Freitag, 20. März 2020

Weben: Ausprobieren von Mustern

Das Weben ist für mich neu und spannend, deshalb steht es momentan bei meinen Hobbys an erster Stelle.



Nach den ersten beiden gewebten Küchenhandtüchern habe ich nun eine "Test-Kette" aufgebäumt, um ein paar Muster auszuprobieren. Die Anleitungen dazu habe ich dem Buch Weben. Das Standardwerk für den Gatterkamm-Webrahmen von Syne Mitchell entnommen, das alle Grundlagen bis hin zum Weben mit drei Gatterkämmen enthält.

Das rote Garn, das ich verwendet habe, ist vielleicht nicht optimal für einen möglichst attraktiven Eindruck, aber ich hatte es gerade zur Hand.

Beginnen wir mit dem Waffelmuster. Davon hatte ich bereits ein paar sehr schöne Beispiele im Netz gesehen und ich wollte wissen, wie leicht, schwierig oder auch zeitraubend es sein würde.


Der regelmäßig aussehende Teil ist der, auf den es ankommt (oben habe ich einmal den flottierenden Schuss vergessen und unten blitzt schon ein anderes Muster hervor). Beim Waffelmuster arbeitet man mit einem sog. Lesestab, mit dem bestimmte Kettfäden angehoben werden. Dann entstehen flottierende Kett- und Schussfäden. Zusätzlich kommt es auf die Abfolge an: Bei meinem Muster besteht ein Rapport aus sechs Schüssen, die dazu führen, dass kleine Quadrate - Waffeln - hervortreten. Gleichzeitig wird das Gewebe etwas dicker (als eine Leinwandbindung) und griffiger - genau das Richtige für Handtücher. Bei der Meterware kennen wir diese Art Gewebe als Waffelpikee.
Dieses Muster habe ich mir vorgenommen für einen weiteren Satz Handtücher.

Dieses Muster heißt Brooks Bouquet:


Hier werden kleine Fadengruppen zu einem "Bouquet" zusammengefasst, in dem der Schussfaden einmal drum herum geschlungen wird. Je nachdem wie man das ausführt und anordnet, entsteht quasi ein Lacemuster, ein Begriff, den viele Strickerinnen kennen werden. Ich habe Schals gesehen, die komplett in diesem Muster gewebt waren oder eine Art Bordüre an den Enden hatten - sehr schön. Eine Schussreihe, bei der man über die ganze Breite diese Umschlingungen arbeiten muss, dauert natürlich etwas länger ...

Und nun ein Foto vom "Dänischen Medaillon":


Es wird am besten in einem kontrastfarbenen Garn ausgeführt und man braucht eine Häkelnadel, um den Faden zwischen den beiden Reihen zu verschlingen. Ich kann mir das gut als Bordüre vorstellen, vor allem wenn man ein besonderes Garn verwendet.

Hier habe ich noch ein weiteres Lochmuster: Dreher


Davon habe ich nur eine Reihe gewebt; ich fand das eher mühsam und es steht auf meiner Liste der Muster, die ich demnächst weben will, nicht unbedingt an oberster Stelle.
Unten im Foto sieht man flottierende Schussfäden, die ich gruppenweise angeordnet und für die ich auch ein kontrastfarbenes Garn verwendet habe.

Und schließlich das Pfauenauge:


Auch hier kommt wieder ein andersfarbiges Garn zum Einsatz und man muss mit zwei Leseleisten arbeiten; dauert alles ein bisschen, aber der Effekt ist schön. Wie man auf dem allerersten Foto oben sehen kann, wird das Gewebe bei diesem Muster ein wenig dreidimensional.

So, das war's für heute aus meinem neuen "Webstudio". Natürlich ist dort wieder eine neue Kette auf dem Rahmen und es gibt dann bald ein weiteres Projekt, das ich zeigen kann.

Aber: Zwischendurch habe ich sogar etwas genäht und wenn ich mich dazu aufraffen kann, am Mantel den Saum und die Knopflöcher zu nähen und am Sweater den Halsausschnitt, wird es hier sogar mal wieder etwas Genähtes zu sehen geben.

Bis dahin: Bleibt gesund!


5 Kommentare:

  1. Faszinierend. Ganz neu für mich.
    Ich habe nur so einen einfachen Schulwebrahmen zuhause, aus dem die Fäden gerne auch herausrutschen, deswegen bin ich noch nie über Versuche herausgekommen.
    Ich würde gerne mehr davon lesen.
    Liebe Grüße
    Susan

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Es freut mich zu hören, dass das Thema dich interessiert. Es wird in nächster Zeit noch mehr kommen.

      Löschen
  2. Was für ein interessantes Muster, du bist ja wirklich eine Webkünstlerin. Die Muster erinnern mich ein bisschen an die Tischdecken meiner Mutter und Oma. Toll gemacht und eine wirklich gute Idee mit dem Weben. Ich wünsche dir auch weiterhin ganz viel Freude damit. Hab es fein.
    Liebe Grüße aus dem kühlen Heidelberg
    Annette

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Vielen Dank. Als Webkünstlerin sehe ich mich natürlich nicht, aber ich freue mich trotzdem über das Kompliment. Ja, das Weben ist genau das Richtige für mich. 8Aber nähen werde ich dennoch weiterhin.)

      Löschen
  3. Liebe Beate,
    tolle neue Dinge hast Du probiert. Ich bin schon sehr auf die Originale gespannt, wenn wir uns dann "irgendwann" wieder zum Nähen treffen können.
    Liebe Sonntagsgrüße
    Roswitha

    AntwortenLöschen

Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in der Datenschutzerklärung von Google.