Mittwoch, 30. November 2011

MeMadeMittwoch - Teil 21

Am heutigen MeMadeMittwoch* trage ich ein Kleidungsstück, das wahrscheinlich mein Lieblings-Winter-Modell ist:


Ein ausgefallener Stoff: auf einen schlammfarbenen Wollmoussline sind Blüten- und Blättermotive aufgefilzt, deren Farben von hellgrau-bläulich zu verschiedenen Türkistönen verlaufen. 100% Wolle und deshalb auch angenehm wärmend. Dieses feine Stöffchen habe ich vor ein paar Jahren bei Anita Pavani gekauft. Das Modell ist auch in meiner burda Galerie zu sehen.

Hinweis: Ich habe die Kleinen genähten Weihnachtsgeschenke um zwei weitere Links ergänzt.



* Was es damit auf sich hat, kann man hier nachlesen.

Mittwoch, 23. November 2011

MeMadeMittwoch - Teil 20

Zwanzigmal habe ich hier schon an einem Mittwoch ein selbstgenähtes Modell gezeigt, verrät mir der soeben eingegebene Titel des Posts. Feiern darf man natürlich erst beim fünfundzwanzigsten. Also dann mal weiter...:






Die Weste ist ein "Neues Leben für alte Kleider"-Projekt; entstanden aus einem Kaschmir-Cardigan. Der Kragen ist bestickt. Mehr Fotos und eine Arbeitsanleitung gibt es beim Original-Post. Dazu trage ich einen schwarzen Rock aus eigener Werkstatt.










Freitag, 18. November 2011

Nähen für die Rechte von Frauen (Aktion von AI)

Gerade bin ich über den Blog von "Modelabor" auf eine Aktion von Amnesty International gestoßen, die auch und gerade die Aufmerksamkeit von Hobbyschneiderinnen verdient. Hier ist der Link.

Und ein Bild dazu:



Wer mitmachen möchte, kann sich im "Modelabor" anmelden.

Mittwoch, 16. November 2011

MeMadeMittwoch - Teil 19

Mein MeMade-Kleidungsstück heute:



Diese Jacke aus rotem Wollflausch (holl. Stoffmarkt) habe ich mehrere Jahre nicht getragen, weil ich der Meinung war, sie passt nicht mehr (zu eng um die Hüfte). Bei einer größeren Räumaktion kürzlich kam sie wieder zum Vorschein und während ich überlegt habe, was ich wohl damit anfangen soll, habe ich sie halt einmal angezogen ...  große Überraschung! Die Jacke passt!
Dieses Kleidungsstück hat jetzt auch ohne Umarbeitung ein neues Leben...

Der Schnitt stammt aus einem älteren Burdaheft (wahrscheinlich 10-2005-115/16, auf Jacke verkürzt); weder Heft noch Schnittmuster sind bei mir auffindbar, deshalb nur soviel: Passe vorn und hinten, darunter vertikale Teilungsnähte mit Nahttaschen vorn (gut zu sehen), Kragen mit eingesetztem Steg.

Die Jacke ist ja recht schlicht, deshalb habe ich auffälligere Knöpfe ausgesucht; hier im Detailfoto:

Steinnuss-Knopf von Anita Pavani


Übrigens: Zur Jacke trage ich einen meiner Noppenschals, die man hier und hier näher anschauen kann.



Dienstag, 15. November 2011

Hemd nähen - Teil 1 : Ärmelschlitz

Im August gab es hier ein Post zum Thema Hemden nähen; ich hatte angekündigt, das bei passender Gelegenheit fortzusetzen.
Ich werde am Beispiel des Hemdes, das ich zuletzt genäht habe, einige Arbeitsschritte ausführlich erläutern. Das wird sich auf mehrere Posts verteilen. Heute:

Der Ärmelschlitz
Hier der mit Schrägstreifen eingefasste Ärmelschlitz. Ich schneide dafür zwei Schrägstreifen in 3 cm Breite. Den Schrägstreifen rechts auf rechts an eine Kante des Schlitzes anlegen und bis zum Ende des Einschnitts stecken:


Dann halte ich den Schlitz locker, so dass sich die zweite Hälfte des Schrägstreifens leicht um das Schlitzende legt; ich stecke dicht eine zweite Stecknadel:


Dann den Rest des Streifens stecken und ca. 5 Millimeter breit festnähen. Ich nähe von der Ärmelseite aus, damit ich kontrollieren kann, dass sich am Schlitzende keine Fältchen bilden.



Ca. 2 cm vor dem Schlitzende den Abstand zur Stoffkante kontinuierlich verringern, so dass man am Einschnittende ganz knapp an der Stoffkante näht. Den Schlitz spreizen.



Beim Weiternähen den vorherigen Abstand zur Stoffkante wieder erreichen.

So sollte der festgenähte Schrägstreifen von der rechten Stoffseite aus aussehen:


Nun werden die Nahtzugaben zuerst auseinander, dann in den Schrägstreifen gebügelt. Die zweite Kante knapp einschlagen und ebenfalls bügeln, dann um die NZG herumlegen.





Heften und von rechts im Nahtschatten oder knappkantig auf dem Einfass durchnähen, dabei auf der linken Seite die lose Kante des Einfass mitfassen.


Den Ärmelschlitz rechts auf rechts falten, so dass der Einfass aufeinander liegt; stecken:


Am oberen Ende ein kleines Dreieck am Einfass abnähen; Nahtenden sichern.


Von rechts sieht der fertige eingefasste Ärmelschlitz dann so aus:


Am Vorderärmel den Einfass nach innen legen und stecken. Jetzt kann man auch schon die kleine Falte(n) neben dem Schlitz legen und stecken.



Fertig.

Nachfolgenden Posts beschäftigen sich mit dem Kragen, den Manschetten und der Knopfleiste (nicht unbedingt in dieser Reihenfolge).



Mittwoch, 9. November 2011

MeMadeMittwoch - Teil 18

Wenn man nicht gerade eine überzeugte Kleidträgerin ist, braucht man immer wieder einmal ein neues Shirt. Das Exemplar, das ich heute trage, ist gerade kürzlich fertig geworden:



Es hat einen angenähten Schal; ich habe meinen Standard-Shirtschnitt genommen und mich von diesem burda-Modell inspirieren lassen:

(Original burda-Foto aus Heft 01 von 2011, Mod. 122)

Natürlich sieht das in Jersey ganz anders aus; das war keine Überraschung, nur der Schal als Rechteck von der vorderen Mitte über das Rückenteil bis zur linken Schulternaht am oder im Ausschnitt festgenäht, überzeugt mich nicht wirklich. Da mir das vordere Ende nicht gefallen hat, habe ich hier nachträglich die Schmalseite abgeschrägt (wahrscheinlich zu viel) - kleine Verbesserung, aber noch nicht optimal. Bei einem weiteren Versuch würde ich wahrscheinlich den Schal nur hinten zwischen den Schulternähten annähen und die Enden verschieden lang überstehen lassen. Daraus dürften sich mehr Möglichkeiten des Drapierens ergeben.
Bei meiner Version kann das z.B. so aussehen:



relativ eng um den Hals geschlungen

von hinten, den Schal locker über die Schulter geworfen



oder so... (hier gut zu sehen: die abgeschrägte Schmalseite)

Zum Stoff: Als ich diesen mausgrauen Jersey bei Alfatex in Kassel gesehen habe, habe ich sofort zugegriffen, denn es handelt sich um Baumwolle mit Elasthan - was man nur selten bekommt, denn die Jerseys sind doch sehr von Viskose dominiert. Baumwolle finde ich jedoch so viel angenehmer auf der Haut! Das unscheinbare Grau sollte dann doch mit etwas Farbe aufgepeppt werden. Dafür habe ich einen Rest gemusterten Jersey genommen, in dem auch Grautöne vorkommen und ihn alternierend mit dem Shirtstoff zusammengesetzt (wie bei meinen Loop-Schals).
Witzig: Der gemusterte Stoff ist zwar ein Rest, aber das Modell, von dem er stammt, ist noch gar nicht fertig (wahrscheinlich nächste Woche im Blog).


Samstag, 5. November 2011

Neues Leben für alte Kleider - Teil 5

Lucy ruft in ihrem Blog einmal im Monat auf, Kleidungsstücke (und andere Textilien), die in ihrer ursprünglichen Form nicht mehr getragen werden, nicht wegzuwerfen sondern umzuarbeiten und ihnen so zu einem neuen Leben zu verhelfen.

Ich kann heute zwei Projekte vorstellen:

Das erste ist sozusagen ein Nachschlag zu meinem letzten Beitrag im Rahmen dieser Aktion: Es sind zwei weitere gefilzte Noppenschals entstanden. Der eine hat im Vergleich zum Prototyp zusätzlich noch kleine Löcher:



Der zweite ist ein Loopschal, bei dem ich die Noppenpartien unterschiedlich verteilt habe.


So sieht der dritte Noppenschal lang ausgebreitet aus...


... und so gedreht.

Hier noch zwei Detailfotos:





So, nun sind alle abgängigen Kaschmirpullover verbraucht (und die neuen darf ich nicht anrühren...).


***


Das zweite Projekt ist eine Blusenjacke oder Jackenbluse aus drei Stoffen.





Und so ist sie entstanden:

Eine Inspektion meines Kleiderschranks brachte kürzlich eine Hemdbluse zu Tage, die ich ewig nicht mehr getragen habe.



Sie ist leger-weit im Schnitt - das mag ich inzwischen überhaupt nicht mehr. Der Stoff - von Anita Pavani - ist jedoch von guter Qualität; deshalb wollte ich ein Umarbeiten wagen. Inspiration war dieses Foto aus einem Werbeprospekt:



Hier die technische Zeichnung des von mir verwendeten Schnitts:


Modell 115 aus dem Märzheft von 2003 (im Detail abgeändert); das Schnittmuster konnte ich aus meinem Ordner nehmen, denn diese Bluse habe ich im Laufe der vergangenen Jahren mehrfach genäht.

Zwei weitere Stoffe habe ich hinzugekauft: eine Spitze und einen Popeline, beides naturfarben. Außerdem hatte ich noch größere Mengen Reste vom karierten Stoff, die ich für die Ärmel verwenden konnte. Die Knöpfe sind aus meinem Vorrat und hatten auch bereits ein erstes Leben an einem inzwischen ausrangierten Kleidungsstück.

Lucy's Aktion hat mich dazu verführt, dieses Modell zu planen und zu nähen - ohne diesen Anschub wäre das karierte Hemd wohl irgendwann in der Kleiderspende gelandet. Jetzt darf sich zeigen, ob das neue Modell tragbar oder ein Beitrag zum Thema "l'Art pour l'Art" in der Hobbyschneiderei wird.






Mittwoch, 2. November 2011

MeMadeMittwoch - Teil 17

Am heutigen Mittwoch des Selbstgemachten trage ich dieses Modell:


Nein, das ist kein Pyjama-Oberteil!
Das ist Modell 1019 aus der Oktober-Ausgabe von La mia Boutique, eine weite Bluse mit Wasserfallkragen, die, aus einem etwas passenderen Stoff genäht, so aussehen kann, wie das Modell im Heft:

Wenn ich das Schnittmuster richtig verstanden habe (ich kann kein Italienisch), wird im Vorderteil in Taillenhöhe eine breite Falte eingenäht; das habe ich nicht gemacht, um mehr Möglichkeiten zu haben, die Bluse zu drapieren. Bei mir wird die Stofffülle nur vom Gürtel gebändigt.


Hier habe ich das Vorderteil in der Mitte wie eine Kellerfalte gelegt...



... und hier habe ich den Kragen nach außen gekrempelt, so dass er dichter am Hals sitzt und auch die Kellerfalte besser erkennen lässt.

Im Original hat das Modell klassische Ärmelbündchen; ich habe sie weggelassen, um das Legere der Bluse zu betonen.
Zum Stoff: ein Baumwollflanell von Alfatex, für ein Probemodell gedacht, denn dies ist mein erstes Modell aus La mia Boutique und ich war mir unsicher, wie es ausfallen würde.
Zum Schnittmuster: Vorder- und Rückenteil sind als ganze Teile auf dem Bogen und sollen in einfacher Stofflage zugeschnitten werden. Ich habe jedoch jeweils nur das halbe Schnittteil kopiert und im Stoffbruch zugeschnitten. Das hat recht gut funktioniert.
Fazit: Ich mag diese Bluse! Und ich werde demnächst nach einem etwas attraktiveren Stoff Ausschau halten um sie noch einmal zu nähen. Einfarbig dürfte sie auch schön aussehen, vielleicht  aus einer Bouretteseide oder einem Wolletamin.