Mittwoch, 31. Oktober 2012

MeMadeMittwoch - Teil 45

Eigentlich wollte ich heute gar nicht mitmachen, beim Me Made Mittwoch: keine rechte Lust, schlechtes Licht für Fotos... (da ich in der Regel die Fotos wenigstens am Vortag mache, wie viele von uns).
Aber dann heute: hell, freundlich, ein paar Sonnenstrahlen. Also schnell, schnell - und gleich zur Sache:


Heute im brandneuen, gestern fertiggestellten Shirt mit Stickereien im Stil von Alabama Chanin. Ja, ich habe erstmals mit der Hand gestickt! Alle weiteren Informationen dazu und mehr Fotos (z.B. das Shirt von hinten) an einem der nächsten Tage.


Alle anderen MMM-Beiträge kann man hier anklicken. Auch heute wieder ein dickes Dankeschön an die Initiatorinnen.

Sonntag, 28. Oktober 2012

Stoffmanipulationen 7

Nach einigen Monaten Pause bei den Stoffmanipulationen, bin ich heute wieder dabei.

Ich habe aus einem ausrangierten Kaschmirpullover einen Schal gefilzt.

Vor rund einem Jahr habe ich das schon einmal gemacht und hier darüber berichtet; dort kann man auch die Vorgehensweise nachlesen. Zwei weitere Schals können hier angeschaut werden.

So sieht mein neues Werk aus:





Vor dem Filzen war der Schal 160cm lang und 38cm breit, nachher 140x33cm . Bei diesem Schal habe ich auch Stücke in der Längsrichtung zusammengefügt (bei meinen Prototypen hatte ich nur quer gestückelt) und die einzelnen Teile mit einem schmal und lang eingestellten Zickzackstich zusammengenäht, was gut funktioniert hat. Für diesen Schal habe ich zwei Ärmel und ein Rumpfteil verarbeitet. Die keilförmigen Stücke, die ich zum Begradigen der Ärmel abgeschnitten habe, habe ich an der schrägen Kante wieder angenäht und so ein neues rechteckiges Schalstück bekommen.

Als nächstes werde ich einmal einen mehrfarbigen Schal in dieser Technik ausprobieren, denn ein blaues Rumpfteil habe ich ja noch übrig und darüber hinaus liegen noch zwei andere Pullover bereit.

Außerdem würde ich auch gern einmal einen Schal aus einem neu gekauften Wollstrickstoff filzen, das hätte den Vorteil, dass ich mir die Farbe einmal gezielt aussuchen kann. Vielleicht würde die Technik ja auch mit Wolletamin funktionieren...?

Vielen Dank an Suschna, die die Aktion koordiniert und die hier ihr eigenes Projekt vorstellt und die Links zu den heutigen Beiträgen sammelt.


Samstag, 27. Oktober 2012

Eco Print - Folge 3 (Seide und Wollstoffe)

Eco Print ist faszinierend!

Ich habe meine nächste Kollektion gefärbt und diesmal Seide und Wollstoff verwendet. Da ich wusste, dass diese Materialien die Farben besser annehmen als Baumwolle oder gar Leinen, wolle ich das gern in dieser Runde ausprobieren. Ich habe Bouretteseide, Seidenpongé, Taft und einen Wollstrickstoff nach der Methode gefärbt, die ich hier erstmalig beschrieben habe. Ich habe einige Erkenntnisse gewonnen und bin mit den Ergebnissen durchaus zufrieden.

Doch der Reihe nach.

Nach meinen ersten Versuchen hatte ich den Eindruck, dass die Resultate verbessert werden können, wenn ich die Stoffe auf einen sowohl stabilen als auch leicht flexiblen "Kern" aufwickeln könnte; es wickelt sich auch leichter. Meine Lösung ist ein "Wickelkern":



Dafür habe ich einfachen Nesselstoff aufgewickelt und die Enden festgenäht. Diese Rollen kann ich natürlich immer wieder verwenden. Wenn sie Farbe angenommen haben, umwickele ich sie einfach mit etwas Plastikfolie, um die nachfolgenden Stoffe vor unerwünschten Abdrücken zu schützen. Nach einem Versuch kann ich bereits sagen, dass die Methode sich bewährt hat.

Bouretteseide: Sie ist m. E. nur eingeschränkt geeignet, da sie eine relativ raue Oberfläche hat. Ich habe verschiedene Pflanzen ausprobiert, jedoch hat mich nur der Rote Ahorn wirklich überzeugt:



Seidenpongé: Angefeuchteten Pongé doppellagig glatt auf einer Arbeitsfläche auszubreiten, ist ein Kapitel für sich! Schließlich habe ich es einigermaßen hinbekommen und die letzten Falten ignoriert. Ich überlege, ob man nicht auch trockenen Stoff mit Pflanzenmaterial belegen und ihn erst in aufgewickeltem Zustand durchfeuchten könnte. Müsste doch eigentlich funktionieren (mit Geduld).
Auf meinem Pongé habe ich braune und rote Zwiebelschalen und kleine Stücke von Eukalyptusblättern  ausgelegt. Das ist das Ergebnis:



Taft: Hier ist der Print der Blätter vom Perückenstrauch sehr pastellig ausgefallen:



Wolljersey: es handelt sich, genauer gesagt, um einen Merinojersey im Schlauch. Ich habe den Schlauch innen ganzflächig mit Blättern der Blutpflaume belegt, einmal auf die Hälfte zusammengefaltet und dann aufgewickelt.





Auch wenn Braun-und Naturtöne bisher nicht zu meinen Lieblingsfarben gehört haben, bin ich von den Färbeergebnissen recht angetan. Vielleicht ist das ein Hinweis, meine Farbpräferenzen einmal zu überdenken...?

Alle Stoffe wurden vor dem Färben gewaschen und gebeizt. Färbedauer: eine Stunde. Dann habe ich die Bündel zwei, drei Tage in einem verschlossenen Plastikbeutel ruhen lassen, bevor ich sie ausgewickelt habe. Nach dem Trocknen wurden die Stoffe heiß gebügelt. Nun ruhen sie noch ein paar Tage, bevor ich sie auswasche. Das ist die Methode, die India Flint in ihrem Buch empfiehlt.







Mittwoch, 10. Oktober 2012

MeMadeMittwoch - Teil 44

Mein erstes Kleidungsstück mit Eco Print möchte ich zum heutigen MMM* präsentieren:



Im vorherigen Post habe ich erklärt, wie ich den Blätterdruck gemacht habe. Das Shirt hat ihn jedoch nur auf dem Vorderteil; Rückenteil und Ärmel sind einfarbig, aber auch von mir gefärbt. Dafür habe ich eine größere Menge Blätter vom Perückenstrauch klein geschnitten, in Wasser eingeweicht und eine Stunde köcheln lassen. Dann durfte die Farbbrühe noch 24  Stunden ruhen, bevor ich die Pflanzenpartikel abgeseiht habe. Die Brühe hatte jetzt die Farbe von hellem Brombeersaft. Nun habe ich Wasser aufgefüllt, damit mein Stoff beim Färben ausreichend schwimmen konnte. Dabei habe ich meine Färbeflotte wohl zu weit verdünnt, so dass die grünen Farbanteile so stark dominiert haben, dass mein Stoff schließlich pastellgrün geworden ist. Zunächst dachte ich: sieht irgendwie ungesund aus. Aber in Kombination mit dem bedruckten Teil und als ganzes Kleidungsstück ist es ganz annehmbar und passt überraschend gut zu Jeans (die ich ja sowieso sehr häufig trage).

Nun liegen zwei Seidenstoffe und ein Wolljersey fertig gebeizt bereit für das nächste Experiment.

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* Was der MMM ist, erfährt man hier und was die anderen Hobbyschneiderinnen heute getragen haben hier.



Montag, 8. Oktober 2012

Eco Print - Folge 2


Ich hatte ja eine Fortsetzung meiner ersten Versuche angekündigt. Dies einzuhalten, fiel mir wirklich nicht schwer. Ich finde, es ist eine spannende Technik mit Suchtpotential.

Eco Print (nach India Flint) ist eine Färbetechnik, bei der Blätter, Blüten und andere florale Teile ihre Farbe direkt auf den Stoff abgeben. Blätter werden auf dem Stoff ausgelegt, dieser wird straff aufgewickelt und über Wasserdampf gedämpft (30-60 Min.). Dann darf das Bündel noch einige Zeit ruhen, bevor es wieder auseinander gewickelt und getrocknet wird. Dann wird heiß gebügelt und danach erst gespült. In meinem ersten Post zu diesem Thema erläutern ein paar Fotos die Vorgehensweise.

Nun habe ich nach dieser Methode ein Stoffstück gefärbt, das ich zu einem Kleidungsstück verarbeiten will. Das Material ist ein Interlockjersey aus Baumwolle. Als Färbepflanzen habe ich hauptsächlich Blätter vom Perückenstrauch (Cotinus) verwendet, außerdem einige Zwiebelschalen und Blütenblätter der Färberkamille. Das Pflanzenmaterial habe ich nur auf der Hälfte des Stoffstücks verteilt, dann die andere Hälfte darüber geklappt, ein Stück Plastikfolie (Bratschlauch, hitzebeständig) daraufgelegt, damit sich die Abdrücke der Blätter nicht auf mehrere Stofflagen durchdrücken, und dann aufgewickelt. Zum Fixieren habe ich ein etwas dickeres Nähgarn drum herum gewickelt. Das gefällt mir deutlich besser als die zuerst erprobten Gummibänder. Die Fäden kann man später einfach wieder abwickeln oder abschneiden.

Ergebnis:


In der Nahaufnahme kann man sogar ein wenig die Blattadern erkennen:



Wie ich bei der Verarbeitung vorgegangen bin und welches Kleidungsstück schließlich daraus entstanden ist - nun... das zeige ich am Mittwoch zum MMM.