Das Kleid im Stil von Jil Sander, das ich mir ausgesucht habe, schaut man sich am besten in meinem ersten Beitrag an. Aus einer Mail von A. weiß ich nun, dass das Modell aus der Fall 2014 Ready to wear-Kollektion stammt. Sie hat mir auch einen Link zu einer weißen Version des Kleides (Look 10) geschickt. Leserin M. hat mir geraten, es mit Drapieren zu versuchen; eine gute Idee, doch dafür waren meine Kenntnisse nicht ausreichend. Die Idee, dass das Vorderteil des Kleids aus einem Teil zugeschnitten sein soll, habe ich nicht technisch umsetzen können. Falls das funktionieren sollte, braucht man spätestens hier gute Drapier-Kenntnisse.
Also habe ich weiter herumprobiert. Ausgehend vom Schnittmuster eines Shiftkleids (schon einmal genäht und gut passend; hier gebloggt) habe ich mir mein neues Muster zusammengebastelt. Eine Weile habe ich geglaubt, es kann nicht funktionieren, die Längsnaht im hinten liegenden Faltenbruch verlaufen zu lassen. Doch, es geht. Die Verbindungsnaht endet genau am Nahtende: Stecknadel.
Am "Kreuzungspunkt" der oberen und unteren Falte wird das große Vorderteil am unteren Ende der Längsnaht eingeschnitten, damit man die Teile drehen kann um die Quernaht zu schließen.
Nachdem ich wusste, wie ich die Falten nähen wollte, habe ich nur grob den Bereich der Falte (Ich hatte schon zwei Fehlversuche und wollte nicht noch mehr Vlies investieren.) aus einem dünnen Vlies - Vlieseline L11 - zugeschnitten und genäht. Davon sind auch die Fotos. Alles klappt soweit; ich habe ein Vorderteil mit einer 5cm tiefen Falte, die auf Taillenhöhe die Richtung wechselt. Die Falte ist also überall gleich breit.
Was ich noch nicht weiß, ist, ob das Ganze ein tragbares Kleid wird. Wird die Falte im Stoff oben richtig liegen und unten gut fallen? Ob ich wohl den Brustabnäher auf der Seite der Falte auch weglassen kann (kleinere Oberweite)?
Als nächstes werde ich mir ein komplettes Schnittmuster zeichnen und ein Probemodell nähen. Dann habe ich auch die Chance festzustellen, wie elastisch der Stoff sein muss. Ein nicht elastischer Stoff ist, fürchte ich, nicht geeignet. Falls das doch ginge, wäre mir das nur recht, denn dann hätte ich evtl. etwas im Bestand.
Ich vermute, mein Entwurf ist weder der einzig mögliche noch der beste. Den Beweis erbringt Regina mit ihrer Version (siehe Link oben); sie hat wohl die Falte anders gelöst. Hier enden zunächst einmal meine Möglichkeiten. Wer Lust hat, noch weiter mit mir über das Kleid nachzudenken, ist natürlich mehr als willkommen.
Mit dem nächsten Post habe ich dann hoffentlich ein vorzeigbares Probemodell oder ich habe gemerkt, dass ich komplett auf dem Holzweg war.
Jetzt verlinke ich diesen Beitrag noch bei Monika vom Blog wollixundstoffix und danke nochmals für die Anregung.
Die Fortsetzung sollte in etwa 14 Tagen folgen. Dann erfragt Monika einen Zwischenstand und ab 25. März können die fertigen Jil Sander-Modelle präsentiert werden.
Deine Faltung habe ich mir nachgebaut, und stelle fest, du behälst eine offene Kante ohne Nahtzugabe nach, die du nicht befestigen kannst. Eben deswegen will ich ja ausstellen, godetartig nach oben und unten.
AntwortenLöschenIch denke, das Design basiert auf eine strahlenförmige Konstruktion. Aber ich finde deinen Ansatz auch interessant. Für den rechtwinkligen Aufbau braucht es jedoch eine durchgängige Taillennaht, bin ich der Meinung. Vielleicht hat dich das Kleid inspiriert, aber du möchtest eigentlich etwas ganz anderes?
AntwortenLöschenIch werde übrigens auf jeden Fall Webstoff nehmen.
Ich glaube, ich verstehe langsam, wie deine Version aufgebaut ist und ich werde versuchen, das mal nachzumachen. Meine Version muss in den nächsten Tagen den Probemodell-Test bestehen - oder auch nicht. Dann weiß ich auch, ob die offene Kante ohne NZG ein Problem ist - oder auch nicht. Ich werde berichten.
LöschenIch finde es sehr interessant wie du den Aufbau überlegt hast. Da bin ich technisch leider unbegabt. Aber schön, dass formspielerin das gleiche Kleid in Angriff nimmt und ihr euch austauschen könnte.
AntwortenLöschenIch bin sehr gespannt auf das nächste Treffen.
lg monika