Was alles in vier Tage Kurs passt:
- Rostfärbungen auf Baumwolle
- Eco Print von den Anfangsgründen bis zu Fortgeschrittenen-Techniken
- Eco Print von Eukalyptus auf Wolle
- Tray Dyeing Techniken mit Eisenpulver und Gerbstoffen
- Low Water Immersion Dyeing mit Pflanzenfarben
- Eco Print auf Papier
- Informationen über Gerbstoffe und Beizen
- Überfärben von weniger gelungenen Eco Prints
- Verstehen lernen, was bei einer Färbung passiert ist
Neben Kursleiterin Brunhilde war Mitausrichter Fritz Jeromin immer anwesend und hat uns an seinem profunden Färbewissen teilhaben lassen.
Ich war vor allem gespannt auf die Rostfärbungen und auf die Eukalyptus-Prints, denn das war für mich komplettes Neuland.
Rostfärbungen sind ja total einfach zu machen, denn man arbeitet kalt, braucht außer Stoff nur Eisenpulver bzw. rostige Gegenstände, evtl. Lösungen aus Gerbstoffen und Zeit. Wir haben im Kurs mit Eisenpulver und Gerbstofflösungen aus Gallapfel, Granatapfel und Catechu gearbeitet. Der Stoff wird mit Essigwasser angefeuchtet, dann gefaltet, geknüddelt, gerollt oder, oder oder ... und in einer flachen Schale ausgelegt. Jetzt streut man das Eisenpulver auf die Oberfläche, hält das Ganze einigermaßen feucht und wartet - Stunden oder auch über Nacht. Wickelt man rostige Gegenstände in Stoff oder um sie herum oder, oder, oder ... muss man i.d.R. mehrere Tage warten, bis der Stoff den Rost angenommen hat. Danach ist gründliches Spülen wichtig, denn es darf kein Rost auf dem Stoff verbleiben, das würde zu Schäden führen. Man kann gleichzeitig oder auch hinterher den Stoff partiell mit den Gerbstofflösungen befeuchten, was zu weiteren Farben führt. Das Gute an den genannten Gerbstoffen (oder auch Tee und Kaffee) ist, dass sie nicht dampffixiert werden müssen.
Auf den Eco Print von Eukalyptusblättern auf Wolle war ich sehr gespannt. Ich hatte schon viel davon gelesen und Bilder gesehen, aber dieses tolle Rot-Orange selbst noch nicht erreicht, da ich immer die falsche Sorte Eukalyptus verwendet hatte. Hier gibt es Informationen zu den richtigen Sorten. Der verwendete Stoff ist ein Wolletamin, ungebeizt - das ist wichtig. Die Blätter habe ich in der Mitte des Stoffs (Schalformat) in Rollenbreite aufgelegt, stramm gewickelt sowie eng und kräftig mit Seidenschnüren umwickelt, so dass dieser Bereich weitestgehend von der anschließenden Färbung in einem Blauholzsud ausgespart bleibt. Bei meinen drei Schals sind die Ränder eher grau als blau geraten, was mich aber gar nicht stört - im Gegenteil. Einen blauen hätte ich vielleicht gern gehabt ... aber das kann ich ja jetzt selbst bei mir zuhause versuchen.
Low water immersion dyeing war eine Überraschung für mich, denn ich hatte den Begriff zuvor noch nicht gekannt und wusste auch nicht, dass das im Kurs vorkommen würde. Diese Methode wird vornehmlich mit Procion oder anderen Reaktivfarben praktiziert. Zurück zuhause habe ich ein wenig recherchiert, aber über diese Technik zusammen mit Pflanzenfarben habe ich nichts gefunden. Ein Gutteil Erfahrung damit ist wohl nötig, denn Brunhilde hat das Arrangieren der Stoffe im Glas und die Verteilung der Farben und Zusätze für uns durchgeführt; wir haben nur die grobe Farbrichtung vorgegeben.
Das mit Stoff und Farbe und - wie der Name sagt - wenig Wasser gefüllte und fest verschlossene Glas wird "eingekocht", wie wir das vielleicht mit Gemüse in Weckgläsern aus Großmutters Zeiten noch kennen, d.h. die Gefäße werden wie die Eco Print-Rollen über kochendem Wasser gedämpft.
Auch hier kann man die Färbungen nur bis zu einem gewissen Grad steuern. Somit wird jede Arbeit zu einem Unikat.
So kam mein Stoff aus dem Glas:
Und so sieht er aus:
Gefärbt mit Blauholz, Krapp, braunen Zwiebelschalen und verschiedenen Gerbstoffen - alles soweit ich mich erinnere. Das Stoffstück ist 150x100cm groß und hat tatsächlich in dieses Glas gepasst.
Ich habe in dem Kurs viel gelernt. Mal abgesehen davon, dass es großen Spaß gemacht hat und es schön war, neun andere Färbebegeisterte kennenzulernen und mit ihnen vier Tage zusammen zu arbeiten.
Danke an Brunhilde Scheidmeir und Fritz Jeromin, die uns ihr geballtes Färbewissen zur Verfügung gestellt haben.
Dieser Blogpost war bereits vor Ostern so gut wie fertig. Ich habe jedoch mit der Veröffentlichung noch gewartet bis ich den Stoff vom letzten Foto zuhause hatte, denn ich hatte ihn in Speyer liegen gelassen und er musste mir erst zugeschickt werden. Deshalb fehlt er auch im ersten Foto oben, wo alle größeren im Kurs entstandenen Stoffe zu sehen sind.
Inzwischen habe ich auch angefangen, die Eukalyptus-Schals zu säumen. Ich mache zum ersten Mal einen Rollsaum mit der Hand! Bei diesen Schals lohnt sich die Handarbeit wirklich. Meine Quote ist: ca. drei Fernsehabende für einen Schal, bei dem sich immerhin 5,40m Rollsaum summieren. Je nach dem, wie fesselnd der Film ist.
Rostfärbungen sind ja total einfach zu machen, denn man arbeitet kalt, braucht außer Stoff nur Eisenpulver bzw. rostige Gegenstände, evtl. Lösungen aus Gerbstoffen und Zeit. Wir haben im Kurs mit Eisenpulver und Gerbstofflösungen aus Gallapfel, Granatapfel und Catechu gearbeitet. Der Stoff wird mit Essigwasser angefeuchtet, dann gefaltet, geknüddelt, gerollt oder, oder oder ... und in einer flachen Schale ausgelegt. Jetzt streut man das Eisenpulver auf die Oberfläche, hält das Ganze einigermaßen feucht und wartet - Stunden oder auch über Nacht. Wickelt man rostige Gegenstände in Stoff oder um sie herum oder, oder, oder ... muss man i.d.R. mehrere Tage warten, bis der Stoff den Rost angenommen hat. Danach ist gründliches Spülen wichtig, denn es darf kein Rost auf dem Stoff verbleiben, das würde zu Schäden führen. Man kann gleichzeitig oder auch hinterher den Stoff partiell mit den Gerbstofflösungen befeuchten, was zu weiteren Farben führt. Das Gute an den genannten Gerbstoffen (oder auch Tee und Kaffee) ist, dass sie nicht dampffixiert werden müssen.
Baumwoll-Fransenschal mit Rost und Gallapfel
Mein rost-gefärbter Stoff hängt zum trocknen vor Brunhildes Atelier im Baum.
Auf den Eco Print von Eukalyptusblättern auf Wolle war ich sehr gespannt. Ich hatte schon viel davon gelesen und Bilder gesehen, aber dieses tolle Rot-Orange selbst noch nicht erreicht, da ich immer die falsche Sorte Eukalyptus verwendet hatte. Hier gibt es Informationen zu den richtigen Sorten. Der verwendete Stoff ist ein Wolletamin, ungebeizt - das ist wichtig. Die Blätter habe ich in der Mitte des Stoffs (Schalformat) in Rollenbreite aufgelegt, stramm gewickelt sowie eng und kräftig mit Seidenschnüren umwickelt, so dass dieser Bereich weitestgehend von der anschließenden Färbung in einem Blauholzsud ausgespart bleibt. Bei meinen drei Schals sind die Ränder eher grau als blau geraten, was mich aber gar nicht stört - im Gegenteil. Einen blauen hätte ich vielleicht gern gehabt ... aber das kann ich ja jetzt selbst bei mir zuhause versuchen.
So kommt die Rolle aus dem Dämpftopf.
Das Auswickeln beginnt.
nach dem Auswickeln
Der Schal misst immerhin 200x70cm.
Ein Schalende zeigt die Spuren der Wicklung - das macht den Gesamteindruck interessant.
Der Abdruck der Eukalyptusblätter im Detail.
Low water immersion dyeing war eine Überraschung für mich, denn ich hatte den Begriff zuvor noch nicht gekannt und wusste auch nicht, dass das im Kurs vorkommen würde. Diese Methode wird vornehmlich mit Procion oder anderen Reaktivfarben praktiziert. Zurück zuhause habe ich ein wenig recherchiert, aber über diese Technik zusammen mit Pflanzenfarben habe ich nichts gefunden. Ein Gutteil Erfahrung damit ist wohl nötig, denn Brunhilde hat das Arrangieren der Stoffe im Glas und die Verteilung der Farben und Zusätze für uns durchgeführt; wir haben nur die grobe Farbrichtung vorgegeben.
vor dem Dämpfen
Das mit Stoff und Farbe und - wie der Name sagt - wenig Wasser gefüllte und fest verschlossene Glas wird "eingekocht", wie wir das vielleicht mit Gemüse in Weckgläsern aus Großmutters Zeiten noch kennen, d.h. die Gefäße werden wie die Eco Print-Rollen über kochendem Wasser gedämpft.
nach dem Dämpfen
Auch hier kann man die Färbungen nur bis zu einem gewissen Grad steuern. Somit wird jede Arbeit zu einem Unikat.
So kam mein Stoff aus dem Glas:
Und so sieht er aus:
Gefärbt mit Blauholz, Krapp, braunen Zwiebelschalen und verschiedenen Gerbstoffen - alles soweit ich mich erinnere. Das Stoffstück ist 150x100cm groß und hat tatsächlich in dieses Glas gepasst.
Ich habe in dem Kurs viel gelernt. Mal abgesehen davon, dass es großen Spaß gemacht hat und es schön war, neun andere Färbebegeisterte kennenzulernen und mit ihnen vier Tage zusammen zu arbeiten.
Danke an Brunhilde Scheidmeir und Fritz Jeromin, die uns ihr geballtes Färbewissen zur Verfügung gestellt haben.
Dieser Blogpost war bereits vor Ostern so gut wie fertig. Ich habe jedoch mit der Veröffentlichung noch gewartet bis ich den Stoff vom letzten Foto zuhause hatte, denn ich hatte ihn in Speyer liegen gelassen und er musste mir erst zugeschickt werden. Deshalb fehlt er auch im ersten Foto oben, wo alle größeren im Kurs entstandenen Stoffe zu sehen sind.
Inzwischen habe ich auch angefangen, die Eukalyptus-Schals zu säumen. Ich mache zum ersten Mal einen Rollsaum mit der Hand! Bei diesen Schals lohnt sich die Handarbeit wirklich. Meine Quote ist: ca. drei Fernsehabende für einen Schal, bei dem sich immerhin 5,40m Rollsaum summieren. Je nach dem, wie fesselnd der Film ist.
Danke für den tollen Bericht. Diesen Kurs hätte ich auch gerne gemacht, aber leider keine Zeit. Ja. Ecoprinting hat Suchtpotential. Wunderschöne Stoffe hast du da gefärbt. Bin gespannt, was weiter daraus entsteht. LG Ute
AntwortenLöschenSpannend, spannend so ein Bericht. Das war bestimmt ein anregendes Seminar und die Ergebnisse können sich wirklich sehen lassen. Besonders gelungen finde ich die Rost-/Gallapfelfärbung, aber auch die Eukalyptusfärbung hat einen großartigen Effekt ergeben. Die Wickelspuren sind ein witziges Detail...
AntwortenLöschenDas war mit Sicherheit ein toller Kurs, der mich auch gereizt hätte. Ich finde deinen Schal mit dem Streifen roter Eukalytusblätter einfach sagenhaft!!!!!!!!!Und diese feinen Linien am Ende so schön.
AntwortenLöschenDa gibt es jetzt sicher zu Hause noch weitere Experimente.
VG Karen