Mittwoch, 3. Februar 2021

Me Made Mittwoch im Februar 2021

Gerade habe ich nachgesehen, wann mein letzter Beitrag zum Me Made Mittwoch war. Es kam mir vor, als läge es länger zurück; aber nein, das war erst im Dezember. Und da habe ich eine Jacke mit handgewebtem Vorderteil gezeigt. Nun, heute gibt es wieder eine Jacke und Gewebtes.

Hier ist alles handgewebt und nicht nur die Vorderteile wie beim Dezembermodell. Da Weben mein neuestes Hobby ist (seit einem Jahr), dominiert es immer noch meine Handarbeiten und ich finde es so schön, dass ich Weben und Nähen zusammenbringen kann.

Für diese Jacke hatte ich nur eine begrenzte Menge Garn. Es stammt aus einem Pflanzenfärbeprojekt, bei dem vor ein paar Jahren einige Färber eine größere Menge Garn gefärbt haben, jeder mit einer anderen Pflanze. Dann wurde das Garn unter den Mitmachen aufgeteilt, so dass am Ende jeder eine gewisse Menge Garn in mehreren Farben hatte. Eine schöne Sache, aber, wie gesagt, Menge begrenzt und nicht erweiterbar. Blau habe ich selbst etwas später mit Indigo noch gefärbt und so die Farbpalette erweitert.

Ich habe für Rücken- und Vorderteile sowie Ärmel drei Panel gewebt und dabei schwer getrickst, damit ich mit der Menge hinkomme. Ein weiteres Puzzle war dann das Auflegen der Schnittmusterteile. Mehrfach habe ich verworfen und neu geplant, bis diese Version feststand.

Der Rücken ist zweigeteilt und asymmetrisch, musste ich so machen, gefällt mir aber gut. Auch die Ärmel sind ein wenig unterschiedlich und haben eine breite Manschette bekommen, für die ich die Restteile des Rückens verwenden konnte.

 


Die Vorderteile musste ich in der Länge ergänzen - deshalb der gelbe Streifen. Und dann die Knöpfe: Mein Knopfvorrat ist nicht klein aber nichts Passendes war dabei. Im Geschäft kaufen geht ja im Moment nicht und bei einer Bestellung war mir das Risiko zu groß. Also selbermachen. Wie ich drei Lochknöpfe mit Resten des Gewebes bezogen habe, zeigen die Fotos:


Das Annähen war ein wenig unkonventionell ohne Stil am Knopf; ein durch die Löcher gezogener Draht hätte da sicher geholfen, aber die Idee ist mir zu spät gekommen. Na gut, zuknöpfen werde ich die Jacke eher selten.

Jetzt zeige ich euch noch, die gewebten Stücke vor dem Zuschnitt ...

  

... und wie ich den Stoff zugeschnitten habe, denn ich musste ja dafür sorgen, dass sich mein Gewebe nicht auflöst.


Einen Besatz hat die Jacke nicht; ich habe nur wenige Zentimeter nach innen umgeschlagen, nachdem ich sie mit einer leicht dehnbaren Vlieseline gebügelt hatte. Deshalb war da auch kein Platz für Knopflöcher und ich habe Garnschlaufen gezwirbelt, die an der Bruchkante herausschauen.

Das Garn ist eine Merinowolle, ein wenig auf der dickeren Seite; ich habe einen 30/10er Gatterkamm verwendet. D.h., auf 10cm kommen 30 Gewebefäden. Das ist mein gröbster Kamm und mit dem kommt man recht zügig voran. Wieviel Wolle in Gramm ich verbraucht habe, kann ich leider nicht sagen, denn ich habe die Menge vorher nicht gewogen und ich hatte ja auch keine vollständigen Knäuel wie bei Kaufwolle.

Die Jacke passt am besten zu Jeans (die ich sowieso häufig trage) und ich hoffe, dass sie eine Weile hält denn sie wärmt auch so schön.

Alle Me Made Mittwoch-Beiträge kann man heute hier ansehen - vielen Dank an die Organisatorinnen für ihre Mühe. Und allen Lesern danke, dass ihr bis hierher durchgehalten habt.