Dienstag, 6. März 2012

Siebensachens Seiten-Stiche (Nähfragezeichen)

Meike wirft in ihrem Näh-Fragezeichen Nr. 31 folgende Frage in die Bloggerrunde:

Wie notiert ihr euch wichtige Informationen/Lernerfahrungen/Anpassungen nach dem Zuschnitt und dem Nähen, wenn ihr eure Schnitte archiviert. Auf den Schnittteilen, auf einem Extrablatt, in eurem Näh-Notizbuch, im Blog? 

Meine Antwort:

Inzwischen betreibe ich die Archivierung und Beschriftung der Schnittmuster eher akribisch. Da ich fast nur nach Schnitten aus Modellheften nähe, habe ich immer ein auf Papier (Folie habe ich ausprobiert - hat mir nicht gefallen) kopiertes Schnittmuster. Das wandert in eine Klarsichthülle und diese in einen Ordner. Mit in die Hülle lege ich einen Zettel, auf dem alles Wichtige notiert ist: Quelle, Größe, Datum, alle vorgenommenen Änderungen und auch bei Bedarf Anmerkungen zu evtl. noch nötigen weiteren Änderungen, falls ich den Schnitt noch einmal verwenden sollte. Einen Schnipsel vom verwendeten Stoffe tue ich auch dazu.
Etwa einmal im Jahr miste ich meine Schnittmuster aus: Alles wird durchgesehen und der eine oder andere Schnitt wandert in die Altpapiertonne - oder in einen Sammelkarton für kleine Seidenpapierstücke. Die verwende ich dann gern für kleine Teile, auch zum kopieren von Stickmustern. Das ist sparsam und praktisch.



Auch wenn ich regelmäßig ausmiste, werden die Schnittmuster mehr und die Anzahl der Ordner nimmt zu. Dann beginne ich nach Modellart zu unterscheiden, d.h., in einem Ordner sind nur Oberteile und Kleider, im nächsten Jacken und Mäntel usw.



Nachdem ich ein paarmal nicht mehr schlau geworden bin aus meinen rudimentären Notizen zu den Schnitten, mache ich sie inzwischen eher ausführlich. Darüber hinaus führe ich Buch: Jahresweise notiere ich, was ich genäht habe. Neben den Angaben zum Schnitt, Stoff und seiner Herkunft, evtl. auch Preis und Pflege des fertigen Modells, schreibe ich auch die verwendeten Nähzutaten auf, vor allem bei Knöpfen und - das finde ich inzwischen wichtig - die Nr. des verwendeten Nähgarns. Das mache ich so, nachdem ich einmal vergeblich nach dem passenden Nähgarn gesucht habe, als ich eine gut sichtbare Steppnaht nachnähen musste.

Im Moment arbeite ich daran, jedes genähte Modell auf einem DIN A4-Blatt zu portraitieren; dann kann ich alle Werke sowohl auf dem Computer als auch als Ausdruck archivieren. Das müsste doch ein ganz schönes "Bilderbuch" geben? Und man kann bei Bedarf mal schnell etwas zeigen. Dafür habe ich begonnen, eine Vorlage aus dem Apple-Textprogramm Pages einzurichten. Sobald das fertig und vorzeigbar ist, werde ich hier darüber berichten.

6 Kommentare:

  1. Das imponiert mir mächtig!!! Noch sammele ich meine Schnitte in einer Kiste in beschrifteten Umschlägen, Änderungen markiere ich auf dem Schnitt, auch die Herkunft des Schnittes notiere ich darauf. Deine Vorgehensweise werde ich mal näher ins Auge fassen, wenn ich ab Sommer zu Hause bin.
    Dir noch eine schöne Woche und liebe Grüße
    Roswitha

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  2. Schuldbewustes Wuergen hier:

    a) Stimme 'Blauraute' bis auf ihren Namen und den Teil "... wenn ich ab Sommer zu Hause bin" komplett zu!

    b) Werde meinem Mann (vorsichtshalber) Deinen Blog oder zumindest diesen Teil heute (!) NIE zeigen, weil mir vermutlich sonst einiges um die Ohren fliegen wird! ;-)

    c) Jetzt habe/nehme ich mir die Zeit, um vor Verblueffung und Bewunderung ohnmaechtig zu werden !!! ;-) :-D

    Liebe Gruesse von 'gruen-neidischer'
    Gerlinde

    PS:
    Solltest Du einmal irgendwie herausfinden, wie Du ein paar Deiner ordnungsbeflissenen Gene jemand anderem, aeh, 'implantieren'/sonst wie abtreten koenntest: ich hochgradigster Interessent!!!! ;-) :-D

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  3. Oh weh! Ich werde wohl meine Postinhalte besser überdenken müssen, wenn ich solche Reaktionen (Schuld, Würgen, Ohnmacht, Neid...) auslöse! Nein, aber ernsthaft: ich habe das ganz naiv als Info für alle interessierten gedacht und wollte nicht angeberisch erscheinen (habe jetzt den Eindruck, es könnte so ankommen). Und jeder, der hier in Bewunderung ausbricht, sollte bedenken, dass mein Ordnungssystem ja in vielen langen Jahren Nähens nach und nach entstanden ist. Und wenn ich mein Nähzimmer einmal rundum fotografieren und das Perma-Chaos hier einmal zeigen würde...
    Liebe Grüße
    Siebensachen

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  4. Nein, Dein Beitrag erscheint überhaupt nicht angeberisch. Ich finde Deine Ausführungen sehr interessant und lehrreich. Ich habe ja nach 13 Jahren Abstinenz erst im Januar wieder mit dem Nähen begonnen und bin dankbar für alle Tipps und Anregungen, weil sich in dieser Zeit unheimlich viel verändert hat. Früher habe ich die Schnitte auf Zeitungspapier übertragen, Packpapier war die edlere Variante und heute nehme ich Folie, wobei ich am überlegen bin, ob ich nicht doch wieder auf Papier umsteige.
    LG
    Linda

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  5. Also das mit dem Stoffschnipsel gefällt mir sehr! Werde ich auf jeden Fall einführen! Danke
    Liebe Grüße von Julia

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  6. Ne, don't worry - kommt nicht angeberisch 'rueber!
    Menschen sind eben nun mal verschieden und bezueglich Ordnung 'in diesem Fach' bist Du eben eindeutig - mich umwerfend - besser als ich.
    Wir schau'n ja auch nicht gleich aus. Was soll's; kein Grund deswegen Dein Licht unter den Scheffel zu stellen - 'leuchtet' ja ganz angenehm, d.h., brauch's ja nur uebernehmen von Dir, nachdem schon so nett erklaerst, wie's geht!

    Komm ruhig wieder heraus von 'unterm Schuechterheits-Teppich'; bist oben drauf viel lieber gesehen! ;-) :-D

    Liebe Gruesse und Entschuldigung umgekehrt, sollte ich Dich er-/verschreckt haben.

    Liebe Gruesse,
    Gerlinde

    Magst meinen sonst ueblichen boshaften Satz an Menschen mit besserem Ordnungssinn als meinen hoeren?
    "Gib's zu, Du bist nur zu faul zum Suchen !" ;-) :-D
    Wenigstens habe ich - ausser von meiner Mutter - noch nie eine Ohrfeige dafuer bekommen; DAS ist, was man dann noch Glueck nennen kann !!! ;-) :-D :-D

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