Sonntag, 27. Januar 2013

Stoffspielereien - etwas Bekanntes, etwas Neues und etwas Misslungenes

Am letzten Sonntag im Monat ist Termin für die Stoffspielereien. Was das ist und wer sich heute daran beteiligt hat, kann man hier nachlesen. Danke an Griselda vom Blog "Machwerke" fürs Organisieren.

Als mir kürzlich auffiel, dass ich nur noch einen brauchbaren Picasso-Beutel habe (der auch schon etwas mitgenommen aussieht), war die Idee geboren, die Stoffspielereien auf eine Tasche anzuwenden.  Stoffspielereien auf Taschen hat Lucy vom Blog "Nahtzugabe" bereits zu Beginn der Aktion gemacht - hier nachzulesen. Also nichts Neues an sich, nur die Ausarbeitung im Detail. Hier das Ergebnis:



Ich habe mich an die bewährten Maße der oben erwähnten sog. Picasso-Beutel gehalten und auf einer Taschenseite einen gepatchten Streifen eingesetzt. Dieser besteht aus Quadraten, in die auf verschiedene Weise schmale Biesen genäht sind. Detailfotos der Biesen:





Neu ausprobiert habe ich eine Technik, die bei den Patchworkerinnen bekannt sein dürfte. Man schneidet zwei Stoffe in Streifen und verwebt sie miteinander. Meine Idee habe ich von hier und aus dem Buch "Exploring Textile Arts", das ich hier im Blog einmal vorgestellt hatte. Bisher ist nur das neue Stoffstück entstanden; es ist noch nicht weiterverarbeitet. Ziel ist wahrscheinlich eine Kissenhülle; die Maße habe ich so gewählt, dass das möglich ist.





Dass ich an dieser Stelle der Arbeit gestoppt habe, liegt hauptsächlich daran, dass ich mich nicht entscheiden kann, ob ich - evtl. mit einem Zierstich - über die Stoffkanten nähen soll oder nicht - das könnte dann so aussehen. Diese Absteppung wäre nur für die Optik, eine echte Funktion hat sie nicht, denn die Stoffstreifen sind mit Applikationsvlies aufeinander geklebt und werden kaum noch ausfransen. Eine Meinung aus der Runde der interessierten Leser ist willkommen.

Misslungene Versuche kann man verschweigen oder trotzdem zeigen. Ich zeige mal:



Was soll das sein? Nun, ich bin dieser Anleitung der Galerie Smend gefolgt - aber halt nicht ganz genau. Die Idee ist, einen Wolletamin* und eine Pongéeseide mit gezielt gesetzten Nähten zu verbinden. Eine Wäsche in der Maschine lässt den Etamin einlaufen und verfilzen. Dabei soll sich die Seide zwischen den Nähten blasig aufwerfen. Ich habe jedoch statt der Pongéeseide einen Seidenchiffon verwendet, der bei der Wäsche eine innige Verbindung mit dem Etamin eingegangen ist, so dass keine Blasen entstehen konnten. Die Filzerinnen hätten mir das wahrscheinlich vorhersagen können.
Was mache ich nun mit diesem Stück Stoff? Ich habe noch keine Ahnung.
Das Foto oben zeigt die Etamin-Seite; hier noch einmal aus der Nähe:


Die Seidenchiffon-Seite sieht ein klein wenig anders aus:





Mein Eindruck ist: auf den Fotos sieht der "Stoff" interessanter aus als in Wirklichkeit. Das Stück ist nur 57x25 cm groß. Ausreichend für vielleicht ein Paar Stulpen (die ich nicht trage), oder .... ? ... vielleicht doch weg damit ....?

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Hier kann man nachlesen, was das ist.





11 Kommentare:

  1. Einfarbiges Patchwork finde ich immer klasse. Tolle Idee die verschiedenen Nähtechniken auf dem Beutel so zu vereinen.

    Das zweite Ojekt, schwarz und weiß erinnert mich an meinen Kunstunterricht im 8. oder 9. Schuljahr, da malten wir viele solche Sachen, fand ich damals nicht berauschend, heute schon. Denke mit Zierlinien kommt der Effekt noch mehr heraus.

    Gespannt bin darauf was Du aus dem dritten Stoff machst.

    verschneite Grüße
    Judika

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  2. Deinen Beutel finde ich richtig klasse, so kommen die einzelnen Techniken gut zur Geltung. Ich mag es, wenn Ideen die Runde machen und jeder dann doch wieder seine eigene Note hineinbringt.
    Das gewebte Stück sieht für mich aus wie gedruckt, kaum zu glauben. Vielleicht würde ich versuchen, das Auf- und Ab bzw. die Flechtoptik der Streifen zu betonen, aber nicht mit solchen breiten Überkettelungen wie in dem Beispiel.
    Zum dritten Stück ist es schwer, etwas zu sagen. Vielleicht könnte man alles später noch für Applikationen benutzen?

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  3. Die Tasche sieht toll aus - eigentlich viel zu schade, um als "Beutel" zu enden. Insgesamt habe ich mal wieder viel gelernt, bzw. muss ich mir das eine oder andere nochmal ganz in Ruhe ansehen.Die blaue Stoffverbindung finde ich auch interessant, kann man das nicht als Grundlage für weitere Filzarbeiten nehmen?

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  4. Diese gewebte Variante ist superschön- das hat mächtig viel Potential. Die Ränder würde ich so lassen, das ist so messerscharf und präzise, irgendwelche Zierstiche lösen die verblüffende Optik eher auf.
    Das mit dem Filz versuche ich gar nicht zu vestehen, aber der Beutel ist wie aus einem alten Handarbeitsbuch- schlichtes Material und dann das gesamplete Muster. Die sich so in der Reihe gegenseitig unterstützen. Klasse!
    (Und Baumwollbeutel haben ja gerade Hochkonjunktur.)

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  5. Oh, die Tasche ist wunderschön (irgendwie sind Biesen und Falten und überhaupt heute recht prominent) und es einfarbig zu machen finde ich ganz besonders wirkungsvoll.

    Auch das Gewebte finde ich ganz toll!
    Und ich würde auf keinen Fall mit Zierstichen die Grenzen absteppen, ich finde es genau so richtig.
    Wenn dir noch Akzente fehlen, vielleicht ein paar Kreuzchen oder Sterne auf ein paar wenige "Kreuzungen" sticken? Oder eine einzelne Linie mit einem Vorstich (wie bei Sashiko?) - ich denke, weniger ist in dem Fall mehr.


    Die Testreihe mit dem blauen Stoff finde ich toll und die Idee klingt sehr spannend. Schade dass es nicht geklappt hat. Vielleicht kannst du das Stoffstückchen zum Applizieren oder so verwenden (natürlich muss ich jetzt an die Stoffkreise von Monikate heute denken, für sowas ist das bestimmt auch ideal).
    Lieben Gruß! frifris

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  6. Deine Designerbeutel sind immer umwerfend - dieser ganz besonders.
    Das Karo-Gewebe finde ich ohne Zierstiche schöner als mit - jedenfalls wie im Beispiel. Wenn es konstruktiv nicht notwendig ist, würde ich auf weitere Absteppungen verzichten.

    Jetzt bin ich noch einmal durch einen Großteil deines Blogs gescrollt, weil ich prüfen wollte, ob meine Idee für den blauen (missratenen) Stoff passt - tut sie nicht. Aber ich bin wieder einmal so begeistert, was ich bei dir alles lernen kann und als Inspiration mitnehmen... Danke dafür!

    LG, Petra

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  7. Dein Beutel hat wirklich klasse und sieht in uni sehr edel aus. Zu den anderen beiden Techniken werden ich mich in den nächsten Tagen wohl etwas belesen müssen, sieht nämlich beides sehr interessant aus.
    LG Mirella

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  8. die verschieden genähten Biesen der Tasche finde ich sehr schön. Da könnte ich mir sogar eine Decke daraus vorstellen. In uni und dann diese schönen Strukturen.
    Die Webtechnik finde ich sehr interessant. Ohne Erklärung hätte ich das nicht gesehen. Das Original mit den abgesteppten Nähten gefällt mir persönlich nicht. Deines finde ich toll und würde keine Nähte machen.
    Mißglückt ist mein grauer Versuch ja auch. Und diese Technik von Wolle und Seide kenne ich vom Filzen. Das sag sehr schön aus hinterher.
    lg monika

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  9. Der Beutel ist toll, besonders die Kreuzundquerbiesen.
    Bei dem grafischen Muster musste ich mehrmals hinschauen, es gefällt mir so wie es ist sehr gut.
    LG Christoph

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  10. Wow, der Picasso-Beutel ... die "einfachen" Sachen sind oft die besten.

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  11. Ich bin hin und weg vom Design des Beutels. So schlicht mag ich es. Ratter, ratter, gehen meine Ideen im Kopf los. Da müssen sie leider erstmal bleiben, aber nichts desto Trotz ist es ein Genuß zu schauen und zu träumen.
    Danke!
    Tally

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