Die Verfasser sind Brunhilde Scheidmeir und Fritz Jeromin, die sich seit längerem mit dieser speziellen Färbetechnik beschäftigen und ihre Erfahrungen in einem praktischen Anleitungsbuch sehr gut verständlich zusammengefasst haben. Man kann es im Jeromin-Shop bestellen. Natürlich ist es nicht so umfangreich wie India Flints Basiswerk "Eco Colour", aber es erklärt das Wesentliche auf Deutsch und macht Lust, sofort damit anzufangen.
Für mich enthält es hauptsächlich neue Informationen zu Vorbehandeln und Beizen von Stoffen, denn bei meinen bisherigen Eco Print-Versuchen (hier, hier und hier im Blog dokumentiert) bin ich anders vorgegangen und war nicht immer mit den Ergebnissen zufrieden.
Im Buch werden Stücke von Abflussrohren als Wickelkern empfohlen - die habe ich mir jetzt auch besorgt, denn meine selbstgemachten Wickelkerne aus Stoff waren mir eigentlich zu dünn.
Wichtig sind natürlich die Pflanzen, die man für den Print verwendet und da hat man ein Problem, wenn man India Flints Empfehlungen folgen möchte, denn sie verwendet hauptsächlich das Pflanzenmaterial aus ihrer australischen Heimat, auf das wir hier in Mitteleuropa nicht so leicht Zugriff haben. Hier gibt das neue Buch einige gute und erfolgversprechende Tipps.
Nun möchte ich gern ein paar meiner neuen Versuche zeigen:
Esskastanie und Blutpflaume auf Bouretteseide
Rose und Walnuss auf Bouretteseide
Dolde vom schwarzen Holunder auf Bouretteseide
Blutpflaume, schwarzer Holunder und Eucalyptus auf Wolletamin
Esskastanie auf Baumwollbatist
Wolle und Seide habe ich mit 10% Alaun gebeizt, die Baumwolle hat eigentlich zwei Beizen - und das kam so: Ich hatte im Netz die Information gefunden, dass man mit Sojamilch beizen kann (auch India Flint erwähnt es in ihrem Buch) und da das Verfahren so schön einfach ist - man arbeitet kalt und muss eigentlich nichts tun außer den Stoff ab und zu in der Beize bewegen und abwarten - habe ich es ausprobiert. Der erste Färbeversuch war enttäuschend: die Farben waren sehr schwach. In einem Anfall von Mut habe ich noch einmal gebeizt und zwar in Eisensulfat. Schon in der Beize hat sich mein Baumwollstoff orange verfärbt und war am Ende leicht fleckig, was mich optisch an eine misslungene Batik erinnert hat.
Aber ich habe diesen Stoff trotzdem verwendet; die Abdrücke der Blätter sollten doch die Flecken unsichtbar machen. Das hat sich so bestätigt und ich bin sogar sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Insgesamt sind die Abdrücke auf der Baumwolle sehr farbintensiv. Nun liegen hier noch weitere Baumwollstücke und Leinen bereit für den Eco Print. Dann werde ich auch die Plastikrohre als Wickelkerne erstmalig ausprobieren. Vielleicht sollte man noch Löcher hineinbohren, damit auch von innen Wasserdampf eindringen kann?
Bisher habe ich immer in einem ovalen Bräter mit Gitterrost-Einsatz gedämpft. Die Aufnahmefähigkeit ist damit natürlich begrenzt und ich würde mir auch wünschen, Bündel wickeln zu können, die länger als 30cm sind. Leider lässt auch ein Einkochautomat diese Größe nicht zu. Der hätte nur den Vorteil, dass mehr Bündel hinein passen würden und dabei aufrecht gestellt werden könnten. Und, dass ich unabhängig von Küche und Herd bin. Nun, vielleicht habe ich demnächst noch eine Idee.
Es ist immer so wunderbar anregend und spannend bei dir!
AntwortenLöschenAber "kurz-mal-reingucken" klappt nie. Ich bleibe immer wieder hängen, weil ich weiß: Da war doch noch die Stoffspielerei... und dann mache ich mich auf die Suche.
Und jetzt einmal alle Seiten zurückgeklickt und ein herzliches Dankeschön gesagt!