Sonntag, 4. November 2018

Quilt "Indian Tiles"

Es begann mit einem indischen Druckstempel aus Holz, den ich im Sommer gekauft habe. Das Motiv gefiel mir gut und meine bereits vorhandenen Stempel wollte ich sowieso einmal gründlich durchprobieren - da passt der neue gut dazu.



Im Juli habe ich hier im Blog bereits berichtet, wie ich vom Ausprobieren zum durchgeplanten Projekt gekommen bin. In Kurzfassung: verschiedenfarbige falsche Unis (vorhandene Reste plus kleiner Neukauf von Restbeständen), 15x15cm groß, mittig mit dem Motiv bestempelt mit dem Ziel einen großen Quilt zu gestalten.



Ich habe verschiedene Layouts probiert, dann eine Farbe (türkis) ganz rausgeschmissen und bin schließlich bei dieser Anordnung geblieben:



Die zusammengesetzten Quadrate sollten noch eine Umrandung bekommen; dafür habe ich einen nachtblauen Stoff gefunden (neben blau sieht er blau aus, neben schwarz schwarz), der auch meine Rückseite bildet. Da ich für sie ohnehin zwei Stoffstücke zusammensetzen musste, habe ich noch einen Streifen mit gestempelten Quadraten eingefügt (Foto am Ende).

Gequiltet habe ich zum ersten Mal - zumindest bei einem Werk in dieser Größe - mit einem Quiltstich meiner Nähmaschine. Mit der größten Einstellung des Stichs habe ich längs und quer über die Nähte gequiltet, schließlich auch einmal rundherum in der Mitte der dunkelblauen Umrandung. Auf den Fotos sieht man manchmal noch die Markierung, die ich mit einem flach gewaschenen Stück Seife gemacht habe. Das verschwindet quasi von selbst.

Fehlte noch das Binding. Dafür wollte ich ursprünglich die Reste der farbigen Stoffe zu einem langen Streifen zusammennähen. Doch ich musste feststellen, dass dafür nicht mehr ausreichend Stoff da war! Nachkaufen konnte ich nicht, weil die Stoffe inzwischen vergriffen sind. Hatte ich mich ursprünglich verrechnet? Egal - ich brauchte eine andere Lösung. Dann erinnerte ich mich an eine Variante, die ich einmal im Netz gesehen hatte: Man schlägt den Rückseitenstoff nach vorn um und formt so das Binding. So blau neben blau - das hätte langweilig ausgesehen. Aber hatte ich nicht bei meiner Recherche nach alternativen Bindings etwas von einer Paspel gelesen? Für einen schmalen Paspelstreifen haben meine farbigen Stoffreste noch ausgereicht.

Und so bin ich vorgegangen:

Ich habe Top und Vlies zusammen auf die gleiche Breite geschnitten - und dabei höllisch aufgepasst, dass ich den Rückseitenstoff nicht erwische.




Die Rückseite habe ich 3cm breiter zugeschnitten, da mein Binding 1,5cm breit werden sollte.



Für die Paspel (Flachpaspel ohne Kordel) habe ich Streifen in 3,5cm Breite geschnitten, jeweils eine Schmalseite ca. 5mm nach links und anschließend den Streifen längs auf die Hälfte gebügelt. Auf ein Zusammennähen der Stücke habe ich verzichtet; es hat genügt, die offene Kante etwas unter die umgebügelte zu schieben. Da nur wenige Millimeter Paspel vorstehen, wird das trotzdem halten. Die Paspelstreifen habe ich Kante an Kante auf Top und Batting genäht (Rückseite war wieder zurückgeschlagen)



Nun habe ich den überstehenden Rückseitenstoff 1,5cm eingeschlagen, die Kante gebügelt und nach vorn auf die Paspel gelegt. Gründlich mit Nadeln gesteckt und knappkantig festgesteppt.



Diese Version ist nur wenig aufwändiger als das klassische Binding mit doppelt gelegtem Streifen. Auf jeden Fall entfällt die Handnaht. Der Effekt gefällt mir jedenfalls sehr gut und ich werde für zukünftige Arbeiten diese Version berücksichtigen, wenn das Projekt es zulässt.

Die Decke ist 186x134cm groß; das hat sich so durch die Stoffmenge, die mir zur Verfügung stand, und  die Anordnung der Quadrate ergeben. Ich werde sie hauptsächlich im Sommer als Schlafdecke verwenden.







Übrigens: Holzdruckstempel habe ich auch einmal zum Prägen von Samt verwendet. Einen Bericht darüber gibt's hier auf dem Blog.



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