Bevor ich mein eigenes Projekt vorstelle, möchte ich gleich zu Beginn die Beiträge der anderen Stoffspielerinnen auflisten. Ich werde im Laufe des Tages die Sammlung ergänzen und wenn ich einen Beitrag nicht selbst finde, bitte ich um einen Hinweis in den Kommentaren. (Stichwort: Kommentar. Zuletzt hatte ich Probleme, bei anderen zu kommentieren; ich hoffe, dass es heute klappt, ansonsten bitte ich um Nachsicht.)
- Christiane vom Blog Schnitt für Schnitt hat in ihren großen Fundus von Seidenkrawatten gegriffen und gepatchworkt.
- Gabi vom Blog made with Blümchen hat Wachsbatik auf Seide probiert und berichtet ausführlich über ihre Erfahrungen.
- Sabine vom Blog tyche's touch hat eine verschlissene Seidendecke gerettet - aus Liebe zu Seide.
- Anneliese zeigt in ihrer Galerie der Handarbeiten ein seidenes Ringkissen.
- Elvira vom Blog zwischen-en-durch präsentiert einen Pomponbeutel aus Krawattenseiden-Musterstücken und hängt auch noch ein Tutorial an.
- Ute zeigt uns auf ihrem Blog 123-Nadelei, wie sie eine Seidenkrawatte in ein Cliptäschchen verwandelt hat.
- Sabinemichaela präsentiert auf dem Blog Petersilie & Co. eine Stickerei mit Seidenbändern, die eine wunderbar plastische Arbeit ergeben.
Ich habe für mein Projekt Maulbeerseide verwendet. Vor einiger Zeit hatte ich die Gelegenheit, ein Bündel weiße Seidenreste zu kaufen, alle etwa ähnlich in Größe, Stärke und Gewicht, nur ein Stück hat eine besondere Webung. Tierische Fasern lassen sich ja sehr gut mit Pflanzenfarben färben, also habe ich meinen Färbetopf hervorgeholt und eine Sandelholzfärbung angesetzt.
Dafür habe ich mich an die Anleitung in Dorothea Fischers Buch "Naturfarben auf Wolle und Seide" gehalten. Meine Stoffstücke habe ich genau in der Mitte geteilt, um zwei identische Züge in zwei Farbtönen färben zu können.
Das Format der Stoffstücke hat dann die Weiterverwendung vorgegeben: Es sollte ein Schal werden. Entscheiden musste ich dann noch über die Anordnung der Teile: gemischt oder nach Farbtönen getrennt, eher breiter und kürzer oder schmaler und länger? Da ich einen Schal vorziehe, dessen Enden wenigstens bis zur Taille herunterhängen, wenn man ihn einmal um den Hals wickelt, wurde mein Exemplar 2,40m lang - einschließlich Fransen. Für die Fransen habe ich auf dünnes Seidengarn zurückgreifen können, das bereits da war, denn ich hatte schon vor einiger Zeit einmal mit Sandelholz gefärbt - ebendieses Garn und ebenfalls in zwei Farbtönen. Es passte perfekt.
Dann war auch die Entscheidung für die Aufteilung der zwei Farbtöne gefallen: Die Stoffe aus der ersten Färbung bilden zusammen die eine, die aus der zweiten Färbung die andere Schalseite. Und da zwei unterschiedliche Schalenden interessanter aussehen als zwei identische, sind die letzten Stoffstücke unterschiedlich lang und die Fransen auf der einen Seite heller und auf der anderen dunkler.
Und was macht man normalerweise aus Garn? Stricken! Wie wäre es dann mal mit Armstulpen?
Für die Fotos habe ich den Schal zu dem schwarzen Outfit kombiniert, dass ich gerade getragen habe; das passt jedenfalls schon mal.
Zu einem Kleid wäre es schöner ... Das ist bereits in Planung und es sollte klappen, dass ich Kleid mit Schal z.B. zum nächsten MeMadeMittwoch zeigen kann.
Noch ein Wort zu meinen Fotos: Mit der Wiedergabe der Farben bin ich sehr unzufrieden: Ich habe gestern bei schlechtem Licht fotografiert und dann ein wenig nachbearbeitet; irgendwie sind verschiedene Farbtöne entstanden. Ich werde versuchen, bei besseren Bedingungen neue Fotos zu machen.
Dieses Foto will ich aber noch zeigen, weil es die beiden Farbnuancen und den schönen Glanz des Seidengarns gut zeigt:
Danke an alle Mitspielerinnen des heutigen Sonntags (der in meiner Heimat Hessen gegen Abend noch spannend werden wird). Beim nächsten Mal Ende November ist Ines vom Blog Nähzimmerplaudereien mit dem Thema "Sterne" unsere Gastgeberin. Ich freue mich drauf!