Den Beginn meines Projekts habe ich in einem vorherigen Post beschrieben. Der große Unterschied zu Alabama ist: Ich habe für meine Arbeit das Muster nicht schabloniert, sondern es ist beim Sticken Schritt für Schritt entstanden.
Hinten habe ich meinen weinroten Oberstoff nur in den zu bestickenden Bereichen mit dem blauen Stoff unterlegt, vorn ist das Teil komplett gedoppelt. Wie sich das beim Tragen bewährt, bleibt abzuwarten; ich hoffe, dass sich nichts verzieht und das Shirt nicht auf irgendeine Weise in ein "Ungleichgewicht" gerät.
Es war vorauszusehen, dass ich in der zur Verfügung stehenden Zeit mit den ganzen Top nicht fertig werden würde. Der Stand der Dinge ist: Das Rückenteil ist soweit beendet und ich arbeite noch am Vorderteil, das größere bestickte Flächen bekommen wird. Da die trompetenförmigen Ärmelabschlüsse ebenfalls bestickt werden sollen, kann die Fertigstellung letztlich noch ein wenig dauern.
Das Rückenteil sieht so aus:
Ein Motiv habe ich noch mit aufgenähten Blättern ergänzt - auch eine Technik, die bei Alabama Chanin verwendet wird:
So sieht das Vorderteil im Moment aus:
Die "Stiele" zwischen den Blättern sind aufgestickt und nehmen farblich das Blau des Unterlegstoffes wieder auf. Gern hätte ich diese Elemente in der "Couching-Technik" (hier schon einmal versucht und gezeigt und hier ausführlich von Griselda erklärt) gearbeitet; da ich aber Interlockjersey verwendet habe, lassen sich keine Kordeln fertigen, da sich dieses Material nicht einrollt.
Der Stoff: Interlock-Jersey aus 100% Baumwolle (Pavani), schon ein wenig auf der dicken Seite. Ob das letztlich zuviel des Guten ist, wird sich zeigen. Ich hoffe, dass das Top nicht zu steif wird. Jedenfalls werden die zwei Stofflagen gut wärmen.
Das Muster: eigener Entwurf, wahrscheinlich aber von Chanin inspiriert. Mein Vorgehen bei der Musterübertragung bitte hier (etwas scrollen) und hier nachlesen. Mutiger geworden, habe ich die Übertragung beim Vorderteil etwas variiert: zunächst habe ich eine Motiveinheit mit meinen Papierschnipseln auf dem Stoff ausgelegt; dann habe ich ähnlich wie Antje vom Blog "machen statt kaufen" (Link) die Umrisse der Motive mit schwarzem Fineliner auf den Stoff gezeichnet, jedoch nur als gepunktete Linie.
Man muss bei diesem Verfahren die Größe der Motive vorher gut überlegen, denn die gepunktete Linie muss ja mit ca. 2mm Abstand umstickt werden, da die Markierungen hinterher komplett weggeschnitten werden müssen. Meine Überlegung: Wenn ich mit diesem Verfahren ein original Alabama-Muster übertragen will, muss ich ca. 2mm vom (inneren) Rand (der Schablonen-Aussparungen) meine Linien/Punkte zeichnen um die Original-Größe des Motivs zu bekommen. War das verständlich?
Das Muster: eigener Entwurf, wahrscheinlich aber von Chanin inspiriert. Mein Vorgehen bei der Musterübertragung bitte hier (etwas scrollen) und hier nachlesen. Mutiger geworden, habe ich die Übertragung beim Vorderteil etwas variiert: zunächst habe ich eine Motiveinheit mit meinen Papierschnipseln auf dem Stoff ausgelegt; dann habe ich ähnlich wie Antje vom Blog "machen statt kaufen" (Link) die Umrisse der Motive mit schwarzem Fineliner auf den Stoff gezeichnet, jedoch nur als gepunktete Linie.
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Man muss bei diesem Verfahren die Größe der Motive vorher gut überlegen, denn die gepunktete Linie muss ja mit ca. 2mm Abstand umstickt werden, da die Markierungen hinterher komplett weggeschnitten werden müssen. Meine Überlegung: Wenn ich mit diesem Verfahren ein original Alabama-Muster übertragen will, muss ich ca. 2mm vom (inneren) Rand (der Schablonen-Aussparungen) meine Linien/Punkte zeichnen um die Original-Größe des Motivs zu bekommen. War das verständlich?
Das Garn: Ich verwende Sticktwist, davon drei Teilfäden.
Die Nähte: Bei Alabama Chanin wird ja komplett mit der Hand genäht. Ich habe jedoch vor, die Hauptnähte mit der Maschine zu machen und dabei die Stoffe links auf links zu legen, so dass die Nahtzugaben rechts erscheinen, umgelegt und mit Handstichen sichtbar angenäht werden können. Da das der letzte Arbeitsschritt am Shirt ist, müssen erst alle Stickereien fertig sein.
Ich werde versuchen, den Fortgang der Arbeiten am Alabama-Shirt weiter hier im Blog zu dokumentieren.
Alle anderen Beiträge zu den Stoffspielereien im Mai sind hier zusammengefasst. Die Liste wird über den Tag nach und nach ergänzt. Dank an Griselda fürs Organisieren.
Interessant, wie jeder seine eigene Herangehensweise bei diesen Techniken entwickelt hat. Ich glaube die Elastizität spielt bei den Motiven und auch bei den Nähten nicht so eine große Rolle wie gemeinhin beim Verabeiten von Jersey, durch den doppelt gelegten Stoff dehnt sich das Material sowieso nicht so stark. Daher stört es auch nicht, wenn so ein gesticktes Motiv in sich nicht so besonders nachgiebig ist.
AntwortenLöschenEine schöne Farbkombination und spannend zu lesen Deine Herangehensweise zur Musterübertragung. Vielleicht könnte man auch Vliesstückchen aufbügeln oder Klebefolie oder einfach Jerseyreststückchen mit Bürokleber als Mustermarkierung drauf kleben,
AntwortenLöschenUmsticken und später mit weg schneiden; vielleicht ist aber auch die Strichtechnik einfacher zu handhaben.
Wenn die Unterschicht bei Vor- und Rückseite mit genäht ist hält es sicher. Auch ich werde vierlagig mit Maschine zusammen fügen, allerdings rechts auf rechts und sichtbar mit Handstichen die Nahtzugabe fest sticheln.
Mit geteiltem Sticktwist habe ich auch gute Erfahrungen. Rückstiche fand ich da und dort auch angebracht um ein Ziehen des Fadens zu bremsen.
Ich bin gespannt auf Dein fertiges Oberteil und ob es heute schon fertige Teile zu sehen gibt.
LG Ute
Dein Shirt sieht bereits sehr vielversprechend aus. Insbesondere die zusätzlichen Blattapplikationen gefallen mir sehr gut, da sie das Muster noch plastischer machen, als wenn Du nur die Reverse-Technik verwendet hättest. Diese Zusatz-Applikationen eignen sich übrigens auch sehr gut, wenn man ein Löchlein verdecken will, weil man zuvor aus Versehen in den Unterstoff geschnitten hat (ich spreche da aus Erfahrung...) Wenn Dein Unterstoff sich nicht rollt, könnte man beim nächsten Mal in so einem Fall evtl. das Zpaghetti Textilgarn verwenden. Es besteht aus recycelten Stoffen und fällt damit auch noch unter den Oberbegriff Resteverwertung. Ich bin schon sehr neugierig auf Fotos vom fertigen Shirt!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Antje
Super, da kommen beide Applikationstechniken in einem Stück vor!
AntwortenLöschenUnd ich mag auch eine Stiche für die Linie, das hält die einzelnen Elemente nochmal zusammen. Deine Farbwahl ist so entschieden und mutig, Hut ab. Da ist mein so richtig wischiwaschi dagegen :)
Ach, das finde ich gar nicht. Deine Farbwahl ist zurückhaltender aber intensiv. Dagegen finde ich mein Rot-Blau schon regelrecht knallig.
LöschenWie schön noch eine neue Variante. Es ist so spannend wie jeder sein eigenes Projekt verwirklicht. Die zusätzlich aufgenähten Applikationen finde ich sehr gelungen und ich werde dein Projekt mit Spannung weiterverfolgen.
AntwortenLöschenLG Mirella
Du bist mutig so anzufangen. Ich habe auch überlegt die Ausschneideteile gleich als Applikation zu verwenden. Einzelmotive fand ich für mich zu schwer zu plazieren, wenn man Kontrast wählt. Ich weiß wie lange ich schiebe, ehe ich mit einer Plazierung zufrieden bin. Wenn schon gestickt, kann man es ja nicht mehr ändern.
AntwortenLöschenBin gespannt, wie sich das mit dem Gewicht der stoffelagen auswirkt.Bis wir fertig sind, wird wohl noch einen Wweile vergehen, aber spannend ist es auf alle Fälle.
Dein Kleid vom letzten Post finde ich sehr gelungen !!!
VG kaze
Darf man fragen, was aus dem Shirt geworden ist? Ich plane selbst etwas nach diesem Prinzip und suche nach Erfahrungen damit.
AntwortenLöschenDanke für dein Interesse. Ich fürchte, ich habe das Shirt nie fertig genäht. Mehr aus Unlust als aus Sorge, etwas könnte nicht gut gelingen. Das UFO liegt gut verpackt im Schrank; vielleicht gehe ich es ja doch noch an. Dir wünsche ich viel Erfolg bei deinem Projekt.
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