Dienstag, 29. August 2023

Des Rätsels Auflösung ....

Am Ende meines letzten Posts habe ich euch raten lassen, welche Pflanze ich für eine Färbung im Topf habe. Ich weiß, das war schwer, aber es war von mir ja auch nicht so richtig ernst gemeint.


Die Pflanze heißt: Amaranth Hopi Red Dye. Ich hatte vor zwei Jahren die Pflanze in meinem Garten gezogen und auch damit gefärbt. Alles war abgeerntet und die Pflanze ist ja auch nur einjährig. Voriges Jahr hatte ich sie nicht im Garten, aber dieses Jahr sind noch ein paar im Boden verbliebene Samen aufgegangen und prächtig gediehen.


Das war die Menge Pflanzenmaterial für zwei Stränge Garn. Das Geniale: Man braucht keine Hitze! Klein schneiden, kalt einweichen, abseihen, das (gebeizte) Garn einlegen und ca. 24 Std. drin lassen. Herausnehmen, spülen und fertig.


Das Rosa ist nicht sehr kräftig; wahrscheinlich erscheint es auf dem Foto dunkler als in natura. Aber mit dem Rosa bin ich im Trend, oder ....?

Amaranth Hopi Red Dye ...? Was ist das eigentlich? Die nordamerikanischen Hopi Indianer haben diese Pflanze zum Färben verwendet. Da sie essbar ist, kann man auch Lebensmittel damit einfärben. Hier kann man noch etwas dazu nachlesen. Ich werde in der Hinsicht mal etwas ausprobieren, zumal noch ein paar Pflanzen im Beet stehen.

Info zum Garn: Merino/Seide 80/20%, LL 400m/100g. Das ist das Garn, das ich immer zum Färben verwende. Das ist eine gute Qualität und es hat die richtige Stärke für meine Webarbeiten. 


Montag, 21. August 2023

Gefärbtes und Gewebtes und ein Ausblick

Oh weh - über zwei Monate gab es hier keinen Post! Das will ich heute mit einen kleinen Beitrag ändern.

Zuletzt hatte ich einen handgewebten Schal gezeigt - auch heute beginne ich damit.


Das sind zwei Schals, die sich ähneln, denn das Garn für die Kette (Längsfäden) habe ich in der gleichen Art gefärbt. Nämlich jeweils zur Hälfte mit Grautönen und einer Kontrastfarbe: weinrot bzw. türkis.


Beim Schären der Kette war ich positiv überrascht, wie gut sich die Farben verteilt haben. Als Schussgarn (Querfäden) habe ich ein dünnes, anthrazitfarbenes Konengarn aus Baumwolle doppelt verwendet. Das hat sich nach dem Waschen sehr schön aufgeplustert, so dass die Schals wunderbar weich geworden sind. Das Webmuster nennt man übrigens Diagonalköper.

Für den nächsten Schal habe ich auch wieder selbst gefärbte Wolle für die Kette verwendet - diesmal war sie pflanzengefärbt und, weil es eine gute Entscheidung war, habe ich auch hier das gleiche Baumwollgarn (doppelt genommen) verwendet, nur in einer anderen Farbe (blau).


Dieses Muster heißt Diamantköper.

Jetzt zeige ich euch noch eine Pflanzenfärbung, die gerade erst vor ein paar Tagen entstanden ist. Als mein Mann unseren Kirschbaum geschnitten hat, fiel mir auf, dass ich noch nie eine Rindenfärbung gemacht habe. Gut, das Abschälen der Rinde war nicht so prickelnd, aber mit einem scharfen Messer war das zu machen. Die Rindenstücke habe ich ein paar Tage eingeweicht.

Dabei dürfte eine Fermentation eingetreten sein, was man durch den etwas unangenehmen Geruch bemerken konnte. Dann habe ich die Rinde ca. eine Stunde köcheln lassen. Am nächsten Tag wurde abgesiebt und das gebeizte Garn kam in den Topf. Langsam erwärmen - das schont das Garn.

Weil das immer noch gemüffelt habe, habe ich das draußen gemacht. Dann durfte das Garn über Nacht im Sud abkühlen. Mehrere Spülgänge waren nötig, auch einer mit einem Schuß Essig. Der restliche "Duft" verfliegt hoffentlich noch.


Es ist ein schönes Senfgelb.

Das letzte Foto zeigt eine weitere Färbung, jedoch nur die Stufe 1 - das Einweichen des Pflanzenmaterials:


Was das wohl ist?