Ich habe mich damit ein wenig schwer getan, denn Monogramme verbinde ich in erster Linie mit Stickerei und das kann ich nicht besonders gut. Deshalb habe ich einen anderen weg gewählt, aber so ganz ohne Sticken war mein erster Versuch dann doch nicht. Ich habe mich an das Buch The Art of Manipulating Fabric von Colette Wolff erinnert und bin dort den Anleitungen für Trapunto bzw. Corded Quilting (Gibt es dafür einen deutschen Begriff?) gefolgt.
Zunächst habe ich mir eine Vorlage für meine Initialen im Internet gesucht und das Motiv mit einem wasserlöslichen Stift auf weißes Leinen übertragen. Dann habe ich den Stoff mit einem zweiten Stück Leinen rückseitig gedoppelt und die Linien mit einem dickeren doppelt genommenen Nähfaden mit Rückstichen nachgestickt.
Auf diese Weise arbeitet man einen Zwischenraum, einen Tunnel, in den man von der Rückseite einen dickeren Faden einzieht, der auf der Vorderseite die Linien plastisch hervortreten lässt.
Das fand ich nicht besonders gelungen. Die Stiche zu groß, der Tunnel zu breit und alles ein wenig schief.
Aber das kann man auch mit der Nähmaschine nähen - mit der Zwillingsnadel. Ich habe zwei Breiten ausprobiert und die schmalere als besser geeignet befunden. Zweiter Versuch:
Die Stiche sind zwar etwas gleichmäßiger, aber es ist schwierig mit der Zwillingsnadel Rundungen hinzubekommen. Die Form meiner Initialen ist letztlich für ein sauberes Ergebnis auch nicht gut geeignet. Die eckigen Buchstaben würden besser klappen. Wahrscheinlich kann man auch meine Initialen kaum entziffern: BS soll das sein.
Die Ausgangs-Idee war, die Brusttasche einer geplanten weißen Bluse mit einem solchen Monogramm zu verzieren. Nun, so wie hier ausprobiert, mache ich das gewiss nicht - vielleicht habe ich, bis ich zum Nähen der Bluse komme (Spätsommer?), eine andere Idee und vielleicht findet sich eine Inspiration bei den anderen Stoffspielerinnen.
Heute folge ich also den Statuten der Stoffspielereien indem ich auch eine etwas weniger gelungene Arbeit zeige. Vielleicht gibt es in den Kommentaren Ideen und Vorschläge. OK, eine Idee habe ich selbst - sticken üben.
Gabi (Link oben) sammelt heute die Ergebnisse der anderen Stoffspielerinnen; ich bin gespannt, was wir da zu sehen bekommen.
Mach mit, trau dich, sei dabei! Die Stoffspielereien sind offen für alle, die mit Stoff und Garn etwas Neues probieren wollen. Es geht ums Experimentieren und nicht ums Perfektsein, denn gerade aus vermeintlich „misslungenen“ Experimenten können wir im Austausch jede Menge lernen. Lass dich gerne vom monatlich vorgegebenen Thema inspirieren und zeig deine Ideen dazu.
Jeden letzten Sonntag im Monat sind die Stoffspielereien zu Gast bei einer anderen Bloggerin. Dabei kommen wir ohne Verlinkungstool aus: Schreib einfach einen Kommentar mit dem Link zu deinem Beitrag im jeweiligen Blogpost der Gastgeberin. Sie fügt die Links im Lauf des Tages in ihren Beitrag ein – ganz persönlich und individuell.
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Das nächste Mal wird erst im September sein, denn die Stoffspielereien machen eine Sommerpause. Am Sonntag, 27. 9. ist das Thema "Texturen der Natur" bei Schnitt für Schnitt.