Mittwoch, 12. Oktober 2022

Brettchenweben - meine ersten Versuche

Mein (Geschenk-)Paket mit dem Inkle Loom (Bandwebrahmen) enthielt auch einen Satz Karten zum Brettchenweben. Es hat zwar ein paar Monate gedauert, bis ich damit angefangen habe, aber jetzt war es soweit. Anleitungen suchen, Videos schauen, Mustervorlagen entschlüsseln ... dann habe ich ein erstes Band gewebt; schmal und mit einem einfachen Muster.


Das sieht womöglich komplizierter aus als es ist, denn man dreht die Brettchen solange in eine Richtung, bis die Fäden sich zu stark eingedreht haben. Dann wechselt man die Richtung und die Spannung wird wieder gelockert. Die Stelle, an der man die Richtung gewechselt hat, ist im Muster sichtbar; auch das :


Hier zu sehen mit dem Band auf dem Rahmen.

Wer sich grundlegend informieren möchte, wie das mit dem Brettchenweben eigentlich funktioniert, dem empfehle ich dieses Video, nach dem auch ich gelernt habe. 

Für das Band oben habe ich mercerisierte Baumwolle mit einer Lauflänge von ca. 155m/50g verwendet. Beim nächsten Band habe ich dünnes Häkelgarn (Nr.10) genommen, was natürlich viel mehr Fäden braucht, um auf eine ordentliche Breite zu kommen. Hier ist das Ganze nach dem Einfädeln der Brettchen/Karten zu sehen:


Das ist ein ziemliches Durcheinander von Fäden und Karten; aber sortiert sieht das schon viel besser aus:


Dann kann es losgehen. Man dreht die Brettchen immer eine Viertelumdrehung zu sich hin oder von sich weg und schiebt dann das Schiffchen mit dem Schussgarn durch. Es wird kräftig angeschlagen. Auch hier - genauso wie beim Bandweben ohne Brettchen - ist das Schussgarn im Gewebe nicht sichtbar. Nur am Rand blitzt es ein wenig. Deshalb verwendet man die gleiche Farbe wie die Kantenfäden.

Bei meinem Muster habe ich viermal vorwärts und viermal rückwärts gedreht, um einen Rapport zu weben.


Nochmals größer:


Im Bild sieht man meine "Hilfsmittel": ein Etikett mit einem Pfeil, das ich immer nach vier Drehungen in die neue Richtung geklebt habe. Das war für mich vor allem wichtig, wenn ich die Arbeit unterbrochen habe. Erst nach einer geraumen Weile war ich in der Lage, das Muster so zu "lesen", dass ich erkennen konnte, an welcher Stelle ich war. Außerdem zu sehen: ein weißes Stück Papier unter dem Band für einen besseren Kontrast. Das macht es leichter, ordentliche Kanten zu weben.

Die Kanten sind ein Stichwort. Schöner sehen sie aus, wenn man die äußeren beiden schwarzen Fäden über eine längere Strecke in eine Richtung dreht. Auf dem ersten Foto oben zu sehen, wenn man genau hinschaut. Das kann ich also beim nächsten Band besser machen.

Dieses zweite Band ist ca. 2,5cm breit und nach dem ich alle nicht gut gelungenen und fehlerhaften Stellen herausgenommen hatte, gab der Rest noch vier Schlüsselanhänger:


Das Muster habe ich übrigens bei Pinterest gefunden; hier ist der Link dazu.


(Seufz: Die Autokorrektur macht aus Brettchen entweder Frettchen oder Bettchen ...)


8 Kommentare:

  1. Wow, ich bin total begeistert!! War für eine schöne Beschäftigung. Zufälligerweise hat meine Tochter mir auf eine ähnliche Art ein Armband geflochten, sieht aber viel schmaler aus und ich kann gar nicht genau sagen, wie diese Art heißt. Da muss ich sie mal fragen. Deine Brettbänder sehen richtig toll aus und die Schlüsselbänder noch besser. Gute Idee! Ich wünsche dir einen schönen Abend.
    Liebe Grüße
    Annette

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  2. Sehr schöne Bänder, das Muster des blau-grünen finde ich sehr ansprechend! Irgendwann muss ich das auch mal ausprobieren - nachdem ich hier die Fotos und Deine Erklärung gelesen habe, verstehe ich auch so langsam, wie das Brettchenweben funktioniert - danke für den Verweis auf das Erklärungsvideo! Viele Grüße!

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  3. Ach, deine ersten Versuche sehen wunderschön aus! Und über "Frettchen oder Bettchen" musste ich gerade herzlich lachen. Hach, so ein Inkle Loom ist schon ein tolles Teil! Liebe Grüße, Gabi

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  4. Das sieht aber schön aus, ich glaube, es hat Suchtcharakter ;-)
    Frohes Weiterwerken und liebe Grüße, Erna

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