Freitag, 22. April 2011

Keramik-Schmuck: Ketten mit Raku-Perlen

Wie im vorausgehenden Post angekündigt, möchte ich noch einige Ketten zeigen, die ich mit Keramikelementen in Rakutechnik gestaltet habe.

Beim Kramen in meinem Fundus sind zwei Raku-Elemente aus einem früheren Kurs aufgetaucht, die - einfach an Lederschnüre geknotet - zu Ketten geworden sind:




Diese Kette hat zentral eine große Raku-Perle, flankiert von kleinen Metallperlen und etwas größeren schwarzen Glasperlen.



Und schließlich noch zwei Ketten mit Glaselementen, die nach Tiffany-Art gefasst sind. Ich habe sie kürzlich bei einem Kunsthandwerkermarkt von einer hiesigen Tiffany-Künstlerin gekauft, mit der Idee, sie auf diese Weise einzusetzen.

Sonntag, 17. April 2011

Raku: neuer Kurs, neue Keramiken

Ich habe in den letzten Wochen wieder einen Raku-Kurs besucht, der am Wochenende mit einem Brenntag zu Ende gegangen ist.
Keramik brennen bedeutet immer, auf Überraschungen gefasst sein zu müssen - bei Raku um so mehr. Das Krakelee ist zwar bis zu einem gewissen Grad steuerbar aber das jeweilige Ergebnis ist immer individuell und nicht wiederholbar.


Zur Illustration einige Fotos:



Der Rakuofen wird bei knapp 1000 Grad geöffnet. Die Keramik ist jetzt rotglühend. Die Teile werden mit großen Metallzangen herausgenommen...


... und in einen mit Sägespänen gefüllten Behälter gelegt.


Die Sägespäne fangen sofort Feuer; dann wird die Tonne luftdicht verschlossen (hinten im Bild zu sehen). Durch den Sauerstoffentzug entsteht in der Glasur das typische Krakelee. Der Kohlenstoff dringt in diese Risse in der Glasur ein und färbt die Keramik schwarz. Unglasierte Teile werden gänzlich geschwärzt.


Eine Nahaufnahme mit ganz feinen und dickeren, schwarzen Rissen.

Dann werden die Behälter geöffnet und die Keramiken entnommen. Sie sind jetzt ziemlich rußig und teilweise mit verbrannten Sägespänen verklebt. Das sieht z. B. so aus:


Nun werden die Gegenstände mit Wasser, Topfschwamm und Scheuermilch gründlich gesäubert. Erst jetzt kann man wirklich erkennen, wie die Glasur geraten ist.


Meine drei Blumenübertöpfe sehen mit Kakteen darin so aus:



Bei einer Vase hatte ich eine doppelte Überraschung:

Geplant war eine dreifarbige Glasur: in der Mitte ocker und türkis. Durch eine Unterbrechung und Ablenkung beim Glasieren habe ich versehentlich zweimal ocker aufgetragen, was mir bei der Arbeit nicht aufgefallen ist.


So kam die Vase aus der Tonne...


... und so sieht sie gesäubert aus.
Im ersten Bild ganz oben sieht man die Vase rotglühend im gerade geöffneten Ofen.

Ich habe außerdem einige Perlen gearbeitet, mit denen ich Ketten gestalten möchte. Die Ergebnisse folgen in den nächsten Tagen in einem weiteren Post.











Mittwoch, 13. April 2011

Me Made Mittwoch - Teil 5

Ich trage heute eine Wickeljacke aus einem grau-beige changierendem Feinstrick. Das Material ist eine Mischung aus Leinen und Baumwolle und trägt sich fantastisch. Ich habe die linke Stoffseite im unteren Bereich ab Taille und an den Ärmelabschlüssen als Effekt eingesetzt (was, wie ich fürchte, auf dem Foto nur schlecht zu erkennen ist).
Darunter trage ich ein Shirt, das ich gestern genäht habe (Ottobre 2-2011-1) und das dem Gesamtoutfit eine kräftige Farbnote geben darf. Was es zum Shirt zu sagen gibt, folgt in einem späteren Post.



Da von vorn kaum sichtbar, darf das Shirt hinten noch ein wenig blitzen.

Wenn der Schnitt des Jäckchens interessiert, kann ich noch nachschauen - jetzt auf die Schnelle habe ich es nicht parat.*

MMM Teil 4 vom 6. April ist hier; dort sind auch die Links zu allen früheren MMMs.

* Nachtrag: Ich kann leider den Schnitt weder identifizieren noch in meinen Ordnern finden. Zu dumm. Aber man kann sicherlich einen ähnlichen finden, wenn man bei den üblichen Verdächtigen sucht.
Eine andere Möglichkeit wäre, z.B. die Wickeljacke 131 aus dem burda-Januarheft zu verlängern und einen Schalkragen wie in Modell 127 aus burda 12-2008 einzuarbeiten.






Dienstag, 12. April 2011

(Kleine) Presseschau: Burda Style Mai 2011

Wirklich nur eine kleine; ich möchte nur ein paar Modelle hervorheben, die ich gelungen finde:


Kleid 120

Sehr schön finde ich die Form der Abnäher, die Raglanärmel und den halsfernen Ausschnitt mit kleinem Stehkragen. Alles nette Details, die den Reiz ausmachen. Wie in der Beschreibung im Heft angedeutet, kann ich mir gut vorstellen, dieses Modell als leichten Mantel zu nähen.
Jäckchen 121

Und die Version als kurzes Jäckchen ist auch charmant.

Kleid 123

Der lange, auffällige Zipper im Vorderteil hat was! Das Modell kann man sicherlich auch aus weniger spektakulären Stoffen realisieren und damit alltagstauglicher machen.

Kleid 104

Ganz nett und die Idee, mit einem hübschen Stoff ein schnell zu realisierendes Werk in den Schrank zu bekommen, ist attraktiv.

Kleid 108

Hier finde ich die Linienführung der Nähte sehr gelungen. Ich würde dazu einen schmalen Gürtel in der Taille tragen.

Bis auf eine Ausnahme sind das alles Kleider; sagt mir das, ich soll mehr Kleider tragen...?

Freitag, 8. April 2011

Einkaufstaschen ("Picasso-Beutel")

Gerade habe ich die dritte Generation* Einkaufstaschen fertiggestellt, die bei mir "Picasso-Beutel" heißen, da sie mit Motiven nach Zeichnungen von Pablo Picasso bestickt sind.



Die Zeichnungen sind mir schon vor Jahren in einer Taschenbuchausgabe von Mérimées Carmen (Insel Verlag) aufgefallen und haben mich in ihrer Einfachheit und Schlichtheit begeistert.


Arbeitsanleitung:

Zuschneiden:
2 Stücke à 53x44 cm (Taschenkörper),
2 Stücke à 44x7 cm (Henkel).

Ich habe einige Zeichnungen fotokopiert, vergrößert und auf Seidenpapier durchgepaust.


Das Seidenpapier lege ich nun auf die rechte Stoffseite, ein Stück Stickvlies in passender Größe wird von links unter das Motiv gelegt und alles mit ausreichend Stecknadeln miteinander verbunden.

Nun nähe ich mit der Maschine im Geradstich über die Linien und übertrage auf diese Weise meine Vorlage auf den Stoff. Wichtig: Nahtanfang und -ende sichern, sonst lösen sich die Stiche im nächsten Arbeitsschritt.

Das Seidenpapier abreißen und dabei beachten, dass keine Papierreste hängenbleiben.


Jetzt werden diese Linien mit einer schmalen, dichten Raupe überstickt. Dafür stelle ich die Fadenspannung meiner Maschine ein wie für Knopflöcher; Breite des Zickzackstichs ist 2,0,  Länge  0,2. Nicht vergessen, die Nahtenden zu sichern.

Nun wird das Stickvlies abgerissen; größere Stücke evtl. für ein anderes, kleineres Projekt aufheben.

Zusammennähen: ich habe französische Nähte gearbeitet, das ist von innen sauber und durch die doppelte Naht wird die Tasche stabiler. Dabei zuerst die Seiten- dann die Bodennaht arbeiten.

Am oberen Rand hat die Tasche einen Besatz, der nun nach innen gebügelt wird: zunächst in 3,75cm  und dann in 4 cm Breite.

Henkel: Stoff rechts auf rechts legen und die lange Kante knapp zusammennähen, wenden, und so bügeln, dass die Naht in der Mitte liegt. Die langen Kanten an beiden Seiten absteppen. Die Schmalseiten ca. 1 cm breit umfalten.



Auf dem Besatz jeweils 10 cm von der Seitennaht eine Markierung anbringen: dort werden die Henkel angesetzt. Dafür den umgefalteten Zentimeter der Schmalseiten unter den Besatz schieben und feststecken.


Nun den Besatz bei knapp 4 cm und an der oberen Kante knappkantig steppen, dabei werden die Henkel mit festgesteppt.

Fertig.

Für die Picasso-Beutel habe ich übrigens Leinen verwendet, weil das einfach ein schönes Material ist. Ich wähle helle Farben, weil sich so die Stepplinien an besten abheben. Die Tasche ganz oben ist aus einen naturfarbenen, ganz fein bräunlich meliertem Leinen, die Stickerei ist in dunkelbraun.

Hier noch drei weitere Taschen aus einem senfgelben Leinen, schwarz bestickt:



Die bekannte Friedenstaube; das Motiv ist aus einem Kalender.


Das Motiv der Eule stammt von einer Postkarte; die Augen sind kleine Knöpfe.

Von diesen Picasso-Beuteln habe ich immer einige im "Vorrat" - für überraschende Geschenkanlässe. Man kann sie auch als Geschenkverpackung verwenden...



* Ich benutze sie schon seit ein paar Jahren und habe immer mindestens einen, klein zusammengefaltet, in der Tasche. Auf diese Weise lassen sich fast alle Plastiktüten vermeiden - und die Stofftaschen sehen natürlich viel schöner aus.


Edit: Diesen Beitrag habe ich bei der Aktion "Nix Plastix" verlinkt. Dort werden in der ersten Jahreshälfte 2014 Beutel aller Art gesammelt.



Mittwoch, 6. April 2011

Me Made Mittwoch - Teil 4

Mein Beitrag zu Catherines Aktion "Me Made Mittwoch":

Ich trage heute eine Bluse aus einem leichten Jeansstoff, die nach burda-Schnitt 122 aus Heft 11-2008 entstanden ist. Dazu wieder eine Kette aus selbst gemachten Keramikperlen.



Das Modell habe ich hier in meinem burda-Atelier vorgestellt. Die Kette aus Keramikperlen ist ein ganz frühes Werk und schon vor etlichen Jahren entstanden; ich trage sie aber immer wieder gern.



MMM Teil 3 vom 30. März ist hier.
MMM Teil 2 vom 23. März ist hier.
MMM Teil 1 vom 9. März ist hier.


Dienstag, 5. April 2011

Tunika (burda 07-2008-123)

Die Schnittmusterhefte sind geradezu überschwemmt mit Tunika-Schnitten, ein Typ von Modell, mit dem ich mich bisher nicht so recht anfreunden konnte. Viele sind formlos bis sackartig oder vom Schnitt so, dass ich sie für eine Zwanzigjährige passend finden könnte, aber nicht für mich.
Ich sehe zumindest eine Ausnahme: Modell 123 aus dem burda-Juliheft von 2008. Hier die technische Zeichnung:
Mein Stoff ist eine schwarzgrundige, mit einem rot-ockerfarbenen Bordürenmuster bedruckte  Baumwolle, als Restcoupon beim Stoffhaus am Kö in Kassel vor ein paar Wochen ergattert. Laut Aufdruck an der Webkante ein Batikdruck:

Vorgenommene Änderungen:
  • Ich habe die Falte im VT als Kellerfalte gearbeitet - hat mir viel besser gefallen und würde ich jederzeit empfehlen.
  • Ich habe den Besatz so zugeschnitten, dass sich das Bordürenmuster sinnvoll einsetzen ließ und habe ihn dann außen aufgesteppt.
  • An den Ärmelabschlüssen habe ich ein 4 cm breites Bündchen gearbeitet - hat mir persönlich einfach besser gefallen.
Ärmelbündchen

Und das ist das fertige Modell:


Erstmals getragen vor ein paar Tagen bei der Aktion Me Made Mittwoch: Link.

Diesen Schnitt gibt es im burda-Heft auch in lang als Kleid: gefällt mir ebenfalls recht gut und ich habe sogar einen geeigneten Stoff in meinem Vorrat...





Sonntag, 3. April 2011

Neues Leben für alte Kleider - Teil 3

Für meinen dritten Beitrag zu Lucys Aktion habe ich einen schlichten schwarzen Cardigan zu einer Weste umgearbeitet.



Ich habe die Ärmel abgeschnitten, das Saumbündchen entfernt und die Knöpfe durch einen Bändchen-Verschluss ersetzt. Aus den abgeschnittenen Ärmeln habe ich einen Schalkragen zugeschnitten, mit einem Rest Wollgespinst aufgepeppt und an den V-Ausschnitt angesetzt. Zusätzlich habe ich das Wollgespinst mit Stabperlen und Rocailles bestickt.



Im Detail:

An den Armausschnitten hatte ich soviel Stoff, dass ich einfach ca. 1cm nach links einschlagen und mit der Zwillingsnadel absteppen konnte. Auf das Saumbündchen wollte ich ganz verzichten, habe also nur eine Zugabe von 3 cm stehen gelassen, die ich nach links eingeschlagen und ebenfalls mit der Zwillingsnadel festgesteppt habe. Die Knöpfe habe ich ersatzlos entfernt und an ihrer Stelle Bändchen angenäht, die einseitig durch die Knopflöcher gefädelt und dann gebunden werden.



Für den Schalkragen habe ich mir ein in Form und Größe passendes Schnittmuster gesucht. Bei Schnitt 136 aus burda 04-2010 wurde ich fündig. Den Kragen (in der hinteren Mitte mit Naht) habe ich aus den Jackenärmeln


und ein zweites Mal aus einem Rest mehrfarbigen Woll-Gespinst, der von dieser Wickeljacke aus meinem burda-Atelier übrig geblieben war, zugeschnitten, links auf links an den Kanten mit der Overlock zusammengenäht

und an den V-Ausschnitt des Cardigans gesteppt.
Ja, und dann kam mir die Idee, den Kragen mit Perlen zu besticken. Wie gut, dass ich das nötige Material von einem früheren Projekt im Haus hatte und gleich loslegen konnte.




Für das Foto habe ich einen hellblauen Rolli zur Weste kombiniert, aber für die nicht-winterliche Zeit fehlt mir noch ein passendes Darunter. Wie so oft: ein Teil genäht und den Bedarf an einem weiteren Modell kreiert.
Übrigens: Die abgeschnittenen Ärmel- und das Saumbündchen habe ich aufgehoben... Vielleicht für ein weiteres Modell nach dem Motto "Neues Leben für alte Kleider"... ?