Herzlich Willkommen bei den Stoffspielereien! Hier darf zu einem vorgegebenen Thema mit Textilem experimentiert werden. Heute heißt das Thema „Wasser“. Ich darf die Gastgeberin sein und sammle im Laufe des Tages die Beiträge, die über die Blogs der Teilnehmenden veröffentlicht werden. Bitte schreibt einen Kommentar, dann verlinke ich euren Post. Danke für's Mitmachen!
- Kerstin hat nach der Eco Print-Methode gefärbt.
- Auch bei Regula wird gefärbt; bei ihr in der Flotte.
- Gabriele präsentiert Quilts zum Thema Wasser.
- Elvira hat verschiedene Formen von Shibori gefärbt - mit Indigo.
- Bei Sabine wird gestickt.
- Tyche hat bei ihrer Wasser-Inspiration um die Ecke gedacht.
- Das Thema hat Ute zu einer textilen Collage inspiriert.
Ungewöhnlich: Ich habe das Thema gar nicht selbst ausgewählt, sondern Gabi hat es mir zugeteilt, weil ich beim Eintagen eines Präsentationstermins meinen Themanvorschlag vergessen hatte. Aber das Thema Wasser passt mir natürlich sehr gut.
Ich habe Stoffe gefärbt und ich habe dafür gefrorenes Wasser - Eis - zu Hilfe genommen. Man nennt diese Methode „Ice Dyeing“. Den englischen Begriff verwende ich, weil ich keinen deutschen kenne, der genauso kurz und treffend die Technik beschreibt.
Es ist nicht das erste Mal, dass ich mit Eiswürfeln färbe - hier, hier und hier kann man schauen. Da bin ich den „klassischen Weg“ - ich will ihn mal so nennen - gegangen. Inzwischen habe ich über andere Vorgehensweisen gelesen, die ich nun ausprobiert habe.
Vorbemerkung: Der Stoff wurde immer in einer Sodalösung vorbehandelt. Das sorgt dafür, dass die Farben haltbar sind. Die Farben sind Reaktivfarben Procion MX in Pulverform, die auf das Eis gestreut werden. Durch das langsame Schmelzen des Eises werden die verschiedenen Farbpigmente mal mehr, mal weniger voneinander getrennt, so dass auf dem Stoff Farben sichtbar werden, die man nicht vermutet hätte. Die Fotos meiner Stoffe zeigen den zwar gespülten aber noch nicht heiß gewaschenen Stoff (Dafür hat die Zeit nicht gereicht.) D.h. es wird noch etwas Farbe verloren gehen, leider.
1. mit hängendem Stoff
Der feuchte Stoff wird über zwei Stangen eines Wäscheständers gehängt. Ich habe zwei Stoffsücke verwendet, den einen habe ich quer, den anderen diagonal aufgelegt. Ein Salatsieb wurde darauf gestellt, gefüllt mit Eiswürfeln, auf die ich das Farbpulver gestreut habe.
Dann habe ich gewartet, bis das Eis geschmolzen war. Das Ergebnis:
Die verwendeten Farben: tiefes Nachtblau, Deep Purple und Jet Black.
2. gefärbtes Mandala
Hier wird der Stoff so gefaltet und die Farben so aufgetragen, dass ein Mandala entsteht.
Das Eis schmilzt und färbt den Stoff so:
Die verwendeten Farben: oranger Kalzit, golden Yellow, grüner Turmalin und Tigerauge.
3. die Parfait Methode
Im englischen Sprachgebrauch ist ein Parfait ein Dessert aus geschichtetem Eis. Und so geht man auch bei dieser Färbemethode vor. Ich habe in einem großen Weck-Glas drei Schichten aus Stoff, Eis und Farben untergebracht. Auf jede Eisschicht wurden Farben gestreut. Unten im Glas habe ich eine Erhöhung angebracht, damit der unterste Stoff nicht im Wasser liegt.
Die drei Stoffe:
Die verwendeten Farben: pale Aqua, Türkis und Navy Blue (von unten nach oben).
Man sieht, die Ergebnisse sind sehr unterschiedlich, auch anders als die Färbungen, die ich oben verlinkt habe. Das erweitert das Spektrum der Möglichkeiten. Eine Überraschung ist immer mit drin, dann 100%ig planen kann man nicht. Am ehesten ist Planung noch beim Mandala zu sehen, aber wie die benachbarten Farben miteinander reagieren ist nicht so recht vorherzusagen.
Meine Stoffe sind Stücke (Maße ca. 50x50cm) von weißer Tisch- und Bettwäsche, die man mir aus einem Nachlass zur Verfügung gestellt hat. Ich mag auch, dass hier die Webstruktur noch sichtbar ist. Das macht die Färbungen zusätzlich interessant. Färbt man z.B. auf Baumwollsatin, wird das Ergebnis ein wenig anders sein, denn die glänzende Seite des Satins lässt die Farben zusätzlich strahlen.
Die Stoffe der ersten Färbung werde ich wohl zu einem Kissen verarbeiten. Inzwischen mag ich auch das größere 50x50cm Format (wie hier) recht gern. Das Mandala möchte ich zu einem Wandquilt verarbeiten; das Quilten wird dann einer Stickerei nahe kommen. Und bei den letzten Stücken habe ich noch keine Plan; irgendetwas wird sich schon ergeben.
Jetzt gehen die Stoffspielereien in eine zweimonatige Sommerpause; der nächste Termin ist erst am 28. September mit dem Thema "Der letzte Schliff". Dann folgt am 26. Oktober "Applikation" und am 30. November "Techniken im Dialog" bevor wir im Dezember eine Weihnachtspause machen.
In der Zwischenzeit werden dann die Planungen für das nächste Jahr gemacht, in dem es wieder heißt:
Mach mit, trau dich, sei dabei! Die Stoffspielereien sind offen für alle, die mit Stoff und Garn etwas Neues probieren wollen. Es geht ums Experimentieren und nicht ums Perfekt-Sein, denn gerade aus vermeintlich „misslungenen“ Experimenten können wir im Austausch jede Menge lernen. Lass dich gerne vom monatlich vorgegebenen Thema inspirieren und zeig deine Ideen dazu.
Jeden letzten Sonntag im Monat sind die Stoffspielereien zu Gast bei einer anderen Bloggerin. Dabei kommen wir ohne Verlinkungstool aus: Schreib einfach einen Kommentar mit dem Link zu deinem Beitrag im jeweiligen Blogpost der Gastgeberin. Sie fügt die Links im Lauf des Tages in ihren Beitrag ein – ganz persönlich und individuell.