Sonntag, 15. November 2015

Winterjacken Sewalong - Schnitt, Stoff und Nähen (zusammengefasst für den letzten Zwischenstand)

Im September hatte ich beim ersten Treffen des Sewalongs drei Schnitte für Winterjacken auf meiner "Shortlist", dann gab es während der drei folgenden Treffen keinen Beitrag von mir (keine Zeit, Urlaub, nichts zu zeigen).

Nun habe ich aber aufgeholt und will versuchen zusammenzufassen, was sich seit dem getan hat.

Meine Wahl ist schließlich auf dieses Modell gefallen:


Ich denke, diese Jacke passt am besten zu den Röcken, zu denen ich sie kombinieren will. Ich habe den Schnitt etwas verlängert und ich werde auch nichts farblich absetzen. Ich hoffe immer noch auf schöne, dekorative Knöpfe, die ich bisher jedoch noch nicht gefunden habe. Mein Stoff ist ein roter Wollflausch mit Cashmereanteil, den ich bei Anita Pavani gekauft habe -  temporärer Link zum Stoff.

Die erste Anprobe hat gezeigt, dass der Schnitt relativ groß ausfällt; eine Größe kleiner als gewöhnlich wäre eigentlich ausreichend gewesen. Ich habe hier und da etwas weggenommen, auch die Einhaltweite der Wiener Nähte in Brusthöhe (also eine schlampige SBA). Gewöhnungsbedürftig fand ich die Lage dieser Nähte; sie liegen nämlich weiter an der Seite als sonst üblich. Das hat mich zunächst irritiert bis ich begriffen habe, dass das so sein soll.

Die Positionierung der Taschen habe ich mit Hilfe der Schnittmusterteile (die Taschen hatte ich zu den Zeitpunkt noch nicht zugeschnitten) zunächst überprüft; sie sitzen jedoch an der vorgesehenen Stelle. Eine Verlegung nach unten war bei meiner verlängerten Jacke nicht nötig.



Die Klappentaschen habe ich dann nach der Anleitung im Burdabuch genäht; in der Nähanleitung zum Modell ist es ein wenig anders beschrieben. Ich bin gut zurecht gekommen, auch wenn die Dicke des Stoffes das Nähen nicht gerade leichter gemacht hat.

Die Ärmel bekommen die vorgesehene Blende, nur ist sie bei mir, wie erwähnt, aus dem gleichen Stoff. Da ich weiß, dass Ärmel bei mir schnell mal zu lang sind (wie zum Beispiel hier) und ich nicht gezwungen sein wollte, die Blenden kürzen zu müssen, habe ich zunächst die Ärmel ohne Blende eingenäht. Dabei blieb die untere Ärmelnaht zur Hälfte offen, damit ich später die Blende wie in der Anleitung vorgesehen annähen konnte. Die Anprobe mit angehefteter Blende hat dann gezeigt, dass die Ärmel 1,5 cm zu lang waren. Gut, dass ich das überprüft habe.

Warum gibt es überhaupt ein Schnittteil für die Ärmelblende und nicht Zentimeterangaben für ein vermasstes Rechteck? Genau - weil die Blende kein winkeliges Rechteck ist. Eine Schmalseite ist leicht gebogen, was einleuchtet, denn die Blende muss sich ja dem Jackenärmel anpassen, der sich nach unten verjüngt. Und wer hat diese Krümmung im Schnittmuster versehentlich beim Kopieren begradigt? Genau - ich. Mit dem Ergebnis, dass ich dann die fehlende Krümmung aus der Nahtzugabe formen musste, was glücklicherweise gerade so geklappt hat.

Die Jacke hat einen Stehkragen; schön, das ist leichter zu nähen als ein Revers. Da ich sicher gehen wollte, dass der relativ hohe Kragen auch gut nach außen geklappt getragen werden kann, musste ich, wie beim Reverskragen, für Rollweite sorgen. Da macht mich Susanne vom Blog Sujuti in ihrem letzten Post vom Winterjacken Sewalong zufällig (trotzdem Danke!) auf die Videos von Mia Führer (Link zum Video, Rollweite ab Min. 7:45) aufmerksam, die darin wunderbar erklärt, wie man das mit der Rollweite ganz leicht hinbekommt. Diese Anleitungen kannte ich zwar, hatte sie aber völlig vergessen und habe zuletzt die Rollweite immer durch Anschieben des Oberstoffs eingebaut.

Für diese Jacke wollte ich endlich auch einmal einen besonderen Futterstoff haben, so wie ich ihn schon oft bei anderen Bloggerinnen gesehen habe. Nicht nur langweilig uni Ton in Ton. Es war aber gar nicht einfach, das Besondere zu finden. Schließlich habe ich ein rot-grünlich changierendes Futter gekauft, fürchte nur, dass die Qualität nicht gut ist. Das Foto vom Futter folgt dann beim Finale.

Jedenfalls ist das Futter inzwischen eingenäht. Ich bin dabei wieder so vorgegangen, wie hier (etwas scrollen) beschrieben. Mia Führer (siehe oben) zeigt in einem ihrer Videos eine Methode, die meiner sehr ähnlich zu sein scheint. Ich werde sie gelegentlich ausprobieren. Heute gibt es ja ein Futter-Tutorial beim Winterjacken Sewalong, in dem Sybille ihre Methode erklärt. Natürlich gibt es auch hier wieder mehr als einen Weg zum Ziel und die Hobbyschneiderin entscheidet sich irgendwann für ihre Lieblingsmethode. Aber dazu lernen wollen wir immer.

Der Stand der Dinge heute: die Jacke ist fertig genäht; nur die Knöpfe fehlen noch. Ich habe von meiner alten Jacke, die ich ja ersetzen will, die Knöpfe abgetrennt und an die neue Jacke provisorisch angepinnt. Optisch geht das ja, aber die Knöpfe passen farblich nicht so ganz, da sie einen kleinen Stich ins Orange haben. Der Rotton der alten Jacke war ein klein wenig anders oder die Farbe der  Steinnussknöpfe hat sich womöglich im Laufe der Zeit verändert - bei einem Naturmaterial denkbar.

Fehlen noch die Fotos:



Beim letzten Treffen des Winterjacken Sewalongs in zwei Wochen kann ich dann hoffentlich die fertige Jacke präsentieren. Außerdem wird es noch ein paar Anmerkungen zum Bügeln geben, denn wie man auf den obigen Fotos sehen kann: Die Jacke hat's noch nötig.

Beim heutigen letzten Zwischenstand wird man auf dem MMM-Blog sicherlich schon einige fertige Jacken sehen können.








2 Kommentare:

  1. Die Jacke sieht toll aus. Eine sehr schöne Farbe. Das Burdabuch kam gleich auf meine Weihnachtswunschliste.
    Lg Matilda

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  2. Füttern ist wirklich ein Thema, bei dem man sich viel abschauen kann. Jetzt habe ich deine Anleitung genau studiert und finde sie sehr anschaulich beschrieben. Sie kommt meiner Arbeitsweise sehr nahe, allerdings hätte ich mir schwer getan, das so detailliert darzulegen. LG Frau Neu

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