Ich habe meine nächste Kollektion gefärbt und diesmal Seide und Wollstoff verwendet. Da ich wusste, dass diese Materialien die Farben besser annehmen als Baumwolle oder gar Leinen, wolle ich das gern in dieser Runde ausprobieren. Ich habe Bouretteseide, Seidenpongé, Taft und einen Wollstrickstoff nach der Methode gefärbt, die ich hier erstmalig beschrieben habe. Ich habe einige Erkenntnisse gewonnen und bin mit den Ergebnissen durchaus zufrieden.
Doch der Reihe nach.
Nach meinen ersten Versuchen hatte ich den Eindruck, dass die Resultate verbessert werden können, wenn ich die Stoffe auf einen sowohl stabilen als auch leicht flexiblen "Kern" aufwickeln könnte; es wickelt sich auch leichter. Meine Lösung ist ein "Wickelkern":
Dafür habe ich einfachen Nesselstoff aufgewickelt und die Enden festgenäht. Diese Rollen kann ich natürlich immer wieder verwenden. Wenn sie Farbe angenommen haben, umwickele ich sie einfach mit etwas Plastikfolie, um die nachfolgenden Stoffe vor unerwünschten Abdrücken zu schützen. Nach einem Versuch kann ich bereits sagen, dass die Methode sich bewährt hat.
Bouretteseide: Sie ist m. E. nur eingeschränkt geeignet, da sie eine relativ raue Oberfläche hat. Ich habe verschiedene Pflanzen ausprobiert, jedoch hat mich nur der Rote Ahorn wirklich überzeugt:
Seidenpongé: Angefeuchteten Pongé doppellagig glatt auf einer Arbeitsfläche auszubreiten, ist ein Kapitel für sich! Schließlich habe ich es einigermaßen hinbekommen und die letzten Falten ignoriert. Ich überlege, ob man nicht auch trockenen Stoff mit Pflanzenmaterial belegen und ihn erst in aufgewickeltem Zustand durchfeuchten könnte. Müsste doch eigentlich funktionieren (mit Geduld).
Auf meinem Pongé habe ich braune und rote Zwiebelschalen und kleine Stücke von Eukalyptusblättern ausgelegt. Das ist das Ergebnis:
Taft: Hier ist der Print der Blätter vom Perückenstrauch sehr pastellig ausgefallen:
Wolljersey: es handelt sich, genauer gesagt, um einen Merinojersey im Schlauch. Ich habe den Schlauch innen ganzflächig mit Blättern der Blutpflaume belegt, einmal auf die Hälfte zusammengefaltet und dann aufgewickelt.
Auch wenn Braun-und Naturtöne bisher nicht zu meinen Lieblingsfarben gehört haben, bin ich von den Färbeergebnissen recht angetan. Vielleicht ist das ein Hinweis, meine Farbpräferenzen einmal zu überdenken...?
Alle Stoffe wurden vor dem Färben gewaschen und gebeizt. Färbedauer: eine Stunde. Dann habe ich die Bündel zwei, drei Tage in einem verschlossenen Plastikbeutel ruhen lassen, bevor ich sie ausgewickelt habe. Nach dem Trocknen wurden die Stoffe heiß gebügelt. Nun ruhen sie noch ein paar Tage, bevor ich sie auswasche. Das ist die Methode, die India Flint in ihrem Buch empfiehlt.
Danke, hatte schon ganz 'luchsige Ohren und Eulen-Augen' bezueglich weiterer Infos zu dieser Faerbe-Methode.
AntwortenLöschenLG, Gerlinde
Oh, ich kann mir lebhaft vorstellen wie es in den Fingern kribbeln muss, wenn man zwei Tage nicht auswickeln darf.
AntwortenLöschenSpannend!
Weißt du schon, was du draus machen möchtest?
Ideen habe ich schon; wenn es etwas zu zeigen gibt, werde ich es posten.
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