Freitag, 4. November 2022

"Ich muss verrückt sein ..."

Mein aktuelles Web-Projekt war eine spontane Entscheidung - ich fand das Muster so toll. Was ich nicht gleich bedacht habe, ist, dass man nur sehr langsam voran kommt.


Auf einem einfarbigen, hier schwarzen, Hintergrund werden Musterfäden eingetragen, die ich Zeile für Zeile, Schuss für Schuss einzeln einlesen muss. Nur die weißen Zwischenstreifen gehen etwas schneller, da ich dort Wiederholungen habe.
So sieht das im Einzelnen aus:


Im Bild sieht man den sog. Lesestab, mit dem ich die nächste Zeile des gelben Musters eingelesen habe. Unterhalb habe ich mir einen Streifen aus weißem Papier für einen guten Kontrast angebracht; das Mustereinlesen ist fehleranfällig.


Dann wird der Lesestab hochkant gestellt, damit sich ein Fach bildet, durch den man den Musterfaden hindurchschießt. Anschließend entfernt man den Lesestab und webt einen Schuss mit dem schwarzen Hintergrundfaden, der das Muster zusammen hält, aber auch etwas dünner sein soll, damit der Musterfaden ihn überdeckt. Nur so entsteht ein schön sichtbares Muster.

Die Technik ist in einem Buch mit dem Titel "Crazy Shot" (Ich empfehle ein Stöbern auf der verlinkten Seite!) beschrieben, von dem ich eine digitale Ausgabe besitze. Zum Ausprobieren habe ich Muster aus dem Buch verwendet, aber die Muster für mein Projekt habe ich "selbst entworfen". Nun, komplett eigene Ideen sind es nicht, ich habe nämlich bei den Einstrickmustern, die man ganz einfach im Netz finden kann, gestöbert und geklaut.

So sehen meine Vorlagen aus:


Beim Weben habe ich dann gemerkt, dass ein paar Änderungen am Muster besser sind, so ist z.B. der mittlere Punkt in der gelben Reihe (gewebt bei mir weiß) weggefallen.

Ich webe drei verschiedene Musterstreifen (das blaue im oberen Bild habe ich verworfen) und verwende vier verschiedene Farben, so dass jedes Muster einmal in jeder Farbe erscheinen sollte. Genau ausgerechnet habe ich das nicht - ich lasse mich überraschen, wie es am Ende ausgeht.

Und so arbeite ich mich mühsam voran. Das Ganze soll ein neuer Bezug für ein dickes Kissen werden; dafür brauche ich wenigstens 80cm Länge, bei 50cm Breite. Jetzt habe ich ca. 45cm geschafft. Frage bitte niemand, wie lange ich für einen Musterstreifen brauche - ich habe an keine Stelle die Zeit gestoppt.

Seit ganz Kurzem gibt es allerdings noch etwas, was mich im Vorankommen bremst ... das zeige ich demnächst.

Übrigens: Neben aller Begeisterung für das Weben - ich nähe auch noch. Kürzlich ist ein Hemd für meinen Mann fertig geworden und die leichte Jacke, die ich davor genäht habe und von der ich sehr begeistert bin, wollte ich eigentlich beim Me Made Mittwoch zeigen, aber die Fotos haben noch gefehlt. Das sollte ich auf alle Fälle auch noch posten, denn, wie gesagt: bin begeistert vom Schnitt.

4 Kommentare:

  1. Du bist verrückt!!!!!!
    Aber schön wird es trotzdem. Ich wünsche dir viel Geduld und Sitzfleisch!!!! Da stricke ich doch liebe zehn Paar Herrensocken! Vor acht Jahren habe ich meinen Schulwebrahmen abgegeben und bereue es bis heute nicht.

    Viele Grüße von ALeXa

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  2. Ja, Du bist verrückt. Aber das ist auch gut so;)

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  3. Wunderschön! Ich finde es ist anspruchsvoll, aber die Mühe definitiv wert! Welch unglaubliche Möglichkeiten sich da bieten. Liebe Grüße!

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  4. Danke. Ich bin jetzt bei ca. 60cm - bald ist es geschafft.

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