen. Diese müssen natürlich verbunden werden. Zunächst habe ich die Enden miteinander verschlungen, so wie es in diesem Video beschrieben ist. Da das bei mir relativ dicke Knubbel ergab, habe ich in der Folge die Streifen zusammengenäht.
Als Kette habe ich ein festes Baumwollgarn verwendet, das schon mehrfach zur Anwendung kam, z.B. bei einem Tischläufer und den dazu passenden Sets. Der Gatterkamm hatte die Größe 30/10, d.h., 30 Fäden kommen auf 10cm. Das war genügend Abstand für meine Stoffstreifen. Dann habe ich einfach meine aufgezogene Kette abgewebt. Begonnen und geendet habe ich jeweils mit einem zweifingerbreiten Streifen aus naturfarbenem Baumwollgarn.
Mein Flickenteppich hat die Maße 48x110cm. Eine Tour bei 60° in der Waschmaschine hat er schon hinter sich, also sollte das gute Stück einigermaßen robust sein.
Mit einem der gewebten Streifen bin ich eher unzufrieden. Das Gewebe wellt sich; auf dem obigen Foto kann man es beim vierten hellen Streifen von oben erkennen. D.h., auch Stoffe, die auf den ersten Blick ziemlich gleich aussehen, müssen sich nicht unbedingt gleich verhalten.
Wahrscheinlich werde ich den Läufer auseinanderschneiden, um den unschönen Streifen zu eliminieren. Ich suche noch nach einer Idee für eine Tasche, größer oder kleiner, je nach dem, was ich an verwertbaren Gewebe erhalte. Geschickt kombiniert kann ich es vielleicht wieder zu einem größeren Stück zusammensetzen. Wer eine zündende Idee hat, kann sie mir gern in den Kommentaren dalassen.
Ich denke aber, dass ich diese Flickenteppich-Weberei weiter verfolgen werde. Vor ein paar Tagen habe ich einen alten Bettbezug zerlegt - der ergibt schöne lange Streifen. Ich habe drei, vier Stücke, die ich vorhabe zu färben. Dann habe ich garantiert das gleiche Material und die Farben kann ich selbst bestimmen.
Übrigens: Wer sich gefragt hat, was das erste Foto oben darstellt: Das sind die Gewebefäden, die anfallen, wenn man Stoff reißt. Sieht doch hübsch aus, oder? Ach, ich hätte sie aufheben sollen ...
Heute sammelt Ines vom Blog Nähzimmerplaudereien.com die Beiträge zum Thema. Im Dezember gibt es keine Stoffspielereien; da machen wir eine Weihnachtspause. Für das neue Jahr stehen die Themen schon fest:
31.01.2021: „Smocking“ bei Machwerk
28.02.2021: „Stoffschichten“ bei Stoffnotizen
28.03.2021: „Pop Art“ bei bimbambuki
25.04.2021: „Fransen“ bei made with Blümchen
30.05.2021: „Exotisch“ bei Petersilie & Co
27.06.2021: „Nähfüße“ bei Nähzimmerplaudereien
Sommerpause
26.09.2021: „Risse und Schlitze“ bei nahtlust
31.10.2021: „Punkte und Kreise“ bei Schnitt für Schnitt
28.11.2021: „Glitzer tröstet“ bei Tyche
Und was sind eigentlich die Stoffspielereien?