Freitag, 7. Januar 2022

Shirt aus burdastyle 08/2021 Modell 115 - Kragen-Tutorial

Vor ein paar Tagen habe ich beim Me Made Mittwoch ein Burda-Shirt mit einem besonderen Kragen gezeigt, dessen Verarbeitung vielleicht nicht ganz einfach ist. Ich musste mir die entsprechende Stelle in der Anleitung auch erst ein paarmal durchlesen und einen längeren Satz in zwei Teile aufteilen um zu verstehen.

So sieht der fertige Kragen am Shirt aus:


Und so sehen die Schnitteile aus:

In der folgenden Anleitung heißt Teil 22 bei mir "das kleine Vorderteil" und Teil 21A "das große Vorderteil (VT)". Ich finde, mit diesen Bezeichnungen ist klarer, welches Teil gemeint ist. 

Alle Markierungen vom Schnitt auf den zugeschnittenen Stoff übertragen, auch den Umbruch am Kragen. Beachten, dass die VTe bei einfacher Stofflage zugeschnitten werden und dabei die Seiten (rechts, links) beachten.

Ich beginne mein Tutorial ab Punkt 2 in der Burda-Anleitung:

  • am großen VT die Abnäherlinien re auf re übereinander legen; stecken damit nichts verrutscht; noch nicht nähen
  • am kleinen VT steckt bei Nahtzahl 2 die rote Stecknadel

  • am großen VT steckt die unterste Nadel an der Abnäherspitze (ebenfalls NZ 2, rote Nadel)

  • am kleinen VT bleibt der Besatz gefaltet, am großen wird er wieder aufgeklappt
  • jetzt den gefalteten Abnäher so auf das kleine VT legen, dass die beiden Nahtzahlen 2 übereinander liegen
  • das große VT steht am Abnäher über
  • beachten, dass die Nahtlinien von Abnäher und kleinem VT übereinander liegen - deshalb steht die NZG vom kleinen VT über
  • stecken oder heften und auf der Abnäher-Nahtlinie zusammennähen
  • den Kragen (Teil 24) an das Rückenteil nähen und die NZG in den Kragen bügeln - wichtig, damit beim Zusammennähen (die nächsten beiden Schritte) die NZG auf der richtigen Seite liegen
  • das VT mit der re Seite nach oben auf den Tisch legen und die Besätze am Ausschnitt nach außen legen
  • das Rückenteil mit dem Kragen re auf re darauf legen
  • Schulter- und Kragenkanten bündig aufeinander legen
  • an der rechten Seite des Shirts trifft die Kragenansatznaht am Rückenteil genau auf die Abnähernaht am VT (rote Nadel) und die Markierungen für den Kragen-Umbruch vorn und hinten (rote Nadel) treffen aufeinander - heften bzw. stecken und nähen

  • an der linken Seite des Shirts ebenso verfahren: Die Markierungen für den Kragen-Umbruch treffen aufeinander (grüne Nadel) und die Kragenansatznaht trifft auf die Markierung am (kleinen) VT (grüne Nadel) - heften bzw. stecken und nähen

  • die Zugaben gut zurückschneiden - damit sich die Rundung besser legt - und versäubern
  • den Kragen an den Umbruchlinien nach innen legen und den Kragen hinten über der Ansatznaht feststecken (und hier habe ich geheftet, damit die folgende Naht gut gelingt) und von außen in der Nahtrille festnähen
Der Abnäher des Shirts dient also nur dazu, das kleine Vorderteil mit dem großen zu verbinden. Der Kragen fällt locker ein wenig nach vorn und unten und erinnert an einen Wasserfallkragen.
Damit dieser Effekt gut 'rauskommt, empfiehlt es sich einen mittelschweren Jersey zu verwenden und nicht an der Qualität zu sparen.

Ich bin mit meinen drei Versionen sehr zufrieden, vor allem auch, weil der Kragen ein wenig wärmt aber am Hals nicht einengt.

Das schwarze Shirt, das ich als erstes genäht habe und das sozusagen mein Probemodell gewesen ist, habe ich nicht fotografiert, aber das zweite, das im Rahmen der Stoffspielereien entstanden ist, kann man sich  hier ansehen.

Danke für euer Interesse an diesem Schnitt. Ich kann ihn wirklich nur empfehlen. Auch wenn mit meinem kleinen Tutorial die Arbeitsweise immer noch nicht ganz klar sein sollte, wage ich vorherzusagen, dass das Nähen des Shirts gelingt, denn sobald man die Teile vor sich liegen hat, wird man die Schritte nachvollziehen können.

Falls ihr das Shirt näht, würde ich mich auf ein Feedback und ein Foto freuen. Viel Erfolg!



2 Kommentare:

  1. Herzlichen Dank, dass Du Dir die Mühe gemacht hast. Das probiere ich bei nächster Gelegenheit mal aus. Liebe Grüße Manuela

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  2. Verstehe, das kleine, untere Vorderteil zu befestigen macht schon Sinn. Der Abnäher gibt gleichzeitig etwas Form und Richtung. Die angeschnittenen Belege machen die Sache natürlich etwas kompliziert. Ein interessantes Teil. Vielen Dank fürs Zeigen!

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