Hemden nähe ich ja wirklich häufig für meinen Mann, Sweater eher seltener. Jetzt hatte ich einen schönen Trikot-Stoff im Schrank liegen; die Qualität ist mit einem Sommersweat vergleichbar. Das war einmal ein Coupon von Karstadt, der das Etikett "Baumwolle mit 4% Elasthan hatte - aber, wer's glaubt ... Ich schätze, da ist eine gewisse Menge Synthetik drin. Aber gut, das garantiert eine solide Formstabilität und kaum Bügelbedarf. Die Farbe des Stoffs ist eine Mischung von anthrazit und dunkelblau, was sich in einem kleinen Fantasiemuster vermischt.
Der Grundschnitt für diesen Sweater ist burdastyle 10-2008-134, von dem ich wusste, dass er passt, da ich ihn bereits zweimal verwendet hatte. Für diesen Sweater wollte ich gern einen eingesetzten Schalkragen haben, wie beim Modell "Titus" aus La Maison Victor 6-2016.
Ich habe mir also das Schnittmuster für diesen Kragen kopiert und ihn auf meinen Grundschnitt angewendet, in dem ich den Halsausschnitt vorn so angelegt habe wie bei "Titus". Eines hat mich jedoch beim Original-Modell gestört: Der Kragen zieht sich, sieht aus, als ob ihm etwas Weite am äußeren Rand fehlt. Also habe ich den Kragen gespreizt: Ich habe ihn zweimal von außen bis fast an die innere Kante aufgeschnitten. Einmal in Höhe der Schulter und einmal ca. 8cm tiefer und habe dort jeweils 1cm Weite eingefügt, die zur inneren Kante hin ausläuft. Auch in der hinteren Mitte habe ich auf die gleiche Weise 1cm Weite hinzugefügt, was jedoch eine Naht in der hinteren Mitte des Kragens nötig gemacht hat, da der Bruch dann nicht mehr im Fadenlauf war. Falls ich den Sweater noch einmal nähen sollte, werde ich noch eine Veränderung vornehmen, damit wieder im Bruch zugeschnitten werden kann. Durch das Spreizen habe ich außen insgesamt 6cm Weite mehr, ohne dass sich die Ansatzkante des Kragens verändert hat.
So sieht mein veränderter Kragenschnitt aus:
Ich hatte Glück: Das Ergebnis ist genau so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Der erweiterte Sweater-Kragen hat den Vorteil, dass auch ein Hemdkragen gut darunter Platz hat.
Saum- und Ärmelbündchen habe ich aus dem gleichen Stoff gearbeitet.
Und so sieht der fertige Sweater aus:
Beflügelt von diesem Erfolg, möchte ich gern noch ein weiteres Modell nähen, bei dem ich mir auch vorstellen kann, den Kragen ein paar Zentimeter tiefer einzusetzen.
Aber halt! Gerade fiel mir ein, dass ich bei Monikas Blog vorbeischauen sollte, wo immer mal genähte Herrenmodelle verlinkt worden sind. Die Verlinkungsmöglichkeit gibt es wohl nicht mehr, aber dabei ist mir ein Post von Monika aufgefallen, wo sie einen Sweater zeigt, der im Prinzip den gleichen Ausschnitt hat wie meiner hier, aber mit einer Kapuze dran. Das ist genau das, was ich als weitere Variante suche. Der Schnitt ist in der burdastyle vom Mai diesen Jahres erschienen (Link zum Modell bei Burda). Super! Ich werde wieder meinen Grundschnitt verwenden, den Ausschnitt vorn vom Burdamodell übernehmen und nur die Kapuze kopieren.
Demnächst also mehr aus der Reihe: Nähen für den Mann.
Liebe Beate,
AntwortenLöschender Sweater für Deinen Mann ist klasse geworden. Er wird ihn sicher häufig tragen. Die Kragenvariante finde ich sehr gut gelungen. Ich bin gespannt, ob bis zu unserem nächsten Nähen ein weiteres Modell fertig bzw. in Arbeit ist.
Liebe Sonntagsgrüße
Roswitha
Nähen für Männer finde ich schwierig, kann gar nicht genau sagen warum. Vielleicht weil ich keine passenden Stoffe parat habe. Dein Shirt samt Kragenvariante ermutigt mich.
AntwortenLöschenAuf der Suche nach Baumwolljersey ist mir auch der Elasthan-Anteil aufgefallen, der würgt ganz schön an der Nähnadel.
LG Ute