Montag, 21. August 2023

Gefärbtes und Gewebtes und ein Ausblick

Oh weh - über zwei Monate gab es hier keinen Post! Das will ich heute mit einen kleinen Beitrag ändern.

Zuletzt hatte ich einen handgewebten Schal gezeigt - auch heute beginne ich damit.


Das sind zwei Schals, die sich ähneln, denn das Garn für die Kette (Längsfäden) habe ich in der gleichen Art gefärbt. Nämlich jeweils zur Hälfte mit Grautönen und einer Kontrastfarbe: weinrot bzw. türkis.


Beim Schären der Kette war ich positiv überrascht, wie gut sich die Farben verteilt haben. Als Schussgarn (Querfäden) habe ich ein dünnes, anthrazitfarbenes Konengarn aus Baumwolle doppelt verwendet. Das hat sich nach dem Waschen sehr schön aufgeplustert, so dass die Schals wunderbar weich geworden sind. Das Webmuster nennt man übrigens Diagonalköper.

Für den nächsten Schal habe ich auch wieder selbst gefärbte Wolle für die Kette verwendet - diesmal war sie pflanzengefärbt und, weil es eine gute Entscheidung war, habe ich auch hier das gleiche Baumwollgarn (doppelt genommen) verwendet, nur in einer anderen Farbe (blau).


Dieses Muster heißt Diamantköper.

Jetzt zeige ich euch noch eine Pflanzenfärbung, die gerade erst vor ein paar Tagen entstanden ist. Als mein Mann unseren Kirschbaum geschnitten hat, fiel mir auf, dass ich noch nie eine Rindenfärbung gemacht habe. Gut, das Abschälen der Rinde war nicht so prickelnd, aber mit einem scharfen Messer war das zu machen. Die Rindenstücke habe ich ein paar Tage eingeweicht.

Dabei dürfte eine Fermentation eingetreten sein, was man durch den etwas unangenehmen Geruch bemerken konnte. Dann habe ich die Rinde ca. eine Stunde köcheln lassen. Am nächsten Tag wurde abgesiebt und das gebeizte Garn kam in den Topf. Langsam erwärmen - das schont das Garn.

Weil das immer noch gemüffelt habe, habe ich das draußen gemacht. Dann durfte das Garn über Nacht im Sud abkühlen. Mehrere Spülgänge waren nötig, auch einer mit einem Schuß Essig. Der restliche "Duft" verfliegt hoffentlich noch.


Es ist ein schönes Senfgelb.

Das letzte Foto zeigt eine weitere Färbung, jedoch nur die Stufe 1 - das Einweichen des Pflanzenmaterials:


Was das wohl ist?

8 Kommentare:

  1. Wow, die Schals sind sehr edel!
    Ich bin gespannt, was die gezeigte Pflanze wohl ist. Vielleicht irgendwas aus der Familie der Rhabarbergewächse? Liebe Grüße!

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    1. Vielen Dank!
      Ich muss das gefärbte Garn noch fotografieren - dann kommt die Auflösung.

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  2. Deine Schals sind wunderschön, alleine schon die gefärbte Wolle ist ja toll. Insgesamt ein komplex handgemachtes Ergebnis dem Deine Erfahrungen zugute kommen.
    Das rote sieht nach Rhabarber aus? Bin gespannt.
    LG Ute

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    1. Vielen Dank! Ja, die Stangen lassen an Rhabarber denken - aber der ist es nicht. Die Auflösung kommt.

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  3. All deine edlen Schals sind Meisterwerke. Sehr interessant ist die Färberei, der geheimnisvolle Sud könnte evtl auch aus Pfingstrose sein. Da bin ich ja sehr gespannt auf die Auflösung.
    LG eSTe

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    1. Vielen Dank! "Meisterwerke" ist sehr hoch gegrifen, aber ich freue mich trotzdem. Die Pfingstrose ist es nicht - aber die Auflösung kommt. Muss noch ein Foto machen.

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  4. Jetzt machst du auch noch farblich die Garne selber,Hut ab! Wunderbar das Diamantmuster.VG Karen

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