Gabi lädt heute ein, Stoffspielereien zum Thema "Fransen" zu präsentieren. Vielen Dank für das Thema und das Sammeln der Beiträge am heutigen Tag.
Ich habe 'mal wieder gewebt. An vielen Webarbeiten, Schals insbesondere, finden sich Fransen - also gingen meine Gedanken bei der Suche nach einem Projekt in diese Richtung. Aber einfach nur Fransen an zwei Enden des Webstücks - das war mir zu wenig. Seitliche Fransen sollten auch möglich sein, also habe ich Informationen gesucht und angefangen, ein Experimental-Tuch zu weben.
Und so sieht es aus:
Anleitungen habe ich auf einem norwegischen Blog (in Englisch) gefunden. Diese Informationen waren sehr hilfreich, denn ohne die "Hilfsfäden", von denen ich dort gelesen habe, wäre meine Webarbeit wahrscheinlich nicht gut gelungen.
Das Foto zeigt den Anfang der Webarbeit mit den "Hilfs-Kettfäden" (rot) am Rand des Webteils und mit Abstand - für die Fransen - am ganz äußeren Rand. Auf der anderen Seite der Webarbeit sieht das natürlich entsprechend aus. Nach dem Schären der Kette habe ich ein Foto gemacht:
Ab einer gewissen Breite der Webarbeit verwende ich zwei "Pflöcke" (bei mir Schraubzwingen), um die die Kettfäden beim sog. direkten Schären verlaufen. Dann wird die Kette am Kettbaum (im Foto im Vordergrund) aufgewickelt. Nach dem kompletten Einfädeln im Webkamm werden die Fadenenden angebunden; das ist im ersten Foto am unteren Rand noch gerade so erkennbar. Dann kann man mit Weben loslegen.
Ich wollte auch die Gelegenheit nutzen und ein wenig mit Mustern experimentieren und auch schauen, wie Farben miteinander harmonieren. Die folgenden Bilder zeigen ein paar Muster, die spontan entstanden sind:
Und so sah das fertige Stück aus als ich es vom Webrahmen abgenommen habe:
Hier sieht man ganz schön, wie die roten Hilfsfäden im mittleren Bereich die Tendenz haben, sich dahin zu bewegen, wo Platz ist. Hätte ich auf diese Fäden verzichtet, wäre mein Gewebe seitlich etwas ausgefranst und die anschließenden Knoten wären mir schwer gefallen zu schlingen.
Zuerst habe ich die Knoten an den Schmalseiten gemacht, dann an den langen Seiten und dabei nach und nach die roten Fäden entfernt. Nachdem nun alles fest und an seinem Platz war, habe ich das Gewebe gewaschen. Das macht man bei Handgewebe immer, denn erst dann bekommt es sein endgültiges Aussehen.
Jetzt noch die Fransen auf Länge schneiden. Das gelingt am besten mit Patchworklineal und Cutter auf der Schneidmatte. Die Fransen an allen Seiten sind 5cm und die an den Schmalseiten 7cm lang. Aber dann sind da ja noch die Schlaufen auf dem Gewebe. Sie heißen Ryanknoten, dabei werden kurze Garnstücke in die Kettfäden hineingeknotet.
Da ich die Fäden doppelt genommen habe, dominieren optisch die Schlaufen. Nach der Wäsche habe ich mich dazu entschlossen, sie so zu belassen wie sie sind und nicht aufzuschneiden oder gar zu kürzen. Im Zweifelsfall kann ich das immer noch machen.
Mein fertiges Webstück ist einschließlich Fransen 39x122cm groß und ich überlege, was ich damit mache: naheliegend wäre ein Tischläufer, die kommen jedoch in unserem Haushalt eher selten vor. Ich könnte es an die Wand hängen; ein kurzer Test hat ergeben, dass die seitlichen Fransen nur wenig herunterhängen ... ich werde es wohl ein wenig ruhen und „reifen“ lassen, dann kommt schon noch eine Idee.
Ich habe jetzt nichts zu Mustern und Farben geschrieben, weil das hier zu weit ausufern würde. Ich kann dem einen extra Blogpost widmen, zumal es noch eine andere bisher nicht gezeigte Webarbeit gibt, die sich mit Mustern beschäftigt.
Was zeigt eigentlich das erste Foto oben? Das sind die Fadenreste, die ich beim Kürzen der Fransen abgeschnitten habe.
Zum Ende noch etwas in eigener Sache. Kürzlich habe ich versehentlich die Seite mit der Auflistung der Stoffspielereien gelöscht! Sehr ärgerlich! Ich habe dann Gabi, unsere Organisatorin der Stoffspielereien und gleichzeitig IT-Expertin um Rat gefragt, aber leider konnte sie bei Blogger den verlorenen Inhalt nicht wieder auffinden. Aber: Sie hatte sich einmal meine Seite kopiert und konnte mir das als Word-Datei überlassen. Die Liste ist zwar nicht ganz vollständig, aber das Meiste ist da und ich werde es demnächst wieder installieren. Leider werden nur alle Links, die in der Vergangenheit auf meine Seite gesetzt worden sind, ins Leere laufen, auch wenn die neue Liste wieder da ist. Also bitte kopiert ab sofort nicht mehr den alten Link! Man könnte die Links neu setzen, aber das macht Arbeit ... das mag jede Stoffspielerin entscheiden, ob es die Mühe wert ist. Zum nächsten Termin Ende Mai wird die Liste bei mir auf jeden Fall wieder da sein.
Und was sind eigentlich die Stoffspielereien?
27.06.2021: „Nähfüße“ bei Nähzimmerplaudereien