Neues Jahr - neue Stoffspielereien - neue Themen.
Das Thema heißt in diesem Monat: Stoffbücher.
Also, Stoff und Papier - Papier und Stoff. Kaum ein Thema der Stoffspielereien war mir so willkommen wie dieses. Papierarbeiten habe ich in der Vergangenheit schon ein paarmal gemacht und spätestens seit ich das Buch "Stoff trifft Papier" von Michaela Müller besitze, möchte ich das gern näher erkunden, hatte es jedoch bisher noch nicht angegangen.
Werkzeuge und Klebstoff hatte ich da und Graupappe habe ich glücklicherweise in der nahe gelegenen Stadt bekommen. Und "natürlich" habe ich selbst gefärbte Stoffe verwendet.
In den Kisten habe ich u.a. ein paar Stücke marmoriere Stoffe gefunden - ich hatte tatsächlich vergessen, dass ich sie habe. Zunächst habe ich die Stoffe auf Papier kaschiert und dazu Druckerpapier verwendet. Später habe ich bemerkt, dass ein dünneres Papier günstiger gewesen wäre oder ich hätte ganz auf das Kaschieren verzichten können, denn der Stoff war durch das Marmorieren steifer und fester geworden. Oben im Foto ist noch ein Eco Print zu sehen, den ich ebenfalls auf Papier kaschiert habe. Schön fand ich hier, dass das weiße Papier den Druck zum Leuchten gebracht hat.
Einschmieren des Papiers und vorsichtiges Aufbringen des Stoffs sind die ersten Schritte. Dabei ist es wichtig, dass keine Luftblasen bleiben. Eine dickere Strumpfstricknadel hat mir hier geholfen, den Stoff gerade zu halten. Die Blätter werden beschwert und müssen über Nacht trocknen.
Im nächsten Arbeitsschritt habe ich die Papierseite mit Leim bestrichen und die zugeschnittene Graupappe vorsichtig (Luftblasen!) draufgelegt. Dann werden erst die Ecken nach innen gefaltet und danach die Seiten. Zum Andrücken habe ich ein Falzbein und einen Gummiroller zur Hilfe genommen.
Nun ist wieder Pressen und Trocknen an der Reihe und es kann frühestens am nächsten Tag weiter gehen.
Mein Ziel war, ein Leporello zu machen. Dafür habe ich Fotokarton so zugeschnitten, dass ich das Anfang- und Endstück meines ziehharmonika-artigen Fotokartonstreifens auf die Rückseiten meiner stoffbezogenen Kartons kleben konnte. Dazwischen habe ich Kordeln zum Zubinden mit eingeklebt.
Bestückt habe ich mein Leporello mit sechs Fotos aus meiner 12tel Blick-Fotoserie.
Die Rückseiten der Blätter sind noch frei; vielleicht fällt mir dazu noch etwas ein. Außerdem werde ich wohl noch die Monatsnamen an den Rand schreiben; dafür habe ich ihn außen extra etwas breiter gelassen.
Wie schon oben erwähnt, sind das alles selbst gefärbte Stoffe, dieser hier mit der Ice Dyeing-Methode.
Was ich aus den anderen Buchdeckeln machen werde, weiß ich noch nicht so recht; zwei Pärchen sind eher klein und das größere mit dem Eco Print-Stoff hat ein für Fotos unglückliches Format. Also dann doch eher ein Buch. Vielleicht mit koptischer Bindung?
Ich möchte gern noch mehr Buchbindereien machen; muss dann aber planvoller vorgehen. Eine Mappe, in der man auf Reisen Prospekte, Tickets etc. sammeln könnte, wäre schön.
Die heutigen Stoffspielereien werden von Christiane (Blog: Schnitt für Schnitt) gesammelt, die auch das Thema vorgeschlagen hatte. Das nächste Mal, am letzten Februarsonntag, geht es um Stoffreste. Bitte vormerken - und am besten mitmachen.
Alle Themen des laufenden Jahres sind auf https://stoffspielereien.net zu finden.
So ein schöner textiler mixed media Einband.
AntwortenLöschenVielen Dank.
LöschenIch wähle zwar immer die faule Variante des Buchleinens mit Vlieseline, aber dünnes Reispapier wäre eine gute Wahl zum kaschieren.
AntwortenLöschenLG Sabine
Reispapier - werde ich mir merken für die nächsten Versuche. Danke.
LöschenWie schön, dass ich mit dem Thema dein Interesse so gut getroffen habe. Ich habe wie du gemerkt, dass die stoffbezogenen Bücher eine schöne Möglichkeit sind, selbstgestaltete Stoffe in Szene zu setzen. Der Ice Dyeing-Stoff sieht toll aus auf dem Leporello, schön, dass du damit deine Fotos auch "in echt" in Szene setzen kannst, aber schade, dass nicht alle Platz hatten.
AntwortenLöschenIch bin gespannt, was du dieses Jahr buchbinderisch noch machen wirst. Danke fürs Mitmachen!
Liebe Grüße Christiane
Danke für deinen Kommentar. Ja, ein Leporello für die Fotos war gleich mein erster Gedanke. Für alle 12 Bilder wäre es für meinen Geschmack zu lang geworden; deshalb die Auswahl.
LöschenWunderschön sorgfältig gearbeitet, und der selbstgefärbte Stoff passt einfühlsam zu den Fotos, das ist gelungen.
AntwortenLöschenReisetagebücher sind immer ein dankbares Objekt, man nimmt sie noch Jahre später gerne in die Hand. Ich habe manchmal z.B. Schulhefte im Urlaubsland gekauft und diese für meine handschriftlichen Tagebücher benutzt, dazwischen Stadtpläne, Eintrittskarten, Speisekarten - eben ein buntes Bild. Wenn dann der Einband noch zum Land passt ist das wunderschön. Danke für Dein schönes Beispiel, LG Tyche
Vielen Dank.
LöschenDie selbst marmorierten und gefärbten Stoffe sind total schön! Die Verwendung für Bucheinbände ist wirklich eine feine Sache. Der Leporelloeinband passt so wunderbar zu den Naturfotos vom Park. Liebe Grüße!
AntwortenLöschenVielen Dank. Ja, ich war sehr froh, dass ich selbst gefärbte Stoffe für diesen Zweck hatte.
LöschenWas für ein schönes Leporello - und genau diese Buchform bietet sich an für die 12tel-Blick-Fotos, weil man sie alle nebeneinander sehen und miteinander vergleichen kann (zumindest könnte man, wenn du noch ein längeres machen würdest?).
AntwortenLöschenDer selbstgefärbte Stoff gefällt mir auch sehr.
Herzliche Grüße über den Atlantik!
Clara
Danke für deinen KOmmentar. Ja, alle Fotos auf einen Blick wäre schön. Auch du schlägst das vor. Vielleicht sollte ich doch nochmal ran ...
LöschenDas ist eine sehr schöne Präsentation für Deine Fotos und eine feine Möglichkeit besondere Stoffe in Szene zu setzen. Das Kaschieren des Stoffs und bekleben der Pappe klingt aufwendig, sieht aber sehr professionell aus. Vielleicht raffe ich mich zu so einer Arbeit auch mal auf. LG Gabi
AntwortenLöschenDanke. Das Aufwändige ist eigentlich der Faktor Zeit, da nach jedem Arbeitsschritt ein Trocknen über Nacht fällig ist.
LöschenMal sehen , ob es heute klappt? Am Sonntag habe ich es schon versucht.
AntwortenLöschenIch finde es eine tolle Variante kleine Expereimnete gut zu verarbeiten. Und es ist dir gut gelungen.Buchbindearbeiten sind immer zeitaufwändig durch die Trocken- und Pressphasen. VG Karen
Danke für deinen KOmmentar. Ich schaffe es leider nicht, bei dir zu kommentieren; die Seite läd nicht vollständig. Weder bei Safari noch bei Firefox. Sorry.
LöschenEine schöne Idee zum Inhalt und ein wunderschön passender Umschlag - passt wieder in Deine Galerie.
AntwortenLöschenBeide Außen-Seiten sind toll da könnte es nützlich sein die Vorderseite zusätzlich kenntlich zu machen, z.B. mit einem Aufdruck zum Titel / Inhalt. Vielleicht ergibt sich etwas wenn Du Dich entschließt, innen Inhalte zu ergänzen. Mir würden Zitate, Ort- und Zeitangaben gefallen.
LG Ute