Heute ist der letzte Sonntag im Monat und deshalb Showtime für die Stoffspielereien. Das Thema im Februar ist Chenille.
Ich gebe zu, es ist erst einmal nicht so richtig an mich gegangen. Aber dann habe ich bodenständig-praktisch gedacht und eine Idee war geboren:
Die Quilter kennen die Technik des Chenille wahrscheinlich. Das Prinzip: man legt mehrere Lagen von gleich großen Stoffstücken im gleichen Fadenlauf übereinander, steckt oder heftet und zeichnet dann, am besten in der Mitte, eine Markierung diagonal zum Fadenlauf für die erste Naht. Dann werden rechts und links davon in gleichem Abstand weitere Nähte gearbeitet, bis die Fläche komplett gefüllt ist. Nun werden zwischen den Nähten die Stofflagen aufgeschnitten, der unterste Stoff jedoch nicht. Die Schnittkanten sollen kräftig ausfransen, was durch bürsten oder waschen erreicht werden kann. Chenille fertig.
Meine Umsetzung der Chenilletechnik ist eine ..... Duschmatte!
Sie besteht aus dem Trägerstoff und drei Lagen Baumwollflanell plus unten drunter - damit es recht weich wird - eine Lage Baumwollvlies.
Angezeichnet und in 2cm Abstand durchgenäht.
Mit der Schneiderschere aufgeschnitten. Das ging problemlos; ich brauchte keinen Chenille-Cutter.
Wie franse ich nun die Kanten aus? Waschen in der Maschine? Landen dann nicht viele, viele Fädchen im Flusensieb? In den Trockner? Ich habe keinen. Ich habe schließlich gebürstet und mit den Fingernägeln ausgestrichen, was jedoch seine Zeit braucht.
Und hinterher konnte ich das Nähzimmer saugen.
Aber meine Duschmatte ist fertig und sieht gar nicht so übel aus:
Sie hat noch eine einfarbige Rückseite bekommen und ein Binding.
Die Wäschen (vielleicht zunächst im Wäschesack, wegen der Flusen) werden nach und nach die Schnittkanten weiter aufdröseln, so dass sich der Chenilleeffekt verstärken wird.
Dies ist wahrscheinlich eine eher aufwändige Methode, einen Duschvorleger zu nähen, aber darum ging es ja nicht. Weitere Anwendungen wären aus meiner praktischen Sicht: Kissen und Stuhlkissen. Letztere könnte ich durchaus gebrauchen.
Nun bin ich neugierig auf die anderen Chenille-Spielereien - es ist sicher auch Kunstvolles dabei; darauf bin ich besondres gespannt. Griselda vom Blog Machwerke sammelt heute die Beiträge.
Apropos:
Ich habe kürzlich in meiner Auflistung der Stoffspielereien (siehe oben in der Leiste) die Themen ergänzt. Eins fehlt mir; vielleicht kann jemand aushelfen. Außerdem habe ich dort die bereits angekündigten Themen der nächsten Monate aufgeführt.
Und last but not least:
Mit den heutigen Stoffspielereien können wir dreijähriges Jubiläum feiern, denn wir haben im Februar 2012 mit dieser Aktion begonnen. Hier ist Suschnas Aufruf zu den Stoffspielereien, die anfangs noch Stoffmanipulationen hießen, vom Februar 2012. Die ursprüngliche Idee war ja, mit den Stoffmanipulationen in die dritte Dimension zu gehen. Nun, mit der Chenille-Technik haben wir sowohl den Stoff manipuliert als auch die dritte Dimension erreicht.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich noch einmal ausdrücklich allen danken, die in der Vergangenheit Ideen, Zeit und Engagement in die Stoffspielereien gesteckt und die monatlichen Beiträge gesammelt haben.