Donnerstag, 27. November 2014

Ideen für genähte Weihnachtsgeschenke 1

Meine Blogstatistik verrät mir, dass auch und gerade zu dieser Zeit meine alten Posts zum Thema "Genähte Weihnachtsgeschenke" (hier und hier textile Verpackungen) auffällig viele Klicks bekommen. Da kann ich noch ein wenig Futter nachliefern.

Beginnen wir mit einem Rätsel: Was ist das?



Das habe ich meinem Mann vor einiger Zeit zum Geburtstag geschenkt. Er hatte zunächst keine Idee, was es sein könnte. Auch der Tipp " Kann während der Heizperiode nützlich sein" war keine große Hilfe. Mit der passenden Ausrüstung wird es dann klar:



Hier habe ich die Idee aufgestöbert und abgekupfert. Ich habe die Maße auf meine Verhältnisse angepasst und als Stoffe einen festen Dekostoff für außen und ein Kunstleder für innen ausgewählt.



Die Tragebänder sind feste Rips- oder Kofferbänder (oder wie immer die heißen). Die Gurte sind so lang, dass man sich die gefüllte Tasche über die Schulter hängen kann, was der Nutzer recht praktisch findet:

*


(Falls sich jemand fragt, ob sie sein Hemd auch selbst genäht hat: Yep!)
Lumberjack.


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*Danke fürs Modell-Stehen und sorry, dass ich dir auf dem Foto die Füße abgeschnitten habe.



Montag, 24. November 2014

Blog Hop Around the World - Das Portrait

Beim Blog hop around the world portraitieren PatchworkerInnen und HobbyschneiderInnen sich und ihre Hobbys in einem Blogartikel. Ute vom Blog 123 Nadelei hat mich gebeten, nach ihr einen Beitrag zu schreiben.

Das Nähen habe ich als Teenager bei meiner Mutter gelernt, die, wie ihre Mutter, genäht hat. Sie hat relativ viel Kleidung für mich genäht (und auch gestrickt) als ich ein Kind war; dabei habe ich ihr häufig über die Schulter geguckt und die Anfangsgründe gelernt. In der Folgezeit habe ich mir eigentlich alles selbst beigebracht nach der Methode "Learning by doing", habe in meinem Leben nur einmal einen Nähkurs besucht und das mehr aus Spaß am gemeinsamen Nähen. Es gab auch Phasen, in denen ich nicht genäht habe, aber sobald der Platz für eine Nähecke in der Wohnung vorhanden war, war auch das Hobby wieder da und wurde gepflegt. Seit - ich rechne nach - 20 Jahren habe ich einen eigenen Raum zum Nähen; seit einem halben Jahr sogar ein sehr schönes, großes Zimmer. Da ich nur stundenweise berufstätig bin, habe ich auch relativ viel Zeit fürs Hobby. Diesen Luxus weiß ich sehr zu schätzen. Mit dem Nähen konkurriert phasenweise die Keramik (hier gibt es einige meiner Arbeiten zu sehen), Seife sieden und seit zwei Jahren das Färben. Das Färben und hier speziell der Eco Print haben sichtbare Schnittmengen mit dem Nähhobby. Hier im Blog dokumentiert und über die Blogsuche mit dem Stichwort "Färben" und "Eco Print" abrufbar.

Mein Schwerpunkt ist das Nähen von Kleidung, aber mit meinem Faible für Stoffe und einem handwerklich-kreativen Antrieb habe ich natürlich auch Patchwork ausprobiert. Soweit ich mich erinnere, habe ich gleich den Sprung zu den großen Stücken gewagt und nach ein paar Kissenhüllen war die erste Decke in Arbeit. Auch hier habe ich nie Kurse besucht, sondern habe mir zum größten Teil das nötige Wissen angelesen. Nach dem Einstieg ins Internet war das natürlich viel leichter. Meine "Spezialität" beim Patchwork ist der Umstand, dass ich nur sehr selten ausgesprochene Patchworkstoffe verwendet habe. Das hat sich auch bis heute kaum verändert. Damit habe ich mir sicherlich häufig das Leben schwer gemacht, denn fast alle Stoffe sind schwieriger zu verarbeiten als Patchworkstoffe.

Ich habe in meinem Fotoarchiv gekramt und einige Bilder von frühen PW-Arbeiten zusammengestellt:

Decke aus Kalamkari-Stoffen

Kniedecke aus versch. Leinenstoffen
                      
Tischläufer und Kissen aus Leinen in Semiole-Technik

Decke und Kissen aus Seide

Bettüberwurf aus Kalamkari-Stoffen

Decke aus Jamavar-Jacquards

Ein Klick aufs Foto vergrößert.

Irgendwann bin ich dann auf die Mathematischen Quilts gestoßen. Der Weg dorthin ist ja nicht weit, denn durch die Beschäftigung mit Patchwork hat man sowieso Kenntnisse von Geometrie und Symmetrie. Darüber hinaus liefert die Mathematik einige interessante Motive, die sich sofort oder mit Bearbeitung umsetzen lassen. 2008 gab es zum Jahr der Mathematik Quilt-Wettbewebe und Ausstellungen von Mathematischen Quilts. Mein erster Versuch war die Umsetzung des Sierpinski-Dreiecks in Stoff:

(2010)

Mein zweites Werk sind die "Möndchen des Hippokrates", hier gebloggt:

(2013)

Ein dritter mathematischer Quilt ist in Planung. Außerdem arbeite ich im Moment noch an der Fertigstellung dieser Decke, die ein Beispiel dafür ist, wie man sich mit für Patchwork weniger geeigneten Stoffen das Leben schwer machen kann.

Einen wirklich großen Patchworktraum habe ich eigentlich nicht, aber toll wäre, wenn ich im Laufe der Zeit noch einige mathematische Quilts nähen könnte und, ja, das wäre ein Traum, sie an einem geeigneten Ort ausstellen könnte.

Der kreative Prozess läuft bei mir wahrscheinlich so ähnlich ab, wie bei vielen meiner Hobbykolleginnen: Ich sehe eine Arbeit, ein Modell, einen Stoff oder auch nur ein Muster, das mich anspricht. Dann beginnen im Kopf die Überlegungen, wie ich es für mich anwenden und umsetzen kann. Teilweise gehe ich dann ganz konkret auf die Suche nach weiteren Anregungen, nach Material oder nach Techniken. Viele Anregungen habe ich in der Vergangenheit durch die Stoffspielereien bekommen, die nun im dritten Jahr monatlich stattfinden. Und nicht zuletzt kommen viele Anregungen und Informationen aus dem Web und von den Näh-Blogs.

Danke fürs Durchhalten und für das Interesse an diesem Beitrag. Danke auch bei dieser Gelegenheit an alle, die im Web großzügig ihre Arbeiten, Informationen und Bilder zur Verfügung stellen, die Fragen beantworten und bereit sind zum Austausch über das Hobby. Ohne dies wäre meine Hobbywelt ärmer.

Die Idee beim Blog hop around the world ist, dass man an dieser Stelle einen Nachfolger benennt. Ich habe leider bis heute keinen gefunden. Deshalb hier noch einmal der Aufruf in die Runde:

Wer möchte einen Beitrag schreiben?




Montag, 17. November 2014

"Gewebter" Wandbehang

Bei den Stoffspielereien im August hatte ich hier ein Projekt vorgestellt, das zu diesem Zeitpunkt noch unvollendet war. Inzwischen ist es fertig und kann gezeigt werden:



Zur Stabilisierung habe ich noch eine Lage Schabrackeneinlage aufgebügelt, bin jedoch am zweifeln ob das eine so gute Idee war, denn das Ganze wirkt doch etwas steif. Die Ränder habe ich egalisiert und mit schmalen Stoffstreifen aus dem gleichen Material offenkantig eingefasst. Auch hier wieder ein kleiner Zweifel: alles sieht so natürlich und handgemacht aus - passen da die Maschinenstiche?
Zunächst hatte ich oben drei Schlaufen zum aufhängen mit einem Stab angenäht ...


... was ich jedoch schnell wieder verworfen habe - hat mir nicht gefallen, vor allem auch, weil ich keinen wirklich gut passenden Stab gefunden habe. Nun ist die Aufhängung unsichtbar auf der Rückseite mit Hilfe einer dünnen Holzleiste, die auf zwei Stiften in der Wand aufliegt. Viel Gewicht haben sie ja nicht zu tragen.
Nun hängt das Werk im Nähzimmer ...



... über dem Ausweich-, Gäste- und Mehrzweckbett. Auf das Bett habe ich provisorisch ein Stück von dem Stoff gelegt, aus dem diese Decke entstanden ist. Sie soll hoffentlich demnächst als Tagesdecke auf diesem Bett liegen, wartet aber noch auf ihre Fertigstellung.

Anmerkung zu den Fotos: auf dem dritten Foto scheint mir die Wiedergabe der Farben am natürlichsten.

Montag, 10. November 2014

Blog Hop Around The World

Als mich Ute vom Blog 123-Nadelei vor einiger Zeit gefragt hat, ob ich beim Blog hop around the world mitmachen möchte, habe ich zugesagt, obwohl Patchwork bei meinem Nähhobby nicht der Schwerpunkt ist und obwohl ich noch keine Nachfolgerin hatte, die sich selbst und ihr Hobby in einem Blogbeitrag portraitieren würde.

Im Moment habe ich wenig Zeit zum Bloggen und ein runder, aussagekräftiger Beitrag zum Blog hop wie ich ihn mir vorstelle, schaffe ich einfach nicht. Deshalb möchte ich mein Porträt wenigstens zwei Wochen verschieben. Außerdem habe ich immer noch keine Nachfolgerin.

Möchte jemand hier mitmachen?

Wie ein Post in diesem Rahmen aussehen kann und welche Aspekte zur Sprache kommen sollten, kann man sich bei Ute (Link oben) ansehen. Interessenten für den Blog hop melden sich bitte bei mir im Kommentarfeld oder senden eine Mail; die Adresse findet sich in meinem Profil.

Also: neuer Termin am 24.November 2014.

Samstag, 8. November 2014

PPP - Pyjama mit Paisley und Paspeln

Das ist der Stoff ...



... aus dem ein Pyjama werden soll. Er ruft nach kontrastfarbenen Paspeln, nicht wahr?

Wie man Paspeln selbst machen kann, kann man z.B. bei Lucy/Nahtzugabe nachlesen (oder im Burdabuch oder im Netz oder ...). Ich habe meine Paspeln aus einem fast weißen, leichten Baumwollstoff, den ich im Fadenlauf zugeschnitten habe, genäht. Schräger Zuschnitt war nicht nötig, da ich nur gerade Kanten bepaspelt habe. Das sind: Saum der Hosenbeine und Ärmel und eine Brusttasche. Paspeln am Kragen wären noch schön gewesen, aber dafür hat das Material nicht gereicht.

So habe ich die Paspeln zusammen mit einem Besatzstreifen genäht (Fotos von der Brusttasche):

Den Besatzstreifen rechts auf links an die Kante nähen;

ausbügeln und die NZG zurückschneiden.


Am Besatzstreifen die NZG der anderen Kante markieren und nach innen bügeln; evtl. zurückschneiden; dann den Streifen auf die rechte Seite bringen und bügeln.

Die Paspel so an der umgebügelten Kante unterlegen, dass der Wulst übersteht.

Knappkantig mit dem Reißverschlussfuß festnähen.

Beim Nähen der Bein- und Ärmelnähte kommt es darauf an, dass die Paspeln möglichst genau aneinander treffen. Damit sich - vor allem wenn man besagte Stelle erst am Ende einer langen Naht näht - nichts verschiebt, nähe ich gern vorab ca. 1 bis 2 cm über diese Stellen. Dann erst die ganze Naht nähen. Wenn es gut gelungen ist, sollte es so aussehen:



Am Ende gibt es noch einige Handnähte zu arbeiten, denn die NZG im Bereich der Besätze sollte angenäht werden, das ist schöner oder gar unerlässlich.



Das waren die Details; es folgt noch der fertige Pyjama:





Der Stoff ist übrigens von Stoff am Stück, ein Händler, den ich schon länger kenne und der die meines Wissens größten Stoffmuster verschickt.