Hier nun meine Anmerkungen zum Schnitt und meiner Umsetzung:
Schnitt und Stoff:
- Der Schnitt ist aus dem Februarheft 2014 von burdastyle, Modell 103. Übrigens: meines Erachtens das Burdaheft des Jahres 2014; der Rock ist bereits mein drittes Modell aus diesem Heft und dabei wird es sicherlich nicht bleiben.
- Mein Stoff: ein ganz leichter italienischer Stoff aus 70% Wolle und 30% Seide von meiner örtlichen Karstadtfiliale; ein extrem reduzierter Preis hat mir das spontane Zugreifen leicht gemacht. Und der Stoff hat gleich zwei schöne Seiten:
An der Webkante sind beide Seiten zu sehen und der eingewebte Beweis der noblen Herkunft:
Da ich hatte am Ende noch etwas Stoff übrig hatte, habe mir aus dem Rest einen Schal genäht. Er hat nur die Länge der Stoffbreite (mehr Stoff war dann doch nicht übrig) und an den Enden die Original-Webkanten. Das sieht ungewöhnlich aus, zumal die Webkanten unterschiedlich ausfallen. Aber es gefällt mir, so wie es ist. Auf jeden Fall empfinde ich den Schal als eine Komplettierung, denn über einem schlichten schwarzen Shirt getragen (siehe oben), fühle ich mich gleich "angezogener".
Nähen:
- Im Bereich des Zippers in der HM habe ich schmale Vlieselinestreifen aufgebügelt um Ausdehnen des Stoffs zu vermeiden.
- Wichtig zu wissen: die Taschenbeutel werden nur 7,5 cm (siehe Markierung im Schnitt) aufeinander genäht. Dafür muss man sozusagen in die Teile hinein greifen. Obwohl ich mit Burda-Anleitungen eigentlich nie Schwierigkeiten habe, habe ich hier die Angeben in Schritt 3 nicht auf Anhieb verstanden. Als ich dann SyBilles Anmerkungen zu diesem Modell gelesen habe, wurde mir vieles klarer: die Taschen sind in der Mitte offen!
Futter nähen:
- Da beim Original-Modell der Rock ungefüttert ist, habe ich mir einen Futterschnitt gebastelt:
- Dafür habe ich die im Foto rot markierten schmalen Streifen weggefaltet, denn im Futter brauche ich keine Taschen. Teil 7 ist im Stoffbruch zugeschnitten, Teil 8 nicht.
- Die Futterteile zusammennähen, die HM bleibt zunächst offen.
- Die Vorderteile an die Anstoßlinien falten und festheften,
- HM nähen, oben für den RV offen lassen.
- Futter einheften und mit dem Rockbund festnähen.
Allgemein:
- Obwohl der Rock oben schmal anliegt und insgesamt nicht wirklich weit aussieht, hat er eine Saumweite von beachtlichen 2,14 m! Das könnte ihn interessant machen für alle Freundinnen von Tellerröcken.
- Steckt ein Oberteil im Rockbund, gefällt mir das gleich besser, wenn der Bund einen Gürtel hat. Ich habe einen sehr schmalen aus dem Rockstoff genäht und die eher unauffällige Optik sagt mir sehr zu. Die Gürtelschnalle ist übrigens ein recyceltes Teil eines ausrangierten Lederrucksacks. Solche Kleinteile werfe ich inzwischen praktisch nie mehr weg und gerade schöne, schlichte Gürtelschnallen sind so schwer zu finden - jedenfalls da, wo ich einkaufe.
- Der Rock trägt sich sehr angenehm, was ich Stoff und Schnitt zuschreibe. Ich kann mir gut vorstellen, aus diesem Schnitt einen Sommerrock zu nähen, sollte dann aber darauf achten, wieder einen weichen Stoff zu erwischen, vielleicht einen Mousseline. Die Falten im VT sollten ungebügelt sein und "natürlich" liegen.
- Die "Bauchtasche" halte ich inzwischen für überflüssig; lässt man sie weg, bleiben zwei großzügige Kellerfalten übrig und so würde ich einen zukünftigen Sommerrock auf jeden Fall nähen.
Ein wunderschöner Stoff - und die Farbe harmoniert mit deinem Haar. Ich gratuliere zu dem Fund.
AntwortenLöschenEine teil-offene Tasche im Rock bzw. bei mir: in der Hose kann ich mir nicht richtig vorstellen. Kann man sich dabei nichts daneben stecken? Eine beunruhigende Vorstellung für mich...