Ich wollte endlich einmal wieder Kleidung bei den Stoffspielereien nähen. Also habe ich in dieser Richtung nach Ideen gesucht und bin relativ schnell bei zusammengesetzten Stoffstreifen gelandet. Ein Oberteil sollte es werden und dafür habe ich meine Kiste mit den Jerseyresten durchforstet. Darin fanden sich ausreichend Stücke gleicher Art (Baumwoll-Interlock ohne Elasthan), die zum Glück auch farblich harmonierten.
Dann habe ich beherzt zugeschnitten und einen Haufen Streifen produziert:
Das Vorderteil eines Shirts wollte ich aus den Streifen zusammensetzen. Die Farbkombination war schnell gefunden, bei der Art, die Streifen zusammenzunähen habe ich jedoch herumprobiert und mehrfach verworfen. Offenkantig war die ursprüngliche Idee, das hat mir jedoch nicht gefallen, ebensowenig wie ein Zusammennähen links auf rechts. Die Nähte hatten sich wegen der starken Dehnbarkeit des Jerseys unschön gewellt. Schließlich bin ich doch bei der konventionellen, "sauber" aussehenden Naht gelandet.
Für die Ärmel hatte ich zwei rote Stücke, die ganz genau ausgereicht hatten; ein blaues Bündchen hat sie auf die richtige Länge gebracht. Das Rückenteil sollte ebenfalls einfarbig werden, doch dafür hatte ich nur noch ein sandfarbenes Stück Jersey in der Kiste. Das ist für meinen Geschmack nicht die ideale Farbe.
Für den Schnitt hatte ich mir - entgegen meiner sonstigen Vorlieben - eine weitere, nach unten ausgestellte Form herausgesucht. Keine glückliche Wahl bei diesem nachgebenden Stoff.
Das Shirt trägt sich total gemütlich - warm, weich, anschmiegsam, also sollte ich eher nicht damit zufrieden sein, wie es ist und versuchen, noch etwas zu verbessern. Weite herausnehmen, trennen, Stoff nachkaufen (dunkelblau, am besten) und ein neues Rückenteil einbauen? Ich weiß noch nicht; vielleicht muss es erst noch ein wenig ruhen, bis ich entscheide.
Dieser Beitrag ist bisher eher von schneidertechnischen und Passformproblemen dominiert - das sind zugegebenermaßen nicht gerade die Hauptthemen der Stoffspielereien. Aber wenn es um ein Kleidungsstück geht, ist das nicht ganz zu vermeiden.
Mit dem Thema Streifen im Kopf sind mir in der letzten Zeit bei meinen Hobbytätigkeiten zahlreiche andere Streifen aufgefallen:
Das streifige Muster auf diesem Stoff ist Rost. Mit diesem Band habe ich eine Rostfärbung auf einem größeren Stoffstück umwickelt. Der Rostvorgang war kräftig genug, dass er bis nach außen durchgedrungen ist.
Meine auseinander geschnittenen Teebeutel sind ebenfalls streifenförmig. Ich habe inzwischen eine ganze Menge gesammelt, die ich demnächst weiterverarbeiten will:
Meine früheren Posts über Rostfärbungen, besonders auf benutzten Teefiltern und andere Arbeiten mit Teepapier befinden sich hier und hier.
Ute sammelt heute über den Tag alle Beiträge zum Thema "Streifen", die die Stoffspielerinnen auf ihren Blogs veröffentlichen. Da kommt sicher wieder eine tolle, sehenswerte Sammlung mit vielen Inspirationen zustande.