Freitag, 28. März 2014

Bluse (burdastyle 04-2014-115)

Die Bluse in der April-Burda Modell 115 hat mir gleich gefallen und es versprach, ein relativ schnelles Projekt zu werden. Ich habe dafür einen Stoff aus meinem Vorrat verwenden können. Es ist ein reines Leinen der leichteren Art; in verschiedenen Brauntönen kariert und ein Mitbringsel von einer Parisreise. Genau genommen, habe ich schon zweimal in meinen Flohmarkt-Posts versucht, diesen Stoff abzugeben - jedoch ohne Erfolg. Na gut, dann habe ich ihn halt selbst verarbeitet.

meine Bluse


Die Bluse in der burda; Bildquelle


Zwei genähte Modelle (hier und hier) sind mir zuvor bei einem Me made Mittwoch aufgefallen; die Besprechungen waren wohlwollend bis gut. Ich habe die Schnittteile wieder vor dem Kopieren vermessen und beschlossen, dass mir Gr. 38 ausreicht. Im Burdaheft wird das Modell als bauchfrei beschrieben; ich habe die Originallänge genäht und bei mir geht die untere Kante bis zur Taille. Im übrigen muss bauchfrei ja nicht heißen, dass man Haut sieht, mit einem Top drunter sieht das schon eher angezogen aus. Ich dachte mir, über einer Hose mit Gürtel getragen, würde die Gürtelschnalle genau herausschauen. Aber bei mir ist sie verdeckt.

Meine gesammelten Anmerkungen zum Schnitt:
  • Ich habe Gr. 38 kopiert; im Bereich der Schulter jedoch Gr.40 mit Übergang zu 38 im Bereich des Armlochs.
  • Für den Ausschnitt vorn habe ich die Linie von Gr.34, hinten von 42 verwendet, d.h. mein Ausschnitt ist vorn tiefer und hinten höher.
  • Änderungen am Ärmel: Kugel Gr.40, danach Gr.42, da ich den Ärmel etwas weiter haben wollte. Außerdem habe ich den Ärmel auf klassisch lang geändert, da ich 3/4 nicht mag.
  • Das Rückenteil habe ich im Stoffbruch zugeschnitten.
  • Die beiden Vorderteile habe ich am Halsausschnitt miteinander verstürzt, was mir als schnelle und elegante Versäuberung erschien. Für den hinteren Ausschnitt habe ich einen Beleg konstruiert und nach bekannter Methode angenäht. Der Ausschnitt ist knappkantig abgesteppt.
  • Ich hatte Probleme, an den unteren Kanten die vorgesehen Briefecken zu nähen und denke, es liegt daran, dass diese Kante keinen rechten Winkel bildet. Ich habe dann einfach die Saumkanten eingeschlagen, überschüssigen Stoff weggeschnitten und den Saum rundherum angenäht.
  • Bei der Anprobe war ich mit den Vorderteilen nicht wirklich zufrieden. Sie können leicht klaffen und dann sieht die Bluse zu weit aus. Ich habe das (hoffentlich) behoben, indem ich an der schrägen Kante des linken VT im oberen Bereich die 4cm Zugabe soweit wieder rausgelassen habe, dass ich das VT am Armloch beim Einnähen des Ärmels ein Stück weit mitfassen konnte. Wenn ich diese Bluse noch einmal nähe, werde ich das linke VT bis kurz vor den Brustabnäher verlängern. Ich muss mich nur vergewissern, dass man dann die Bluse noch problemlos über den Kopf anziehen kann. Das abgeänderte linke VT-Schnittmuster sieht dann so aus:


Mit dem Sitz der Armkugel bin ich nicht wirklich zufrieden, muss aber noch herausfinden, woran das liegt. Das Tragefoto, das ich nachliefern werde, wird es zeigen. Bei einer weiteren Bluse nach diesem Schnitt sollte das behoben sein. Und ich werde sicherlich noch eine nähen.

Mein Resümee: ein unkomplizierter, schnell zu nähender Schnitt. Burda spricht im Heft die Möglichkeit an, den Schnitt um 4cm zu verlängern; ich überlege, ob man ihn nicht sogar deutlich verlängern könnte, denke nur, dass man dann den Winkel der schrägen Kante evtl. verändern muss damit es wieder einen optisch stimmigen Eindruck gibt.


Dienstag, 25. März 2014

Ein Sommerkleid (burdastyle 02-2014-116)

Beim ersten Durchblättern der Februar-Ausgabe von burdastyle war mir dieses Kleid gleich aufgefallen und es ist auf eine der oberen Positionen meiner "Will-ich-nähen"-Liste gekommen.

Das Kleid im Burdaheft (Bildquelle, auch unten)

So sieht meine Version aus:



Von Vorteil war, dass ich inzwischen schon eine oder zwei Besprechungen des Schnitts gelesen hatte. So wusste ich z.B., dass beim Nähen zwischenzeitlich der Eindruck einer Kittelschürze entstehen kann. Ich habe auch den Schnitt vor dem Kopieren gründlich ausgemessen, da ich schon wusste, dass er eher groß ausfällt. Ich habe jedoch meine übliche Größe 40 gewählt, was sich als richtige Entscheidung herausgestellt hat.
Ein paar Änderungen habe ich vorgenommen:
  • Ich habe das Kleid um 3cm verlängert.
  • Da ich ein Kleid mit kurzen Ärmeln wollte; habe ich die Originalärmel entsprechend gekürzt. Der Ärmel kam mir jedoch etwas schmal vor, was ein Vergleich mit einem bewährten, gut passenden Ärmel bestätigt hat. Ich habe also den Ärmel um 3cm gespreizt. Unten am Papierschnitt habe ich gleich meine üblichen 4cm Saumzugabe angeschnitten und nach unten ausgestellt, dann kann ich das beim Zuschneiden nicht mehr vergessen und die Ausstellweite wird auch genauer.
  • Meine übliche Rumpfverlängerung um 1,5cm ließ sich hier sehr einfach und schnell bewerkstelligen: oberes RT entsprechend verlängert und im VT die Falten nach unten versetzt und die 1,5cm am Saum zugegeben.
  • Der Gürtel wurde knappkantig abgesteppt, die Falte ebenfalls und auch der Ausschnitt. (Foto unten)
  • Der Ausschnitt: Das große V des Originalmodells hat mir überhaupt nicht gefallen; ich habe ihn in einen U-boot-Ausschnitt geändert. Ich finde, dass diese Ausschnittform auch viel besser zum Kleid passt. Den Besatz habe ich entsprechend neu gezeichnet.
  • Die Weite des Gürtels habe ich bei einer Anprobe festgelegt und die beiden Knöpfe so platziert, dass sie gleich weit von der HM entfernt sind.
  • Burda sieht vor, an den Seitennähten Fadenstege für den Gürtel zu arbeiten. Ich habe dünne Stoffröllchen genäht und in die Seitennaht eingesetzt. (Foto unten)

Die Ansicht von hinten darf bei diesem Modell nicht vergessen werden:


Der Auswahl der Knöpfe fand ich wichtig. Sie sollten eher groß und ein wenig auffällig sein, da sie am Kleid nicht nur Verschluss sondern ein Designelement sind. Die Wahl fiel schließlich auf 25mm große Kunststoffknöpfe, die ein wenig perlmuttartig schimmern.


Mein Stoff ist ein weiches Leinen in mittlerer Stärke vom Kasseler Stoffhaus am Kö. Es ist in einem Phantasiemuster in Brauntönen bedruckt; die Farben sind so, dass verschiedene einfarbige Jacken dazu passen können. Kombinationsfreundlich - das liebe ich. Und: Das helle Rauchblau des Musters entspricht genau dem Farbton einer von mir mit Rotkraut gefärbten Wolle. Also sollte ich das Garn in diesem Sinn verwenden.



Das Kleid war schnell genäht; es gibt keine schwierigen Arbeitsschritte. Insgesamt bin ich sehr angetan von diesem Schnitt und ich denke darüber nach, ein weiteres Modell mit langen Ärmeln zu nähen.

Fotos:

Falte und Gürtel abgesteppt

Gürtelschlaufe


Ich bin einmal mehr mit diesen Fotos unzufrieden, denn sie geben Muster und Farben nicht richtig wieder. Nein, mit Nato-Tarnfleck hat das nichts zu tun! Ich sollte so bald wie möglich Tragefotos nachliefern, denn angezogen sieht das alles besser aus. Es fehlt im Moment jedoch das passende Wetter, denn ich gehöre nicht zu denen, die mit wärmendem Darunter oder wollenen Jacken Sommerkleidung für kühle Temperaturen tragbar machen.


Ich finde, die Februarausgabe der Burda zeigt noch weitere schöne Kleider:




Jedoch bei diesem Kleid ist's ein Jammer, dass so viele schöne Details für einen wahren Sack verschwendet worden sind:

Montag, 17. März 2014

Zwei neue Werke aus pflanzengefärbter Wolle

In den letzten Wochen habe ich ein Tuch gehäkelt und einen Schal gestrickt.

Das Tuch ist aus reiner Merinowolle (LL 700m/100g), die ich im letzten Jahr mit frischen Schilfblüten gefärbt hatte. Das kräftige Grün ist vom ersten Zug. Ich habe das Grundmuster von  "Forget me Knot" (Garnstudio.com) verwendet und am Rand die Bordüre des Tuchs "Alphabet" hinzugefügt. Das Garn der Bordüre ist ebenfalls mit Schilfblüten gefärbt, jedoch im zweiten Zug.


Beim Spannen des Tuchs wusste ich nicht so recht, wie ich den gewellten Rand behandeln sollte. Ich habe dann die Bögen etwas lang und spitz gezogen; wenn sie hätten rund bleiben können, wäre mir das lieber gewesen. Na ja, Luxusprobleme.

Der Schal ist aus dem gleichen Garn wie der Rand des Tuchs. Das Muster ist ein einfaches Fächermuster, das man in vielen Strickmustersammlungen findet. Das hellgrüne Garn habe ich mir so aufgeteilt, dass es nun komplett aufgebraucht ist.



Natürlich habe ich auch wieder eine neue Arbeit angefangen:



Hier habe ich zwei Muster, die in vielen Sammlungen auftauchen, zusammengebracht: ein Zickzackmuster und eine aufsteigende Lochreihe, flankiert von drei Randmaschen in kraus rechts. Das Garn ist mit braunen Zwiebelschalen im ersten Zug gefärbt.

Dienstag, 4. März 2014

Der kleine Unterschied ...

Was kann passieren, wenn man zwischen mehreren Blusen ein Hemd näht?
Genau!



An diesem Herrenhemd hatte ich zunächst die Knopfleiste in der weiblichen Version gearbeitet und meinem Mann in Verwirrung gestürzt, als er am Morgen das Hemd erstmalig angezogen hat. Nein, es war nicht morgendliche Schlaftrunkenheit, sondern ein Patzer der Haus- und Hofschneiderin.

War das zu beheben? Ja, denn die neuen Knöpfe sitzen über den alten Knopflöchern und decken diese einigermaßen ab und wenn das Hemd zugeknöpft ist, sieht man es sowieso nicht. Nur am Kragensteg sieht der Kundige, was passiert ist.


Wenn ich rechtzeitig auf die Idee gekommen wäre, größere Knöpfe zu verwenden, hätte ich noch mehr verdecken können. Na ja, zur Not wird das Hemd nur zuhause und in der Freizeit getragen.