Freitag, 31. August 2018

Kleid: burdastyle 07-2018-113

Ich beginne meine Schnittbesprechung gleich mit dem Foto:





Dieses Kleid in der Juliausgabe 2018 von burdastyle hatte mir gleich gefallen. Das obere Vorderteil hat eine mit einem schmalen Steg zusammengehaltene Raffung - von Burda "Knoten" genannt, obwohl das natürlich keiner ist. Der Ausschnitt ist vorn und hinten ein gespreiztes V - vorn durch die Raffung leicht nach oben gebogen. Die Schultern sind etwas überschnitten. Die Quernähte sind von der Taille aus um ein paar Zentimeter nach oben versetzt, vorn mehr als hinten, denn die Naht verläuft leicht spitz nach oben und ist somit eine Spiegelung des Ausschnitts. All dies sind schöne Details, die den Reiz des Schnitts ausmachen. Also muss man ihn einfach nähen!



Ich hatte in der Burdaredaktion angefragt, wie ich bei diesem Kleid am besten eine Änderung für eine kleine Oberweite mache (SBA) und in weniger als 24 Std. eine Antwort mit Skizze erhalten:

Bildrechte bei der Redaktion von burdastyle



Man hat mir geraten, die Schrägstellung des oberen Vorderteils nicht zu verändern, sondern den Brustabnäher zu reduzieren: an der markierten Linie durchschneiden und um den halben Inhalt  übereinander schieben. Das habe ich so durchgeführt und es war genau richtig. Danke!


Mein Stoff ist ein Ramie - glaube ich, denn er hat einen Charakter wie Leinen, ist aber ein wenig steifer. Genau genommen ist das nicht die ideale Beschaffenheit für dieses Modell; ein weicherer Stoff wäre speziell für die Raffung besser. Aber der Stoff war im Schrank und die Farbe gefiel mir gut, also habe ich es gewagt.

Burda sieht für die oberen Schnittteile ein Futter vor. Ich wollte ein möglichst luftiges Kleid und habe deshalb  darauf verzichtet. Deshalb musste ich mir eine andere Methode für die Versäuberung des Schlitzes an der Raffung überlegen. Ich habe diese Öffnung mit einem Stoffstück verstürzt und knappkantig abgesteppt.



Die Armausschnitte sind mit einem Schrägstreifen verstürzt, den ich schmal gehalten und eingeschlagen aufgesteppt habe.

Jetzt habe ich an einem der letzten wärmeren Tage endlich die Fotos gemacht und hoffe, dass noch der eine oder andere schöne Tag kommt, denn ich habe das Kleid noch gar nicht getragen und wünsche mir noch eine Gelegenheit. 


Donnerstag, 16. August 2018

Sommerkleider im Kleidersommer

In diesem warmen, ja heißen Sommer habe ich so oft Kleider und Röcke getragen wie noch nie zuvor in dieser Jahreszeit. Deshalb habe ich auch noch das eine oder andere Sommerkleid gebraucht. Ich mag ja am liebsten diese ärmellosen Etuikleider (die ich bisher nicht ganz korrekt Shiftkleider genannt habe). Man hat Luft um die Beine, an der Taille liegt nichts an und ich finde, sie stehen mir ganz gut. Sie haben nur einen Nachteil: Man kann nicht gut damit Fahrrad fahren. Mal eine kürzere Strecke bei  uns im Ort kriege ich hin, aber die knapp zehn Kilometer zum Arbeitsplatz sind zuviel. Da kommt mir entgegen, dass ich den Weg nicht täglich machen muss. Aber ich schweife ab.

Zwei neue Etuikleider sind entstanden, eines aus einem vorhandenen und eines aus einem spontan gekauften Stoff, der mir so gut gefallen hat. Meinen bewährten Schnitt habe ich bei dieser Gelegenheit im oberen Vorderteil noch ein wenig bearbeitet, habe versucht, den Übergang von der kleineren Oberweite zu den breiteren Schultern zu verbessern. Der Schnitt ist burdastyle 06-2004-130, inzwischen so acht bis zehn mal genäht im Laufe der Jahre und alle Kleider existieren auch nicht mehr.

Jetzt aber die Fotos:

 


Dieses Kleid ist aus einem Bicolor-Feinleinen, d.h. Kette und Schuss haben unterschiedliche Farben, hier weiß und mittelblau. Das ist der Stoff aus dem Vorrat, wahrscheinlich einmal in Kassel gekauft. Hier habe ich auf die senkrechten Abnäher im Rücken, die der Schnitt vorsieht, verzichtet. Die Fotos verraten mir nun, dass das Kleid mit Abnähern wohl besser sitzen wird; deshalb werde ich sie noch einfügen. Das Kleid habe ich während der heißen Tage schon mehrfach getragen.




Das bunt geblümte Kleid ist aus einem Viskose-Leinen-Gemisch, das sich weich und angenehm anfühlt. Farben und Muster haben mich sofort angesprochen und da der Preis moderat war, habe ich 2m mitgenommen (Kaufhaus in der nahen Stadt). Hier habe ich die Rückenabnäher eingefügt; das hat der Optik gutgetan, obwohl das Muster eher ein Manko bei der Passform verziehen hätte. Außerdem habe ich den für Halsausschnitt und Armlöcher zusammenhängenden Besatz aus einem dünnen, einfarbigen Baumwollbatist genäht. Ich wollte es möglichst wenig auftragend.



Dieses Kleid hat heute seine Prämiere: für die Fotos angezogen und gleich angelassen. Und zum Spaß mal den Sonnenhut aufgesetzt:



Diesen Beitrag verlinke ich bei: fraufreutsich, eine Verlinkungsmöglichkeit für selbstgemachte Damenoberbekleidung, ähnlich wie der MMM, die vom 15. bis 20. eines jeden Monats stattfindet. Mehr Zuspruch, liebe Kolleginnen!

Anmerkung:
Dies ist ein werbefreier Blog.
Die Nennung von Produktnamen, Marken, Herstellen, Händlern usw. dient nur der Information meiner Leserinnen und Leser.