Sashiko, Shibori und Furoshiki habe ich bereits einmal ausprobiert und hier auf dem Blog darüber berichtet (siehe Verlinkungen). Shibori war vor rund einem Jahr bereits bei den Stoffspielereien einmal Thema. Aber meine damaligen Versuche haben mich noch nicht zufrieden gestellt und nachdem ich vor einigen Monaten erstmals Indigofärbungen ausprobiert (jedoch nicht gebloggt, sorry) habe, war jetzt die Zeit und die Gelegenheit, beides zusammen zu bringen.
Bei meinen ersten Versuchen war ich Anleitungen aus dem Internet gefolgt; inzwischen habe ich mir ein Buch besorgt: Janice Gunner, Shibori im Textildesign. Auf der Seite des Haupt Verlags ist es nicht mehr zu finden, aber z.B. hier. Mal abgesehen davon, dass ich das Buch sehr gut finde, ist es auch angenehm, das Shibori-Wissen kompakt zusammen und etwas zum Blättern und Schmökern zu haben.
Da ich mehrere Techniken und Muster probieren wollte, habe ich mir zunächst aus Baumwollsatin 15x15cm große Quadrate geschnitten, mit der Überlegung, dass ich diese Stücke später patchworkartig weiterverarbeiten kann. Ich habe abgenäht und abgebunden, Perlen eingebunden, gefaltet, geknüllt, gestaucht und gerafft. Wer sich für die Details und die japanischen Namen der verschiedenen Vorgehensweisen interessiert, schaut z.B. bei Gabi, unserer heutigen Gastgeberin, und Christiane - beide haben sich ebenfalls mit Shibori beschäftigt.
Im Vorfeld hatte ich bereits Motive entworfen, von denen sich die meisten als zu kompliziert herausgestellt haben (zumindest für die kleinen 15x15 Stoffe); eines habe ich aber verwendet:
Die Färbeflotte war nicht mehr so spannend, da ich meine Indigo-Premiere bereits hinter mir hatte und wusste, dass das halb so wild ist. Vorausgesetzt man hält sich an die schlanke Variante dieser Blaufärberei, wie z.B. hier erklärt oder hier. Ich habe mich vor allem bei den Mengenangaben an letztere gehalten. Es hat alles gut geklappt und ich bin mit den Ergebnissen sehr zufrieden.
Hier sind meine Quadrate gefärbt und aufgebunden bzw. ausgewickelt:
Ursprünglich hatte ich zwölf, aber eines ist mir offenbar abhanden gekommen.* Macht aber nichts, denn ich habe ja noch mehr, aus dem ich das fehlende Stück schneiden kann.
Lust auf ein Rätsel? Zu welchen Quadraten gehören diese Bündel:
Unten, das sind keine Fransen sondern die Reservierungen durch das Abbinden.
Auf ein 45x55cm großes Stück Baumwollsatin habe ich in verschiedenen Abständen und mit unregelmäßigen Stichen Linien gestickt. Wie lange das gedauert hat? Na, ungefähr eine Spielfilmlänge, eine royale Hochzeit und ein Eintracht-Sieg im Pokalfinale.
Mit Hilfe der Fäden wird der Stoff gerafft.
genäht |
gerafft |
kommt grün aus der Flotte und schlägt dann in blau um |
in nassem Zustand ein kräftigeres Blau |
getrocknet, gespült und gebügelt |
Dieses Motiv wird als Halbkreis mit dem zur Hälfte gefalteten Stoff gearbeitet:
Dieses Motiv habe ich zuvor bei den Stoffspielereien im Oktober letzten Jahres als Rostfärbung realisiert. Dieser Kreis ist so etwas wie mein Shibori-Lieblingsmotiv. Man kann es verschieden variieren ... ich habe da bereits einiges im Kopf ...
Die Quadrate werde ich wohl zu einem kleinen Wand-Quilt verarbeiten; ich habe sie schon mal angeordnet:
Zwischen die Teile werde ich schmale einfarbige Streifen nähen, eine Umrahmung drum herum und dann weiß ich auch schon, wo das fertige Werk hängen wird.
Ich habe Feuer gefangen! Die nächste Indigo-Färbung ist bereits geplant. Im Moment stichele ich an einem Schal und ich darf noch verraten, dass ich bei dieser Färbesession auch Stoffe ohne Shibori-Reservierungen im Topf hatte. Doch davon später mehr; dann werde ich auch die Ergebnisse meiner ersten Indigo-Färbungen zeigen.
Die Stoffspielereien werden heute von Gabi vom Blog madewithbluemchen.at ausgerichtet. Sie sammelt im Laufe des Tages die Beiträge der anderen Stoffspielereien. Ich bin schon gespannt, was es zu sehen geben wird. Danke, Gabi für das schöne Thema und die Organisation.
Das Thema im Juni: Rokoko.
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* Als ich gestern den Färbetopf entleert habe, lag am Boden das zwölfte Teil. Na also; das Haus verliert nichts. Da nächste Mal mache ich das besser: Kleine Stücke binde ich aneinander.
Oh, das ist toll- das gibt dann einen Shibori-Musterminiquilt. Indigo finde ich auch klasse, gerade wenn das öftern gefärbt, oxidiert und wieder gefärbt wird gibt das ein phantastisches BLAU. Hier im Keller schlummern noch die Zutaten für eine zweite Indigoküpe, ich habe gerade große Lust loszulegen.......
AntwortenLöschenIst das rechte Rätselteil das zweite Musterstück in der oberen Reihe? Das Oval? Das gefällt mir am besten. :)
Mit den Quadraten hat man schön die Möglichkeiten die Variationen zu probieren.Die Struktur des roßen Stückes gefällt mir sehr.
AntwortenLöschenIch rätsele jetzt mal mit: das mittlere weiße Teil ist im ersten blauen Bild oben links zu sehen.
viele Grüße, karen
Wow - das ist wirklich ein schönes Ergebnis und so variantenreich! Vor allem könnte ich tatsächlich kaum die Teile abgebunden und dann gefärbt zuordnen. Was für ein Unterschied und sicherlich wie bei Gabi eine Überraschungsgeschichte für sich selbst. Und als Quadrate für ein Patchworkstück sind die einfach nur großartig! LG. Susanne
AntwortenLöschenLiebe Beate,
AntwortenLöscheneine clevere Idee, aus den Shibori Färbeversuchen noch einen Musterquilt anzufertigen. Du hast schöne filigrane Proben gefärbt, das sieht richtig spannend aus. Das Rätsel könnte ich allerdings nicht lösen. Wenn ich so die kleinen Quadrate betrachte, habe ich gleich wieder eine Idee für einen Adventskalender. Schöne Färbungen sind da entstanden,
liebe Grüße
Tyche
Dieser Quilt wird wunderbar. Sehr reizvoll, die unterschiedlichen Muster!
AntwortenLöschenSehr schöne Färbeblöcke, Deine Ergebnisse inspirieren sehr gleich den Färbetopf aufzusetzen.
AntwortenLöschenIch bin begeistert.
LG Ute
Danke für die Kommentare! Des Rätsels Auflösung:
AntwortenLöschenDas zum Kreis zusammen gezogene Bündel rechts ist das Quadrat obere Reihe, 3. von links (hat Gabi auch in groß gemacht); der obere Strang ist links oben und der untere links unten. Beides die gleiche Technik, einmal gerade und einmal diagonal gewickelt.
Wie schön! Feine Anregungen für noch mehr Shibori-Muster. Ich bin ja keine Quilterin, aber so könnte es mir auch gefallen. Danke für die Hinweise zum vereinfachten Indigo-Färben! Vielleicht baue ich mal meinen Balkon um, in der Wohnung traue ich mich nicht. Liebe Grüße Christiane
AntwortenLöschenOh - der Wandquilt wird wunderschön. Ich bin jedes Mal wieder fasziniert, welche Muster durch welche Abbindemethoden entstehen. Da wird Shibori zur Kunst.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Ines