Susannes große Nadelbrief-Aktion hat in der 18.Kalenderwoche Japan zum Thema. Ein schöner Anlass, Boro auszuprobieren. Boro hat etwas von Patchwork und von Sashiko. Dabei werden Stoffstücke aneinander und übereinander gelegt, neu und meist kunstvoll arrangiert und mit Stickstichen festgenäht. Ursprünglich durch die Schichtung für einen wärmenden Effekt angewendet und um defekte Textilen zu flicken und erhaltenswerte Stücke zu retten und in der Familie weiterzugeben. Für uns stehen der ästhetische Aspekt, das kunstvolle Arrangement der Stoffstücke und die geschickte Platzierung der Stickstiche im Vordergrund.
Für meine Boro-Arbeit konnte ich die kleinsten Stoffstücke hervorholen: Stoffmuster, die ich mir einmal bei Onlinehändlern als Griffprobe bestellt und aufgehoben hatte. Im Laufe der Zeit ist einiges zusammen gekommen und wie gut, dass die textile Kunsthandwerkerin so schnell nichts wegwirft!
Für ein Nadelbriefchen mit dem fertigen Maß 10x10cm hatte ich schnell passende Stoffstücke in Schwarz- und Grautönen zusammen. Ich habe sie auf einem dünnen Baumwollstoff arrangiert, mit Stecknadeln fixiert und mit der Nähmaschine (größte Stichlänge, breiter Abstand) festgenäht.
Für meine nun folgenden Handstiche habe ich Sticktwist verwendet. Im Gegensatz zu Sashiko kommt es hier nicht auf Akkuratesse an; die Stiche müssen nicht gleichmäßig sein, sondern man kann sie den Gegebenheiten anpassen.
Nach der Fertigstellung habe ich teilweise die Maschinennaht wieder gelöst, aber nur da, wo sie unschön sichtbar war.
Für die Innenseite habe ich einen Rest anthrazitfarbenes Leinen mit feinem hellen Nadelstreifen verwendet. Der Verschluss ist wieder ein Bändchen; diesmal eine rote Lederkordel, die den roten Farbtupfer eines Stoffstückchens wieder aufnimmt.
Dieses Boro-Nadeletui bietet Platz für die kleinen Sicherheitsnadeln, die bisher in einem großen Sammelsurium von größeren Nadeln ziemlich untergegangen sind. Wer weiß, wofür ich sie einmal gebrauchen kann - nichts wegwerfen: s.o.
Mein Nadelbrief sieht ein wenig schief aus, was daher kommt, dass der Stoff durch die verschiedenen Lagen der Stoffstückchen an unterschiedlichen Stellen auch unterschiedlich dick ist. Dann legt sich die Nahtzugabe nicht gleichmäßig um. Das will ich mir merken für den Fall, dass ich diese Technik einmal bei einem Projekt anwende, wo es stärker auf Akkuratesse ankommt. Denn: bei der Boro-Recherche habe ich etliche ausgefallene und kunstvolle Arbeiten entdeckt, die mich angeregt haben, ein Kleidungsstück in dieser Technik zu nähen - eine reizvolle Idee, vielleicht eine Weste? Oder zunächst einmal eine Tasche?
Verlinkt bei: nahtlust.de - Susannes große Nadelbriefaktion 2019
Ich bin immer fasziniert von diesen Arbieten, habe aber so etwas selber noch nicht probiert. Wie haltbar diese Stiche im Alltag dann wirklich sind, würde mich auch interessieren.Wie schön, dass diese Stoffproben nun solche einen Verarbeitung zugekommen ist.
AntwortenLöschenVile Grüße K.
Beim Gebrauch werden die Schnittränder wohl ausfransen, aber das ist vielleicht auch so gedacht ...? Wenn man das minimieren will, gibt es wahrscheinlich schon Möglichkeiten. Ich denke, ich werde das mal mit einer Tasche, Typ Einkaufsbeutel, ausprobieren. Da ich diese Dinger ständig benutze and auch wasche, kann das ein echter Test werden.
LöschenOh ja, das ist eine schönes Nadelbriefchen geworden. Auch die Stoffe sehen super zu der Technik aus.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Monika
Wunderschön, diese Technik ist einfach großartig:)
AntwortenLöschenLG
Kerstin