Sonntag, 25. Januar 2015

Stoffspielereien im Januar 2015

Das Thema der Stoffspielereien im Januar: Ecken.

Um den Jahreswechsel herum habe ich mir endlich dieses Buch gekauft:


Lucy vom Blog Nahtzugabe hat es vor einiger Zeit hier vorgestellt. Diese Besprechung und ein Blick ins Buch haben mich sehr neugierig gemacht und ich wollte unbedingt etwas Genähtes in dieser Art ausprobieren. Natürlich habe ich auch etwas "Eckiges" im Buch gefunden.

  


Diese textile Skulptur wird von einem gleichseitigen Dreieck ausgehend genäht. Zunächst wird ein Quiltsandwich gearbeitet; bei mir besteht es aus einfarbigem und bedrucktem Leinen und Baumwollvlies. Ich habe mit der Maschine gequiltet und bin dabei dem Musterverlauf gefolgt.

 


Wenn man zuletzt die Seiten etwa zur Hälfte zusammennäht, erhält man diese oben offene Pyramide. Durch das Quilten erhält die Skulptur genau die richtige Stabilität ohne wirklich steif zu sein.

Dann habe ich mich an ein Buch erinnert, das schon eine ganze Weile in meinem Regal steht:


Darin habe ich Anleitungen für textile Behältnisse gefunden, die June Barnes' Objekten sehr ähnlich sind. Eine zweite "Skulptur" ist entstanden, mit einer quadratischen Grundfläche:


Nicht leicht zu fotografieren, dieses Werk; solange es noch zweidimensional ist, kann man die Ecken besser erkennen:


Die Kanten der keilförmigen Einschnitte werden zusammengenäht und darüber hinaus noch weitere 2cm. So bekommen die Seiten noch eine weitere Ecke; hier noch einmal etwas besser zu sehen:



Von einem weiteren Objekt aus Barnes' Buch habe ich mich herausgefordert gefühlt:

 

Die Schnittmuster für diese "Schote" erhält man, in dem man zwei sich überschneidende Kreise zeichnet. Die so entstandenen Halbmonde werden außen zusammengenäht und das linsenförmige Mittelteil an die  konkaven Rundungen angesetzt. Mein Objekt habe ich mit Dinkelspelz (aus meinem Kopfkissen ...) gefüllt. Das schien mir genau das richtige Material für diesen Zweck zu sein, denn es beult die Teile nicht nach außen aus und ist sehr leicht. Meine Stoffe für diese Arbeit sind Seiden in drei verschiedenen Farben. Bei dieser Gelegenheit habe ich endlich einmal ernsthaft die Quiltstiche meiner Nähmaschine ausprobiert und war erstaunt, wie gut und vielfältig sie sind. Für kleinere Arbeiten wie diese hier ganz hervorragend geeignet. Für eine große Decke wollte ich sie nicht wirklich einsetzen, aber, wer weiß, vielleicht irgendwann doch.

June Barnes, die Autorin des oben genannten Buchs, verwendet für die Ränder ihrer textilen Arbeiten einen sog. "Satinstich" (sie nennt ihn so), einen 3mm breiten, dichten Zickzackstich. Daran habe ich mich gehalten und kann bestätigen, dass das gut funktioniert.

Wenn das Interesse an detaillierten Anleitungen groß ist, kann ich sie noch nachliefern. Ich habe bestimmt noch nicht das letzte Objekt aus diesem Buch nachgearbeitet und wenn ich während des Nähens protokolliere und fotografiere, bekomme ich ein aussagekräftiges Tutorial zusammen.

Anmerkung: Da dieser Post sehr bilderlastig ist, habe ich die Fotos klein belassen, sie können aber durch Anklicken vergrößert werden.

Die heutigen Stoffspielereien werden von frifris gesammelt. Für eine komplette Übersicht bitte dort hineinschauen; evtl. auch mehrmals, denn die Beiträge trudeln im Laufe des Tages ein und werden dann ergänzt. Vielen Dank für das Thema und die Organisation.


9 Kommentare:

  1. Allerliebst, die Verarbeitung ist toll.
    GLG Christine

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  2. Tolle Teile in 3D zeigst Du da. Die Halbmonde faszinieren mich sehr, unglaublich solche Formen aus Textil.
    Für solche kleinen Nähereien sind die maschinellen Quiltstiche perfekt und sicher relativ schnell "erledigt". Die Zierstiche meiner Maschine sind maximal 7 mm breit.
    GlG Ute

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  3. Oh, die sind aber toll! Das juckt mich jetzt auch schon wieder in den Fingern. Nein, ich brauche kein neues Buch, nein ich brauch kein neues Buch... ;)

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  4. Solche Teile sind ja direkt eine Einladung für mich das Quilten mit der Maschine zu probieren. Gefällt mir sehr gut, was du da gemacht hast.
    LG Mirella

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  5. Mit den fast noch roh anmutenden eng gezackelten Rändern bekommt das eine ganz organische Struktur. Viel schlüssiger als wenn man die Kanten sauber mit Schrägband eingefasst hätte.
    Toll gemacht!

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  6. Ich bin ganz überrascht von diesen Stoff- bzw. Quiltskulpturen. Das ist ganz neu für mich und sehr anregend (wenn ich nur nähen könnte...).
    Die "offenen" Ränder gefallen mir auch besonders gut dazu.
    Liebe Grüße von Sabine

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  7. Oh, schön noch ein paar Formen aus diesem Buch umgesetzt zu sehen! Diese "Blüten" (daran erinnern sie mich) hatte ich mir für Geschenkverpackungen vorgemerkt - das sieht wirklich gut aus!

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  8. Die dreieckige Variante finde ich ganz beosnders.diese Art der Verarbeitung läßt ja Behältnisse fast jeder Form zu. viele Grüße Karen

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  9. Seit langem einmal wieder juckt es mich beim Anblick deiner Werke wieder mit textilen Techniken zu spielen. An den Satinstich erinnere ich mich noch gut aus der Zeit als ich mehr in diese Richtung machte. Wurde mir von einer Kursleiterin vorgestellt.
    Die Quiltstiche (Stones usw.) hat deine Maschine ?! Ich erinnere noch gut als "wir" hier anfingen solche Muster mit dem besonderen Nähfuß zu sticken.
    Besonders gut gefällt mir deine Schote. Da kommt für meinen persönlichen Geschmack alles zusammen: Die Form, die Farben, die Quiltmuster.
    Leider (oder auch glücklicherweise) habe ich neben den Pflichten sehr viele Interessen, die ich verfolge, so dass ich nicht gleich zur Stoffsammlung und Maschine gehen werde. So sehr es mich gerade hinzieht. Über ein ausführliches Tutorial würde ich mich trotzdem freuen, so als Antwort auf deine Frage.
    Dir weiterhin viel Freude bei all deinen Projekten.

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